ich weiss nicht, ob Du wirklich richtig verstanden hast…
das Grundproblem ist nicht wie man taggt sondern wie man denkt!
wäre OSM in Deutschland erfunden und dort gestartet worden, würde es ganz anders aussehen! man wäre vermutlich von der Rechtssituation ausgegangen und es würde eine feste Relation zur StVO geben.
so ist es nicht:
einfach Chaos. Physikalische Gegebenheiten (Bauart und -Merkmale der Strassen und Wege) werden mit Nutzung (residential, usw.) und mit der Rechtsituation (erlaubt oder nicht und in welcher Richtung) vermischt! eine ungesunde und explosive Mischung!
der rrp NRW hat das bewusst und energisch vermieden! es gibt im Renderer und Routenplaner keine Vermischung. Entweder Route für eine Fahrzeugtype (in dem Fall Fahrrad, Dein Thema) nach der klaren Empfehlung “gehört zum Landesnetz, da so im Verkehrsministerium erfasst”. Oder nach (weniger offiziellen) Themen-Routen (deren Schilder und Wegweiser dann NICHT StVO-Schilder sind) bzw. sogar einfach lokal (beisp. neues Punktsystem Neuss 2013, aber auch andere).
Oder eben gar nichts: alle Wege sind dargestellt, Autobahnen, Bundesstrassen, Kreisstrasse deren Zuordnung eine wirklich uralte Tradition oft hat, sind ersichtlich. Nichts anderes. Kein Brei!
Geroutet wird nur entweder nach den offiziell bekannt gegebenen und vollständig ausgeschilderten Routen, oder einfach die wirklich kürzeste denkbare Strecke gefunden, wo der Benutzer selbst die Bürde hat, festzustellen, ob er darf oder nicht, und ob sie für ihn mit seinem Rad praktikabel ist!
“official” und “designated” sind eins und das gleiche! Wanderreitkarte hat in seiner Potlatch2-Version official verankert gehabt, um die StVO-Radwegzeichen (240/1) zurecht auf den betroffenen Routen abbilden zu können, um Konfrontationen zwischen Reiter und Radfahrer vorzubeugen (die StVO ist klar: Radwege 237/240/241 dürfen Reiter nie benutzen! Rutschgefahr, hochfliegender Dreck durch die groben Stollenreifen, Grösse der Tiere auf den meistens ohnehin zu schmalen Wegen!): auf Radwege dürfen sogar Kleinkinder fahren , es ist nicht wie Fahrbahn (Schutz-/Radfahrstreifen, blanke Fahrbahn), und da fliegt ihnen der Dreck in die Nasenlöcher, die nur 70 cm vom Boden entfernt sind… Danke! War also eine sehr richtige Einrichtung von WRK! Man sollte sie unterstützen, auch wenn die restliche Welt keinen Bedarf danach hat.
Warum hat sie keinen Bedarf überhaupt? Laut Wiener Verkehrsabkommen sind Fusswege oder Radwege nur allein diesen Nutzern reserviert. Es gibt im weltweiten Verkehrsabkommen den Abart 240/241 und beides plus Pferd oben drauf absolut gar nicht: Die Fahrräder sind entweder auf der Fahrbahn oder auf ihren eigenen Wegen… Dann ist “designated” absolut richtig, ausreichend und klar. Wenn aber ein Radweg 360 sein soll oder gar 350 mit Zusatzschild “Fahrrad frei”, oder gar kein Zeichen tragen müssen, und trotzdem Radwege sind (Andere Radwege, heute zunehmend allerdings durch das Zusatzschildchen, dann ohne Hauptschild, kann man noch von Zusatzschild sprechemn, “Fahrrad frei”, oft noch kürzlich Pflichtwege, die man aus der Pflicht gerade herausgenommen hat, aber so ist es nicht nur: Auch davor gab es Andere Radwege, ohne Schild, und die meisten sind dann immer noch ohne Schild) dann entsteht nunmal dieses Chaos. Und warum? Weil unser Land, Musterland in der Welt, eine ganze Seite Sonderbedingungen gegenüber dem Weltverkehrsabkommen abverlangt hat, um mit gutem Beispiel voranzugehen! Zu seiner Verteidigung: ist nicht das einzige Land in dieser Situation.
Und warum sind viele Radwege in Wahrheit “nur” mit 360 markiert? Weil man diese (alten) Wege für die Freizeitsportler unterhält, obwohl es kaum einen Bauer mehr da gibt (der sowieso oft heute ganz andere Strassen benutzen muss, weil seine Maschine zu breit, zu schwer und zu schnell sind), aber sie den Anliegern nicht vollständig entziehen kann. Heute beobachtet man sowieso völlig neue Entwicklungen: Einerseits wird der Bauer mehr und mehr zu (Pferde-)Box-Vermieter, und andererseits fallen Horden von Neu-Cyclisten mit ihren schnellen Pedelec’s scharweise in diesen Wegen ein!
irgendwann wird es also womöglich eine neue Ordnung der Nutzung der Wege geben müssen, und das wird den OSMler grossen Kummer bereiten, weil Millionen wohlgemeinter Taggs unpassend sein werden , weil man weder “nur die physikalischen Eigenschaften” noch nur die gültige StVO-Beschilderung sondern nach freiem Ermessen/Gutdünken jahrelang getaggt haben wird: man wird sie nicht einfach filtern können, wie es der Fall wäre, wenn man wüsste, “suche die VZ237” und Du wirst automatisch fündig!