Fahrspuren

Moin,

ich habe mal eine Frage bezüglich Fahrspuren.
Vorgestern hat mein Outdoor-Navi (Garmin etrex touch 25, OSM Freizeit-Karte, Stand 12/2021) gemeint, ich sollte rechts fahren (Bild: links nach unten) und dann 100m an der Tanke wenden, statt einfach links (Bild: links nach oben) abzubiegen. Mir ist noch nicht ganz klar warum, aber mir ist aufgefallen als ich die Stelle in OSM kontrollierte, das die Fahrspurattribute bei den Ampeln enden, also ca. 20m vor der Kreuzung selbst. Macht für mich null Sinn, da die Fahrspuren so „sinnfrei enden“ und dann 20m keine Attribute mehr haben.

Bevor es wieder irgendwelche Kommentare und Anfeindungen gibt, will ich das mal im Vorfeld klären. Ich persönlich würde jetzt die Attribute hinter den Ampeln bis zur eigentlichen Kreuzung fortführen, sprich um lanes:backward/forward und turn:lanes:backward/right erweitern.

Ich habe auch in anderen Städten mal nachgesehen, aber so richtig einheitlich scheint das nirgends zu sein. Warum man wegen Ampeln die Linien teilt, erschließt sich mir nicht ganz.

bei Fragen zu konkreten Stellen in der Karte empfiehlt es sich, einen link zu posten, so dass man sich das ansehen kann. Vielleicht gibt es da Abbiegebeschränkungen?

Das Bildschirmfoto sieht nach JOSM aus mit Kartenstil Erweiterung Fahrspuren. Abbiegebschränkungen werden davon nicht ausgeblendet, si viel ich weß.

Selbstverständlich. Eine Abbiegespur besteht bis zu dem Node, an dem im Linienmodell abgebogen wird, also bis zum Kreuzungs-Node.

Passend zum Thema, siehe:
turn:lanes bis zur Kreuzungsmitte oder nur bis zur Stopplinie ?

Ist wohl diese Kreuzung: https://www.openstreetmap.org/node/9176352

Ich orientiere mich beim Kartieren an der Realität.
In DE enden die Fahrspurmarkierungen in der Regel an der Haltlinie (VZ294). Also werden sie auch nur bis dort gemappt (on the ground-Regel).
Warum die Routing-Software damit nicht umgehen kann, erschließt sich mir nicht. M.W.n. sollte Abbiegespurmapping keinerlei EInfluss auf das Routing haben, sondern dient nur der Anzeige und Ansage in der Software.

Wie im anderen Thread bereits gesagt: In der Realität endet eine Fahr-/Abbiegespur dort wo sie endet und nicht irgendwo, wo Pfeile oder keine aufgemalt sind.

Wenn man Deine OTG-Interpretation zur Hand nähme, dann müssten wir die Fahrspuren auch vor der Haltelinie auf die aufgemalten Pfeile begrenzen und zwischen den Pfeilen sind dann keine Abbiegespuren? Wie kommt man auf sowas?

Die Routingsoftware setzt das um, was sie “sieht”, nämlich eine Linie (= Straße) auf der mittendrin die Fahrspurattribute enden. Woher soll sie wissen, dass die Fahrspuren noch bis zum nächsten Node (= Kreuzung) weitergehen? OSM vereinfacht die Realität, indem Straßen nur als Linien gemappt werden. Die eigentliche Kreuzung ist dabei ein Punkt, an dem sich die Linien treffen. Dass die Fahrspurmarkierungen in der Realität vor der Kreuzung enden ist logisch, in OSM müssen sie aber bis zum Node durchgezogen werden.

+1

Mein Senf dazu:
Die Beschreibung im Wiki passt dazu:
"The turn=* key is used on the way or ways:

  • from the first indication via road markings, signposts or similar indications (including traffic being guided by solid lines into a particular turn, e.g. “turn pockets”)
  • to the junction or the completion of merge."

siehe auch Anlage 2 lfd.Nr 70 zur STVO:
"Zeichen 297 - Ge- oder Verbot

  1. Wer ein Fahrzeug führt, muss der Fahrtrichtung auf der folgenden Kreuzung oder Einmündung folgen, wenn zwischen den Pfeilen Leitlinien (Zeichen 340) oder Fahrstreifenbegrenzungen (Zeichen 295) markiert sind."

turn:lanes=left heißt aber nicht “Hier sind Linksabbiegepfeile auf die Fahrspur gemalt”, sondern es heißt “Diese Fahrspur ist für linksabbiegenden Verkehr da”. Und das ist die Fahrspur natürlich auch hinter der Haltlinie noch, bis an die Stelle, wo tatsächlich abgebogen wird, auch wenn da kein neuer Pfeil mehr ist (weil die Sache klar ist und man eine Kreuzung sinnvollerweise nicht mit Markierungen überfrachten will).

Das ist zunächst mal richtig, aber dazu müsste man sich die konkrete Kreuzung mal ansehen. Wenn beispielsweise hinter der Haltlinie noch Geradeaus- und Rechtsabbiegespuren gemappt sind, während die Linksabbiegespur endet, dann könnte ein Router durchaus auf die Idee kommen, dass Linksabbiegen dort nicht möglich ist.

Kannst Du mal konkret angeben, auf welcher Straße Du herkommst (Toitenwinkler Allee von Süden ?) und wo Du hinwillst (in die Hinrichsdorfer Straße ?).

Moin,
ja das ist die Kreuzung: https://www.openstreetmap.org/node/9176352
Der Fehler tauchte halt von links, Toitenwinkler Allee nach oben in die Hinrichsdorfer Allee auf. Rote Linie sollte, blaue Linie wollte das Navi.

Anhand der aktuellen Daten habe ich keinen Fehler gesehen. Das Problem, die vorhandene Karte auf dem Gerät wurde im Dezember 2021 generiert und seitdem wurde in OSM an der Kreuzung Änderungen vorgenommen. Daher gehe ich nicht mehr davon aus den Fehler zu finden.

Bei der Suche fiel mir halt das Problem mit der Kartierung von Kreuzungen auf, um die es mir hier hauptsächlich geht. Wie ich nun anhand der Kommentare sehe, ist die Ansicht dazu nicht eindeutig. Und genau deswegen will ich das klären, bevor es wieder heißt, dass ich von einigen ihre „OSM-Welt“ zerstöre. zwinker

Wie ich es anfangs ja schon schrieb sind für mich die Attribute bis zur Kreuzung selbst zu führen und nicht bis zur Haltelinie. Mit Protoxenus ist genau der Richtige hier in der Diskussion, da vieles u.a. eben auch Kreuzungen in Rostock von ihm erstellt/bearbeitet sind. Ich möchte verhindern das wir uns deswegen in die „Haare kriegen“ und eine Lösung finden, um keine „Änderungsschlacht“ oder was auch immer ausbrechen zu lassen.

Wenn Du schon dort in der Gegend herumfährst, kannst Du Dir bei Gelegenheit mal die Radwege ansehen. Mapillary-Bilder aus 2015 sind mir schon zu alt und gerade die oneway-Regelung des Geh- und Radweges in der Hinrichsdorfer Str. scheint mir nicht plausibel.

Da wurde nichts für Dein Problem Relevantes geändert.
Ich vermute, dass Dein Navi sich an den ganzen turnlanes:turns-Wirrwar verschluckt, “einfache” turn:lanes werden meines Wissens eher nie für Routing verwendet.

“Schuldig” ist hier wahrscheinlich: https://www.openstreetmap.org/relation/2615331#map=17/54.11301/12.16558 aber keine Ahnung, ob das überhaupt jemand auswertet. Andere “Fehler” kann ich auch keine finden.

Hei,

ich würde mir da die ganzen turn:lanes:* - Relationen mal zu Gemüte führen(, um nicht zu sagen bereinigen). Ich meine irgendwas war da mal, ist aber Jahre her. Ich meine, das ist unnötig, was sollen die eigentlich bewirken?

In Brandenburg gibt es nur eine einzige Stelle (!!) mit solchen Relationen: https://overpass-turbo.eu/s/1hjO

Sven

Die waren mal ne gute Idee. Sie sagen eindeutig aus, welche Fahrspur von Straße A beim Abbiegen in welche Fahrspur von Straße B übergeht. Das ist mit turn:lanes-Tagging nicht immer eindeutig, man geht halt davon aus, dass die linke Linksabbiegespur in die äußerste linke Spur der Zielstraße übergeht, aber zwingend muss das nicht so sein.

Ah ja, Danke für den Zaunpfahl… Den packe ich mit beiseite :slight_smile:

War das nicht so, daß es mit den Tags turn:lanes:= ab Objekt selbt kollidiert und diese Relationsgeschichte nicht wirklich gut unterstützt wird/wurde? Da dafür zu aufwendig in der Auswertung oder so? Ich meine es wurde mal vor Jahren explizit geraten diese Relationskonstrukte einzustampfen und ausschließlich nach https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:turn:lanes?uselang=de zu verfahren…

Deswegen hatte ist diese Abfrage noch in meinem Speicher, weil ich vor vielen Jahren das mal umgestellt hatte…

Sven

Ich habe eine andere Vermutung, nämlich das ganze change:lanes Gedöns durch das ganze hin und her um die zwei Kreuzungen.
change:lanes:backward=only_right|only_left

Prüfe ich mal.

Wo siehst Du da ein Problem? (Abgesehen davon, dass die meisten eher überflüssig sind?)