Fleißige Franzosen oder "nur" ein Import?

Jeder Acker hat einen Namen
http://www.openstreetmap.org/?lat=48.6257&lon=7.7031&zoom=14&layers=O
und wo bleibt die Geografie?

Die Namen sind wohl aus Strasburg ausgezogen - Da hats wohl mit dem rendern nicht so geklappt!

http://www.openstreetmap.org/?lat=48.6257&lon=7.7031&zoom=12&layers=O

Die kommen hierher: http://www.openstreetmap.org/browse/changeset/7805962

Ich vermute, dass da jede Menge Flur- oder Gewannbezeichnungen wie auch immer eingepflegt wurden. Die Bezeichnungen *acker, *feld usw. deuten darauf hin.
Sieht im Detail so aus:
http://www.openstreetmap.org/browse/node/1237393020
Overtagging?

Nun ja, ein Kataster-Import, der bis zum Maximum getrieben wurde.
Notwendig ist das nicht, nutzen tut es nicht wirklich, aber schaden tuts auch nicht.

PS: In Mapnik sieht das deutlich weniger schlimm aus als bei OsmaRender mit der fetten Schrift.
Trotzdem, man kann ja niemanden verpflichten Mapnik zu benutzen.

Edber (EvanE)

Ich halte das nicht für Overtagging, sondern eher seitens Mapnik und Osmarender für Overrendering. :smiley:

Wenn die renderer place=locality und name=* finden, rendern die das, weil sie ja nicht erkennen können, ob das irgendein Acker oder z.B. der persische Golf sein soll :frowning:

Ein gutes Argument für das Taggen von Flächen anstatt Punkten: An der Größe kann ein Renderer erkennen, ob er “Persischer Golf” beim Maßstab 1:100k oder erst bei 1:1000 reinschreiben soll.

Was ist das eigentlich für ein Dialekt ?

“Oben auf den Klamm auf den Dingsheimerweg”

“Im Strafsthal ueber den Stadtweg”

“Schulzenthum”

Naja gottseidank is Osma nicht die Standard OSM Karte. :wink:

Flurnamen sind sehr wichtig, wenn man outdoor unterwegs ist und nicht nur auf die Straße schaut. Z.B. bei Fundortangaben von Pflanzen- oder archäologischen Funden gehört der Flurname dazu. Auch für Leute, die mit der Verwaltung oder besitzrechtlich mit einem Areal zu tun haben, dürften die Flurnamen von Bedeutung sein. Darum finde ich es sehr gut, wenn sie importiert werden.

Mir ist Osmarenders Schrift lieber, denn Mapniks Schrift kann ich nicht lesen. Osmarender hat nur den Fehler, dass er Beschriftungen auch dann anzeigt, wenn kein Platz dafür ist. Und er platziert jede Beschriftung stur oberhalb vom Node bzw. ins Flächenzentrum, auch wenn daneben mehr Platz wäre.

Mapniks Ansatz ist aber auch nicht viel besser, denn er lässt bei Kollisionen wahllos Beschriftungen und Objekte weg. Im einen Zoomlevel wird das eine Objekt weggelassen, im anderen Zoomlevel das andere. Das ist nicht, was man sich unter Generalisierung vorstellt. Es sollte das Wichtigere hervorgehoben und das Unwichtigere weggelassen werden. Das betrifft z.B. die Namen von Städten. Die muss man in Mapnik mit der Lupe suchen. :frowning:

Sie haben aber in der Mehrzahl der Fälle ein Problem. Sie sind nicht vor Ort überprüfbar. Und das ist eine wesentliche Forderung von OSM.
Es mag ja für den Landvermesser oder den Biologen/Archäologen die gängige Methode sein einen Ort (eigentlich nur einen Bereich) anzugeben, aber in Zeiten von GPS reicht dafür eine oder mehrere Geo-Koordinaten. Da gibt es dann auch keine Missverständnisse.

Also ich kann wirklich nicht behaupten, gute Augen zu haben. Aber dieser plakative OsmaRender Stil ist mir ein Graus. Aber ich mochte ja auch nie die Kompass-Wanderkarten. Dann doch lieber die (in der Tat) kleine Schrift von Mapnik.

Die Frage was wichtiger ist und was nicht ist eine Frage des Standpunktes. Wie soll man das per (Rechen-)Vorschrift lösen.

Was ist denn wichtiger, ein Hotel oder ein Restaurant, ein Supermarkt oder eine Bibliothek? Wer will das festlegen?
Was soll man weglassen, die langen Namen oder die kurzen? In dem Punkt könnte man per Tagg (short_name=*) ja noch einen Ausweg anbieten. Aber selbst diese einfache Frage bietet Raum für Richtungsstreit.

Das klingt erst mal ganz einfach “wichtiger und unwichtiger” aber wie das zu entscheiden ist, führt ganz schnell in einen Dschungel unterschiedlicher Schwerpunkte und Ansichten. Für eine einzelne Person ist das ganz einfach (vor allen wenn sie ihre Karte selber rendern kann), für eine Gruppe von Individuen ist es praktisch kaum lösbar.
In Talk-DE gab es eine lange Diskussion, ob geplante Straßen im deutschen Mapnik-Stil gezeigt werden sollen. Die einen fanden das ungeheuer wichtig (ohne das ist eine Karte nicht vollständig), die anderen wollten eine übersichtliche Karte ohne ungelegte Eier. Eine Einigung konnte nicht erzielt werden.

Edbert (EvanE)

Mit dem Argument dürfte man aber auch keine Gemeinde / PLZ-Grenzen oder Zusatzinformationen wie Webseiten oder Telefonnummern wie Geschäften in OSM eintragen.

Grundsätzlich halte ich solche Flurbezeichnungen durchaus für sinnvoll. Es handelt sich um eine geographische Information, um den Namen eines Gebiets - und den anzugeben ist genau so zu rechtfertigen wie die Namen von Orten, Flüssen oder Restaurants. Natürlich gibt es Anwender, die nichts damit anfangen können, aber eben auch welche, für die so eine Information hilfreich ist. Und wenn sich jemand eben nach den Flurbezeichnungen orientiert oder ein bestimmten Flurstück sucht, dann wird er sich über diese Information genau so freuen wie jemand, der ein bestimmtes Restaurant sucht und dessen Namen in der Karte findet.

Davon abgesehen finde ich es ebenfalls sinnvoller, Flurbezeichnungen durch Flächen zu mappen. Bei so einem Flurstück handelt es sich ja um ein ausgedehntes Objekt und nicht um einen Punkt. Außerdem kann man so eher die Größe / Wichtigkeit einschätzen, die aus place=locality an einem Node überhaupt nicht hervorgeht.

Wir bewegen uns hier im Elsass, das in den letzten Jahrhunderten mehrfach die Zugehörigkeit wechselte. Amtssprache ist französisch. Die Flurbezeichnungen entstammen dem elsässischen Dialekt, was bei einer Migration in die Amtssprache wohl zu gewissen Veränderungen führte.

Die Sache wird nur dann schwierig, wenn sich solche Flurbezeichnungen nicht eindeutig abgrenzen lassen.

Als Beispiel diene http://www.openstreetmap.org/?lat=48.99915&lon=8.71341&zoom=16&layers=M

Es gibt in dem Wäldchen nichts, was eine Grenzziehung zwischen den eingezeichneten Flurbezeichnungen logisch ermöglichen würde (also keine Wege, keine sichtbaren Besonderheiten), trotzdem dienen die Bezeichnungen den Einwohnern zur genaueren Ortsbestimmung (“dieses Jahr sind die Brennholzschlagräume in der Brunnenwiese”). Die Flurbezeichnung ist zumindest in dieser Region eher ein ungefährer Punkt als eine klar umrissene Fläche. Wenn sich der zu bestimmende Ort zwischen zwei “Flurpunkten” befindet, dann werden auch beide genannt.

Deswegen habe ich auch die Flurbezeichnungen als locality getaggt, wenn es Alternativvorschläge gibt, kann ich die gerne umtaggen, nur sollten sie praktikabel sein.

Wenn es nur solche ungefähren Grenzen gibt, ist das natürlich tatsächlich etwas problematisch. Ich hatte gehofft, dass zumindest im offiziellen Kataster irgendwo eine Linie gezogen ist, um verschiedene Flurstücke voneinander abzugrenzen - so wie es ja auch bei den Gemeindegrenzen der Fall ist. Wenn das nicht gegeben ist, hat man natürlich Schwierigkeiten…

place=locality klingt durchaus einleuchtend für mich.

Manche der Bezeichnungen geben zu Denken :smiley:
http://www.openstreetmap.org/browse/node/1116675676
Handelt sich um eine Grünfläche bei einem Wohngebiet direkt neben einem College :roll_eyes:

Und die Doppelimporte häufen sich auch schon:
http://www.openstreetmap.org/?lat=48.56546&lon=7.65305&zoom=17&layers=M

Da muß ich Dir deutlich widersprechen. place=locality ist für hervorgehobene Orte und trägt auch die ausdrückliche Warnung im Wiki "Do not use this tag just to enforce rendering of otherwise unrendered features! "

Für flächendeckend vergebene Flurbezeichnungen, die nur für Spezialkarten von Bedeutung sind, ist das tag weder vorgesehen noch geeignet. Für einen neuen, massenhaft eingetragenen Benennungstyp wäre es notwendig gewesen, eine entsprechende Bezeichnung zu definieren. Jetzt fehlt wieder jegliches Unterschiedungsmerkmal zwischen massenhaften Flurnamen und einzelnen Ortsbezeichnungen, für die es vorgesehen ist.

Der ganze Import sollte rückgängig gemacht oder auf eine sinnvolles neues Tag z.B. sowas wie place=field_name umgebogen werden, damit man es sinnvoll ausgewertet werden kann.

bye
Nop

+1 wenn field_name die korrekte englische Bezeichnung für “Flurstück” ist. Laut Wikipedia ist es eher land_lot.

http://en.wikipedia.org/wiki/Land_lot

mein Vorschlag: place=land_lot

allerdings in taginfo noch nicht vertreten.
http://taginfo.openstreetmap.org:8000/keys/place#values

(Interessant, dass es sechs verschiedene Schreibweisen für isolated_dwelling dort gibt. :wink: )

Die Darstellung von Flurnamen finde ich genauso wichtig wie die von anderen Namen… Eigentlich sähe ich sogar lieber Flurnamen als die meissten anderen Beschriftungen :wink:

Es ist ein grundsätzliches Problem, dass unsere Renderer so gerne Namen Rendern. Aber ob ich ein Flurstück bename oder ein Stück Wald oder einen Weiher oder ein Gebirge ist für mich kein Unterschied. Das sind alles Dinge in der Landschaft, mit Namen, aber in der Regel ohne Beschilderung, manchmal sogar ohne Grenzen…

Grüße, Max

Die Frage ist: Was ist ein “hervorgehobener Ort”? Wodurch wird ein solcher ausgezeichnet?

Natürlich sollte es nicht benutzt werden mit dem Ziel, dass irgendetwas gerendert wird. Da stimme ich völlig zu - das Mantra im Kopf. Die Frage ist eher, was für ein Tag ist sinnvoll für ein Flurstück.

Wenn place=locality nicht passt, macht ein Tag eigens für Flurstücke sicher Sinn. Und wenn die englische Bezeichnung dafür place=land_lot wäre, hätte ich auch nichts dagegen. Ich hatte gedacht, dass place=locality allgemein für ein benanntes Gebiet steht.