Freie Geodaten für Berlin

Hallo -moenk

Nach meinen Erfahrungen mit der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) in NRW kann ich von einem Import nur abraten.

Die ALK richtet sich nach den Bedürfnissen der Vermessungs und Baubehörden. In der ALK ist nur das drin, was auch eingemessen wurde. Wurde z.B. ein Gebäude durch mehrere Anbauten erweitert, so sind das jeweils eigene Umrisse, obwohl es sich real um ein Gebäude handelt. Zudem müssen Anbauten bis zu einer gewissen Größe nicht zusätzlich eingemessen werden. Als Folge stimmt die ALK nicht mit dem realen Gebäude überein.

Genauso werden Wohnblocks oft als Ganzes gebaut und eingemessen, mit der Folge, dass für mehrere Gebäude nur ein Umriss in der ALK existiert.

Da ist menschliches Urteilsvermögen und ein Vergleich mit einem guten Luftbild notwendig.
Selber Abzeicnnen ist sicher ein zusätzlicher Aufwand. Aber falsche Daten wieder zurechbiegen (falls sie überhaupt entdeckt werden) ist ebenso ein erheblicher Aufwand.

Edbert (EvanE)

Hallo,

es steht doch in keinem Verhältnis, Gebäude aus dem Luftbild zu digitalisieren nach folgender Anleitung
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Roof_modelling

Die Liegenschaftskarte ist, mit wenigen Ausnahmen, das genaueste was ihr nutzen dürft.

MbG
nicht die Göre

Meine vollste Zustimmung!

Wir können hier in Deutschland sehr froh sein, dass wir bisher in der gesamten OSM-Geschichte keinen (größeren) automatisierten Import hatten! Unser Daten sind von den Mappern selbst erfasst worden. Was man selbst erfasst hat, will man wie sein eigen Kind auch pflegen. Genau deshalb genießt OSM auch den Ruf, aktuell zu sein.

Wenn ich Deutschland mit andern Ländern vergleiche, stelle ich fest, dass genau dort die Community und die Daten gut und stark sind, wo viel von Hand erfasst wurde. Nicht um sonst sind Amerikaner und Franzosen neidisch bis erstaunt, warum OSM im deutschsprachigen Raum so stark ist. Wir Deutschen gehören zu den drei größten nationalen Communities. Schau mal im Wiki an, wie viele Artikel es auf Deutsch gibt! Man führe sich mal nur die Übersichtsseite des OSM-Forums (die Spalte “Beiträge”) zu Gemüte.

Das manuelle Erfassen hat dazu geführt, dass immer mehr Leute aus dem GIS-Bereich OSM als Alternative zu den Vermessungsvewaltungen ansehen. Das ist meine eigene Erfahrung als Standbetreuer am OSM-Stand auf der Geodäsie- und Geoinformatik-Fachmesse INTERGEO im Oktober diesen Jahres in Essen.

Ich persönlich bin grundsätzlich gegen jegliche Art von automatisiertem Import von Daten, deren Aktualität schlechter ist als die von OSM. Ich glaube, dass ein großflächiger automatischer Import von Daten die Community in Deutschland spalten könnte.

Moin,

um nicht falsch verstanden zu werden: Es geht um keinen größeren Import. Es geht darum, ein bis drei Häuserblocks erst reinzuladen aus dem WFS (über Umwege natürlich, direkt geht ja nicht) in JOSM und dann zu bearbeiten. Und zwar nur in den Fällen, wo noch gar nichts da ist. Den allgemeinen Senf zum Import könnte Ihr hier gern vorbeten, das trägt aber nichts zu meinem Erkenntnisgewinn bei.

LG,

-moenk

Dir geht es nur um ein paar Gebäude, die du noch prüfst und wo notwendig überarbeitest.

Prima, nur leider halten sich nicht alle an so eine Vorgabe. Wenn die Tools erst mal da sind, dann werden ratz-fatz damit ganze Dörfer importiert. Und ganz schnell hat man in Berlin französische Verhältnisse. Aber genau das will eigentlich niemand haben.

Nee, am besten gar nicht erst damit anfangen.

Edbert (EvanE)

+1
Ich kenne Ecken in FR, da ist jedes Häuschen zum Einstellen von Einkaufswagen eines Supermarktes als building in den Daten, den Parkplatz mit Zufahrt hat aber noch kein Mensch erfasst.

Gibt es dafür auch ein Beispiel wo amtliche Daten durch OSM ersetzt werden sollen?

MbG
nicht die Göre

Hallo zusammen,
ich meine eine Lösung für die Integration der Hausnummern gefunden zu haben. Siehe hier.

Lob und Tadel sind herzlich wilkommen.
Larifari77

Mit Version 7936 unterstützt JOSM jetzt auch nativ die Projektion EPSG:25833 (ETRS89 / UTM zone 33N). Damit lassen sich die WMS lagegenau und ohne die beschriebenen Verwerfungen zwischen den Kacheln anzeigen. Das etwas fehleranfällige proj4j-Plugin ist nicht mehr nötig!

Die Projektion wird wie folgt aktiviert: Einstellungen > Karten-Projektionen > Projektionsmethode > Nach Code (EPSG) > EPSG:25833 in der Liste auswählen

Über Umwege wäre dies übrigens auch in früheren Versionen bereits möglich gewesen: Mit der Option Projektionsmethode > Benutzerdefinierte Projektion kann man sich seine eigene Projektion zusammenbasteln. Die Notation ist dabei an das Proj.4-Projekt angelehnt. Es wird allerdings nur eine gewisse Auswahl an Basis-Projektionen unterstützt, die aber die gängigsten Systeme einschließen (siehe Info-Dialog Parameterinformationen…).

Wie ja bekannt sein dürfte, werden die Orthofotos des Geoportal Berlin mittlerweile von Mapbox integriert und eine Anzeige als TMS sollte die bequemste Methode sein. Dennoch gibt es ja vielleicht noch andere Datenquellen, für die eine direkte Anzeige in JOSM nützlich sein kann.

Hallo,

am 6. Juni 2019 tritt die Datenlizenz Deutschland Namensnennung 2.0 in Kraft und die alten Nutzungsbedingungen der Datenbestände außer Kraft.

https://lists.openstreetmap.de/pipermail/berlin/2019-May/001295.html

Tom Pfeifer hat Joachim schon angeschrieben.

Viele Grüße

Michael

Joachim war sehr erfolgreich, und hat vom Senat die schriftliche Bestätigung mit Briefkopf erhalten, dass die bisherigen Bedingungen weitergelten.

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/File:2019-06-03_Datenlizenz_Deutschland_Berlin_OSM.pdf

Dieses Schreiben sollte auch als Mustervorlage in der Kommunikation mit anderen Bundesländern hilfreich sein, die sich dieser Zusatzklausel zur DE-Lizenz noch verweigern.