Fragen zum Taggen von Gbeäuden, hauptsächlich Hausnummern

Hallo,

ich möchte demnächst vor allem Gebäude (hauptsächlich Wohngebäude einer kleineren Stadt) taggen, was viel Arbeit werden wird. Da ich noch Anfänger bin, möchte ich darum vorher mal fragen, was hier besonders zu beachten ist, damit die Arbeit später nicht umsonst ist.

Die Gebäude würde ich von Bing abzeichnen und dabei natürlich Versatz und Orthogonalität so gut es geht beachten.

Sorgen macht mir im Moment vor allem eins: Wie komme ich an die ganzen Hausnummern? Gibt es hier für Nord- und Mittelhessen Möglichkeiten diese von einer vorhandenen Karte zu übernehmen? Oder muss ich tatsächlich alle Straßen ablaufen? Das wäre natürlich ein erheblicher Mehraufwand.

Den Wiki-Artikel zum Thema Gebäude kenne ich natürlich. Ich arebiete mit JOSM.

Gibt es hier noch irgendwelche Tipps, Dinge die zu beachten sind, oder z.B. auch Plugins, die dieses Thema vereinfachen?

Danke!

P.S.: Wichtig wäre mir, dass die Daten für Navigationsanwendungen verwertbar sind.

Bei kompletter Neuerfassung von Dörfern oder Stadtteilen, habe ich erst alle Häuser lt. Bing eingezeichnet, dann die Karte ausgedruckt, dann einen Spaziergang unternommen und in meine Häuser die Hausnummer auf Papier erfaßt. Dabei können gleich weitere Details notiert werden…
In der “modernen” Welt gibt es aber auch einige neue Hilfsmittel fürs Smartphone… (Hab ich nicht, brauch ich nicht :smiley: )

Einfach irgendwoher übernehmen geht nicht. Die Smartphone Variante finde ich viel angenehmer als das ganze auf Papier zu machen. Man muss normalerweise nicht mal stehenbleiben beim einspeichern der Hausnummern und die Nachverarbeitung ist auch einfacher.

Auf dem iPhone verwend ich dazu Osmpad

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OsmPad
https://itunes.apple.com/de/app/osmpad/id528505594?mt=8

TIPP:
Für das Aufteilen von Gebäuden Plugin Terracer
Zeichnen von Gebäuden Plugin Buildings
Eingänge Entrance
Hausnummern Adressen

Ich erfasse Hausnummern in der Regel mit Walking Papers http://walking-papers.org/
Neuerdings benutze ich auch OSMPad fürs iPhone - allerdings bin ich damit nur unwesentlich schneller - es ist aber ein wenig bequemer zu bedienen. Auf Papier kann man allerdings mehr kennzeichnen als nur Hausnummern (POIs aber auch fehlende oder abgerissene Häuser, fußwege, geschwindigkeitsbegrenzungen… usw.).
Wenn man auf Papier arbeitet sollte man darauf achten, dass man sich die Karten so ausdruckt, dass die Häuser noch groß genug sind um Hausnummern rein zu schreiben. - Sonst wird es sehr anstrengend - gerade wenn man mit kalten fingern schreibt sind die Zahlen dann oft kaum mehr zu erkennen, wenn sie so klein sind.
Die ausgedruckten karten falte ich mir dann zwei mal, so dass das papier stark genug und nicht so windanfällig ist. Dann nehme ich mir den aktuellen Teil nach oben.
Ach ja und bei dieser Jahreszeit zeitig genug los gehen - bei dämmerung erkennt man nur noch einen Bruchteil der Hausnummern.

Und wenn man mit dem Smartphone Hausnummern einsammelt, sollte man trotzdem zettel und stift mitnehmen, falls der Akku dann doch mal den geist aufgibt.

Gut zusammen gefaßt, ich stimme dir voll zu. Nur für walking-papers gibt es einen netten nachfolger: Wiki:Field Papers :slight_smile:

Ok FieldPapers kannte ich noch nicht. Allerdings ist der Black&White style für Hausnummern eher ungeeignet - Der OpenStreetMap style ist wohl auch da der Beste.

Ach ja: Die Häuser am Abend vorher per Luftbild einzuzeichnen ist eine Gute Idee. Man sollte aber drauf achten, dass die Karte die man dann unterwegs benutzt - egal ob Digital oder auf Papier auch wirklich schon die neuen Gebäude enthält. Ist ärgerlich, wenn man unterwegs erst merkt, dass der Cache von OSMPad noch die alte Version der Karte enthält.

Hat schon mal jemand ausprobiert, statt der Karte das Luftbild auszudrucken und darauf die Nummern, Gebäudetypen etc. einzuzeichnen?

Baßtölpel

Die schnellste und effektivste Methode der Datenerfassung ist für mich immer noch mein gutes altes Handy.
Selbiges hat eine einfache Diktierfunktion (die gibt es auch als App für das Smartphone).
Da kann ich ruhig Zettel, Stift und Vorarbeit vergessen und keiner guckt mich misstrauisch an, wenn ich sein Grundstück “abzeichne” - ich telefonier ja nur.
Man muss sich nur angewöhnen kurze und präzise Angaben zu machen, wo man ist und worum es geht.
Wenn ich dann bei JOSM+Luftbild sitze und male, ist es kein Problem mich zu erinnern, wie das, was ich abhöre in RL war.

Nahmd,

Yepp.
Ich hab mir ein kleines Diktiergerät, nachdem sich einmal beim Schreiben in mein Notizbuch weitergelaufen bin und sich eine Wuzel in meinen Weg gestürzt hat.

Das Diktiergerät setzt Zeitstempel, das Händie doch sicher auch?

Ich lasse mir aus meinem Track und den Zeitstempeln ein GPX bauen, das je Eintrag einen Link zu der jeweiligen Einzelaufzeichnung enthält. Der JOSM stellt diesen Track als viele Lautsprecher da und spielt beim Anklichen eines Lautsprechers die Einzelaufzeichnung ab.

Damit macht das Eingeben der POIs dann richtig Spaß :slight_smile:

Gruß Wolf

Ichj tendiere zum Erfassen der GPX-Tracks und gleichzeitigem Fotografieren. Wenn die EXIF-Daten im Bild sind lege ich die @home über den Track (Josm) und dann passt alles.
Aber audio sollte eigentlich auch zusätzlich was bringen - werd ich mal probieren.

Gerade gesehen: der neueste osmand 1.1.2, der gestern reinschneite, schreibt jetzt angeblich auch die Exif-Daten ins Bild rein. Werd ich nachher mal checken.

Gruss
walter

Das heißt, du erzeugst viele kleine Einzeltracks? Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, trotz Vorhandenseins mehrerer Diktiergeräte im Haushalt…

Problem mit den Hausnummern ist, dass bei mir in der Stadt jede Wohnung eine eigene Hausnummer hat. In einer Straße mit dreistöckigen Apartmentkomplexen hat man dann schnell mal 20 Hausnummern auf kleinstem Raum zusammen und die Zuordnung fällt schwer. Bisher habe ich mich deswegen auf die addr:interpolation bei Wohngebäuden beschränkt.

Gruß,
Harald.

Nahmd,

Viele einzelne Tonaufzeichnungen. Jeweils mit Zeitstempel.
Daneben läuft die normale Aufzeichnung eines GPX-Files.

Die beiden kann man korrelieren, genau wie Fotos aus dem EXIF-Zeitstempel.

Im JSOM sieht es so aus:


<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<gpx version="1.0" creator="/home/wolf/bin/archive_genaudiogpx.pl"
	xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance"
	xmlns="http://www.topografix.com/GPX/1/0"
	xsi:schemaLocation="http://www.topografix.com/GPX/1/0 http://www.topografix.com/GPX/1/0/gpx.xsd">
<wpt lat="50.91974" lon="7.09675">
	<name>07:44:22</name>
	<link>http://www.local.netzwolf.info/a/mm20090415074422ws.wav</link>
</wpt>
<wpt lat="50.91975" lon="7.09672">
	<name>07:44:52</name>
	<link>http://www.local.netzwolf.info/a/mm20090415074452ws.wav</link>
</wpt>
[…]

Ohweh! Da sind Fotos besser.

Wobei Häuser zu fotografieren die Bürgerwehr und in der Folge die Grünen/Blauen anzieht. Was absurd ist, weil ein Einbrecher Streetview und Lauftaufnahmen benutzen wird oder mit der HD-Videokamera im Auto vorbeifährt, statt auffällig Einzelbilder zu machen.

Gruß Wolf

Gibt es eigentlich auch Tags für unterirdische Gebäude wie zum Beispiel Einstellhallen für Autos oder so ähnliche Bauten?

Gruss der Wartburgritter

Nahmd,

Wird ganz norma getaggt mit einem “layer=-1” oder noch tiefer.

Geh aber davon aus, dass das eher nicht gerendert wird. :slight_smile:

Gruß Wolf

Kenne nur: Tiefgarage: parking=underground

Für andere Fälle gibt es location=underground.
Das wurde für Pipelines eingeführt, wird aber mittlerweile auch für Erdkabel und anderes genutzt.

Dann gibt es noch fire_hydrant:type=underground/pillar/wall/pond
Und natürlich viele Beschreibungen, dass etwas durch was auch immer verdeckt ist.
Z.B. tunnel=*, man_made=reservoir_covered, covered=yes

Edbert (EvanE)

Taschenlampen existieren. :wink:

Der Keypad-Mapper 3 wurde speziell für das effiziente Erfassen von Hausnummern entwickelt:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Keypad-Mapper_3