Flächen mit JOSM-Editor anlegen

Hallo,
leider habe ich in der deutschen Anleitung zum JOSM-Editor nichts gefunden (oder nicht richtig begriffen), wie Flächen unter Einbeziehung von schon bereits vorhandenen Linienelementen angelegt werden können. Die Absicht ist beispielsweise, Teile der Seitenlinie eines existierenden Areals (z.B. eines Parks), ein Stück einer vorhandenen Straße und zusätzlich eigene hinzugefügte Linienelemente zu verknüpfen und zu einer Industriefläche o.ä. zu machen. Wäre gut, das in der JOSM-Anleitung mal klarer darzustellen.
Gruß,
Andi

Ganz einfach: du ignorierst die bestehenden Flächen und Linien, sondern betrchtest nur (deren) Nodes (Punkte). Dann zeichnest du eine neue Linie (der Fläche) unter Verwendung der bestehenden Punkt. Oder habe ich dein Problem nicht verstanden?

Heißt das, ich zeichne die Fläche, indem ich meine (neuen) Nodes über die schon vorhandenen setze?

Hallo Andi,

das mehrfachverwenden von Strecken für unterschiedliche Flächen unter Einbeziehung von Straßen wird von vielen als schlechter Stil gesehen, da es spätere Änderungen sehr schwer und aufwendig macht.

Grüßle, detlef

Wenn du die bestehenden Linien “wiederverwenden” willst, ja. Wie zottel aber schreibt hat sich da noch keine einheitliche Meinung gebildet, ob jedes Objekt aus eigenen Nodes bestehen soll oder ob angrenzende Objekte die gleichen Nodes nutzen (ausgenommen natürlich Straßen, die bei Berührung auch die gleichen Nodes nutzen).

Ich würde eher zur gemeinsamen Nutzung von Nodes tendieren; ja, das ist schwieriger, wenn man nur eines der Objekte ändern will, also die Verbindung wieder trennen muss; in JOSM geht das aber schon relativ gut. Bei der zweiten Variante, der Anlage neuer Nodes für neue Objekte, stört mich die riesige Flut an Nodes, die dann in der Praxis notwendig ist: Wald grezt an Straße, die gleichzeitig Ortsgrenze ist, nach der Straße beginnt ein neuer Wald (oder ein Wohngebiet, etc.) => vier unterschiedliche Linien notwedig, wo eine auch reichen würde. Wenn man dann die Ortsgrenze noch als zwei Linien modelliert (immerhin grenzen ja zwei Gemeinden aneinander …) - oder gleichzeitig noch eine Bezirks-, Landes- oder Staatsgrenze dort ist (am besten alles auf einmal): wow. Aber es hat halt alles seine Vor- und Nachteile.

ok, danke für die Hinweise - werd’ ich mal ausprobieren.
Schönes Wochenende,
Andi

Hallo Fahr Rad,

zusammengefasst gibt es drei Möglichkeiten:

a) Man verwendet die schon vorhandenen Punkte (Nodes) bestehender Objekte (Wege/Flächen/Punkte). Es entstehen gemeinsame Punkte, die von mehreren übereinanderliegenden Linien genutzt werden. Das ist erlaubt, wird von den meisten so gemacht, und wie Christian empfinde auch ich das zumeist als am praktischsten.

b) Man erstellt eine neue Linie aus neuen Punkten direkt neben der vorhandenen (also in nur einigen Metern Abstand). Ist auch erlaubt und wird auch von vielen so gemacht. Beim Rendern sieht es genauso aus wie a), da Wege ja mit einer gewissen Breite gezeichnet werden. Z. B. beim Einzeichnen von Seen, deren Ufer dicht neben einem Weg verläuft, sollte man b) wählen, also Ufer und Weg getrennt zeichnen. Ansonsten “nach Gefühl” zwischen a) und b) wählen.

c) Man könnte die vorhandene Linie aufsplitten und über sogenannte Multipolygone aus vorhandenen Linienstücken eine Fläche zusammensetzen. Das ist heute das gängige Vorgehen bei Grenzen. So setzt sich z.B. das Bundesland Niedersachen bzw. dessen Landesgrenze aus den Grenzabschnitten Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/Hessen, Niedersachsen/Thüringen, usw. zusammen. Die benachbarten Bundesländer verwenden die gleiche Abschnitte, ohne das diese doppelt gezeichnet werden müssen. Für “normale” Flächen ist aber Lösung a) und b) einfacher und weniger problembehaftet. Multipolygone ermöglichen allerdings auch das schnelle Erstellen z. B. von Lichtungen in Waldflächen, daher kann man diesen Begriff ggf. im Hinterkopf behalten und sich dann später irgendwann bei Bedarf mal einarbeiten.

Viele Grüße
Ebbe 73

Insbesondere bei großen Flächen, die sonst aufgesplittet werden müssten, macht Lösung c) Sinn.