Hi, ich habe ein paar Schutzgebiete eingezeichnet bzw. importiert und stoße dabei immer wieder auf flächengleiche Gebiete verschiedener Klassen. Beispielsweise:
Naturwaldreservat “Stachel” identisch mit Naturschutzgebiet “Naturwaldreservat Stachel”
Naturschutzgebiet “Hörnauer Wald” identisch mit FFH-Gebiet “Naturschutzgebiet Hörnauer Wald”
Das einzige Beispiel im OSM-Wiki nutzt eine Relation mit einem Element. Im obigen Beispiel würde ich also einen Way für das Naturwaldreservat “Stachel” erstellen, als protect_class=1 “Naturwaldreservat” taggen, und diesen Way dann als einziges Element zu einer Relation hinzufügen, die selber als protect_class=4 “Naturschutzgebiet” gekennzeichnet wäre.
Hallo, um besser zu verstehen um was es geht ist es immer sehr hilfreich gleich auch links zu betroffenen objekten mit zu posten.
Habe kurz gesucht und denke mal das du diese Objekte meinst:
Zu der protect_class=97 steht in der Wiki als beschreibung:
Häufig beinhalten diese Gebiete ein älteres, bestehendes Schutzgebiet (z.B. NSG, LSG s.o.), mitunter sind sie auch flächenidentisch mit diesen. Insbesondere im 2. Fall sollte primär deren Erfassung im Vordergrund stehen.[5]
Demnach ist also ein nochmaliges erfassen als protect_class=97 bei Flächengleichen Schutzgebieten nicht nötig.
Das ist nur ein Beispiel, es gibt mehrere solche Gebiete. Die Fußnote ("[5]") in deinem Zitat aus dem Wiki sagt, man soll das Beispiel anschauen, und dort ist eben eine Relation mit einem Element.
Und sicher, OSM ist keine Datenbank, aber eigentlich würde ich bspw. den Stachel gerne bei einer Abfrage nach Naturwaldreservaten aber auch bei einer Abfrage nach Naturschutzgebieten finden.
Wenn z.B. Natura2000-Gebiete als solche ausgewertet werden sollen, dann müssen sie auch in OSM als solche erfasst sein.
Im Wiki will ich nur sagen (vgl. die Fußnote), dass bei flächenidentischen Ausweisungen auf NSG-Basis die Natura2000-Objekte aus dem NSG-way als neue Relation abgeleitet werden können.
Das scheint mir sinnvoller als (importierte) ways “irgendwie zu stapeln”. Das Beispiel im Wiki:
@Jo_Cassel Danke, die ref:DE-BY ist mir da reingerutscht, weil ich vorher LSG eingetragen hatte. Werde nochmal prüfen, ob ich den gleichen Fehler öfter gemacht hab.
Ich finde den Satz im Wiki nicht ganz verständlich:
flächenidentische Natura 2000 Schutzgebiets-Relationen können (später) aus den bestehenden (NSG-)Daten erzeugt werden
Dass mit “eine Schutzgebiets-Relation aus den bestehenden Daten erzeugen” gemeint ist “eine Relation für das Nature-2000-Gebiet mit nur dem NSG als Mitglied erstellen” ist bei näherem Nachdenken zwar logisch, aber vielleicht kann man das auch ein wenig deutlicher formulieren.
Hm… Das rechliche Problem ist aber, daß sich NSG von FFH gerne mal abkoppelt. Während ein NSG (von Ausnahmen abgesehen) recht problemlos geändert werden kann, funktioniert das bei FFH-Gebieten eben nicht. Da ist die neue Grenze erst dann Gültig, wenn die EU das auch abnickt. Verweigert die EU ihre Zustimmung, bleibt die alte Grenze Gültig, auch wenn das (vermeindlich) korrespondierende NSG sich geändert hat. Hier in Brandenburg sind als FFH-Grenzen die des 2017er Meldestandes gültig, auch wenn sich bei NSG’s die Grenze verändert hat. Das gilt übrigens auch, wenn nur Grenze des NSG’s aufgrund verbesserter Liegenschaftskarten korrigiert wurde.
Deswegen haben wir in Brandenburg seit Jahren einen komischen Zwischenstand, eine Reihe von NSG’s sind korrigiert, die FFH-Gebiete sind auch angepasst, nach Außen sind die alten Grenzen gültig, für landesinterne Dinge die neuen…
Deswegen bin ist auch hier für eine geomtrische Trennung.
Könnte man, falls so etwas passiert, nicht immer noch das NSG duplizieren und die Grenzen verändern? Zumindest hier in Bayern scheint so was auch seltener vorzukommen, die NSGs sind größtenteils uralt und verändern sich praktisch nie.
Sicherlich, könnte man… Ich hab jetzt keinen Überblick über die bayrische Schutzgebietssituation… Hier in Brandenburg gibt es Schutzgebiete (nicht nur NSG), die NIE angefasst werden, von kleinere Lagekorrekturen aufgrund verbesserter DTK’s mal abgesehen (Bei mir im Spreewald ist das so)… Andere, gerade ältere NSG’s basieren gerne nicht auf Liegenschaftskarten sondern orientieren sich an der Landschaft. Solche Grenzen werden gerne mal an die aktuelle DTK angepasst. Was man aber auch gemacht hat: in Bezug auf das NSG dem FFH-Gebiet einen erweiterten oder kleineren Bereich zugedacht hat. Ich will sagen, man kommt ohnehin nicht drum herum, separate FFH-Grenzen zu halten.
Ok. Hier in Bayern scheint es ohnehin eher die Ausnahme zu sein, wenn NSG und FFH-Gebiete deckungsgleich sind (wie in den genannten Beispielen, wo das FFH-Gebiet “Naturschutzgebiet XXX” heißt). Meistens gibt es ein NSG und ein FFH-Gebiet mit ähnlichem oder sogar gleichem Namen, aber deutlich unterschiedlicher Ausdehnung.