Ich bin im Rahmen einer Map_Roulette Aufgabe in Mannheim gelandet und habe beim Anblick dieses Geländes zunächst mal gedacht: WTF …?!?
Da liegen so viele Flächen kreuz und quer aufeinander, dass man kaum noch erkennen kann, was wohin gehört, von der Detaildichte im rechten Teil ganz zu schweigen.
Das Gesamtgelände war mal eine US Kaserne (Spinelli Barracks, aufgelöst 2011) und ist mit “Konversionsfläche Spinelli” getaggt. Das ist ein Großprojekt der Stadt Mannem und entsprechend gut dokumentiert.
Innerhalb dieses Geländes gib es überlappende Flächen mit der Bezeichnung “Themenbereich der BuGa 2023”. Ob die heute noch aktuell sind, kann ich nicht beurteilen, vermutlich aber nicht, da das ganze Gelände eine riesige Baustelle ist.
Deplatziert sind m.E. auf jeden Fall die alles überlappenden Flächen für Flurbezeichnungen. Diese können so definitiv nicht stimmen, da Fluren keine scharfwinklig abgegrenzten Flächen sind. Auch dürften diese Flurnamen dort schon seit Jahrzehnten keinerlei Bedeutung mehr haben.
Das Thema der flächendeckenden Übernahme von Flurnamen in OSM ist ja nicht unumstritten, und speziell auf einer Area mit dieser Detaildichte bringen diese historischen Bezeichnungen m.E. eher einen Minderwert als einen Mehrwert, oder sehe ich das falsch?
Auch dürften diese Flurnamen dort schon seit Jahrzehnten keinerlei Bedeutung mehr haben.
Das Thema der flächendeckenden Übernahme von Flurnamen in OSM ist ja nicht unumstritten, und speziell auf einer Area mit dieser Detaildichte bringen diese historischen Bezeichnungen m.E. eher einen Minderwert als einen Mehrwert, oder sehe ich das falsch?
verstehe nicht, warum die Flurnamen sich nach den anderen Daten richten sollen, ist doch egal wieviele andere Details es sonst noch gibt.
Die Frage lautet: Ist es sinnvoll, Flurbezeichnungen, die seit Jahrzehnten keine Bedeutung mehr haben (weil die Fluren nicht mehr existieren) als scharf umrandete Flächen (was grundsätzlich verkehrt ist) mitten im Stadtgebiet (aktuell eine Großbaustelle) in OSM zu mappen?
Wie immer: es kommt darauf an.
Wenn große Areale (alte Industriegebiete, Kasernen) neu entwickelt werden tauchen diese alten Namen bisweilen wieder auf.
Aber wenn sie (derzeit) nicht verwendet werden sollte man sie nicht eintragen.
Bei Entwicklungsgebieten könnte man die öffentlichen Bekanntmachungen beachten. Da könnten die Flurnamen drin stehen.
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Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
5
Grundsätzlich (unabhängig vom konkreten Fall):
kann das nicht grundsätzlich verkehrt sein. Ein Flurname gehört zu einer Flur. Und eine Flur besteht aus mehreren Flurstücken. Und die Flurstücke sind vermessen und scharf umgrenzt.
Wir bilden nur für gewöhnlich in OSM keine scharf umgrenzten Fluren ab, weil wir dafür zumeist keine verlässlichen und zulässigen Quellen haben.
Hinzu kommt, dass sich das im zeitlichen Verlauf durchaus ändern kann.
Quelle: LGL-BW (2024) Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0, www.lgl-bw.de
Und das ist die aktuelle Katasterkarte mit aktuellen Grundstücksgrenzen.
Ja, manche Stylesheets sind katastrophal
Mit Potlatch2-Stil, plus einigen manuellen Übernahmen von osm-carto (also praktisch das was ich fahre), sieht das gleich viel ruhiger aus. Alles in allem also nur ein Problem für den Renderer.
Das ist richtig, und ich habe auch noch niemanden gefunden, der mir konkret sagen könnte, welche Flurstücke ganz konkret welcher historischen Flurbezeichnung zugeordnet sind, da die Flurnamen schon seit langem keine amtliche Rolle mehr spielen.
Das ist im Prinzip richtig, aber die Zuordnung der einzelnen Flurstücke zu Flurnamen wird seit Ewigkeiten (je nach Bundesland schon seit fast 200 Jahren) nicht mehr gepflegt. Für amtliche Zwecke ausschlaggebend sind die Flurstücknummern, die manchmal, aber nicht immer einer nummerierten Flur zugeordnet sind. Wenn heute ein konkreter Bezug zwischen Flurstücken und Flurnamen noch dokumentiert ist, dann auf Grund der Arbeit einzelner (Hobby)forscher, die sich diesem Thema verschrieben haben, siehe z.B.
Wenn jemand in OSM eine scharf abgegrenzte Fläche einem Flurnamen zuordnet, dürfte das in den meisten Fällen einfach geraten sein, genauso wie die Flurnamen, die einem einzelnen Acker oder Wiesengrundstück angehängt werden. Das kann dann zufällig stimmen, muss aber nicht.
Völlig richtig. Aus Markbach wird Marthbach wird Marbach und Teile davon, wie z.B. Markbachs Seite, In der Marthbach, Am Marbach, Unter dem Markbach usw. usw. verschwinden und gehen in den anliegenden Fluren auf. Wenn das nicht genau dokumentiert ist (und das ist es eigentlich nirgens), kann heute niemand mehr sagen, welche Flurstücke zu welchem der noch verbliebenen Namen gehören, wie bereits zuvor festgestellt.
Von daher stehe ich der flächendeckenden Übernahme von Flurbezeichnungen generell skeptisch gegenüber, ganz besonders aber, wenn diese scharf abgegrenzten Flächen zugeordnet sindl.
Von daher stehe ich der flächendeckenden Übernahme von Flurbezeichnungen generell skeptisch gegenüber, ganz besonders aber, wenn diese scharf abgegrenzten Flächen zugeordnet sindl.
Umrisse für places die jemand mit Ortskenntnis so einträgt wie sie es einschätzt, halte ich prinzipiell für ok und auch besser als nodes, wenn es an einer Stelle nicht ganz passt kann das der nächste ja ein bisschen verschieben, so arbeiten wir eigentlich überall. Da die Namen amtlich keine Rolle spielen gibt es zugegebenermaßen auch kein klares richtig oder falsch, d.h. wenn es da zu Meinungsverschiedenheiten bzgl. der genauen Lage kommt, muss man ggf. weitersehen, bisher gab es da aber meines Wissens noch keine Probleme.
Davon abgesehen wäre es sicherlich (auch wenn es nur ein Node ist) sinnvoll, noch ein weiteres tag wie locality=* zu setzen um anzugeben dass es ein Flurname ist.
Das ist richtig, und zwar meistens in Form eines Straßennamens. Dann ist der Namen real auch wieder existent und gehört auch in OSM.
Aber bis dahin lässt der Flurname sich in komplett bebauten Stadtgebieten nicht mal mehr in ALKIS verifizieren, und vor Ort schon zweimal nicht. Ich habe selber mal erfolglos versucht, einen Nachweis für eine alte Flurbezeichnung (deren ursprüngliche Lage mir genau bekannt war) in einer Stadt in NRW zu finden, weiß also, wovon ich rede.
Deswegen halte ich es für unsinnig, in ein völlig überbautes Gebiet einen node mit place=locality zu setzen oder eine alte Flurstückgrenze einzuzeichnen und daran den ehemaligen Flurnamen zu hängen. Das sind m.E. ganz klar Daten, die eher in OHM gehören als in OSM.
wenn die locality sich auf einen nicht mehr in Benutzung befindlichen Flurnamen bezieht dann ja, grundsätzlich kann es aber durchaus place=locality in bebautem und bewohntem Gebiet geben, für gegenwärtig genutzte Ortsnamen die sich nicht auf Siedlungsteile beziehen sondern auf was anderes, z.B. auf Straßenkreuzungen oder teilweise auch auf nicht mehr existierende Dinge
Vieles ist in diesem Bereich seit Ende der Buga nicht mehr aktuell. Einiges habe ich bereits überarbeitet, doch es bleibt noch viel zu tun.
Der Baustellenbereich betrifft nur einen kleinen Teil, wie es auch bereits entsprechend in OSM erfasst ist. Der Rest des Gebiets ist und bleibt Grünfläche/Park.
Ich werde das Gebiet vermutlich in den nächsten Tagen überarbeiten. Dabei werde ich die Flurnamen jedoch wahrscheinlich nicht anpassen, diese haben für mich derzeit keine Priorität.
Das Gebiet habe ich inzwischen überarbeitet und die Detaildichte entsprechend den tatsächlichen Gegebenheiten deutlich reduziert. Die Flurnamen habe ich beibehalten, da mir nicht bekannt ist, ob diese noch in irgendeiner Form verwendet werden.