ich bin noch nicht lange dabei und habe eine Frage zum mappen von Fahrradwegen. Ich weiß, daß das schon öfter besprochen wurde, aber ich habe einige Diskussionen gelesen und bin nun eher unsicherer als vorher. Und die Suchfunktion hier im Forum funktioniert leider nicht…
Also, nach meinem Eindruck ist im Moment die herrschende Meinung so:
Wenn ein Radweg direkt zusammen mit der Straße verläuft, so daß man jederzeit von dem Radweg auf die Straße wechseln kann, dann zeichnet man ihn NICHT einzeln ein sondern versieht die Straße mit den entsprechenden tags. Das betrifft z.B. auch innerstädtische Straßen mit einem Parkstreifen zwischen Radweg und Straße.
Nur wenn der Radweg von der Straße so getrennt ist, daß es nicht möglich ist, vom Radweg auf die Straße zu wechseln (Leitplanke, Graben, Hecke usw…) dann zeichet man den Radweg als eigenen Weg ein.
Ist das soweit richtig? Und wie speichert man im 2. Fall, also bei separat eingetragenem Radweg, die Information, zu welcher Straße der Radweg gehört? Gibt es dazu eine Relation?
Ich habe hier in Münster bereits einige separat eingetragene Radwege gefunden, die aber eigentlich direkt an der Straße liegen, nicht mal mit einem hohen Bordstein dazwischen. Durch diese Art der Eintragung sind dann oft die Kreuzungen totaler Murks… Sollte ich solche Radwege löschen und stattdessen als Tags bei den Straßen eintragen?
Ja, so wird es im allgemeinen Unterschieden. Wobei es natürlich immer am Mapper liegt, wie er es einträgt. Wenn der Radweg jetzt 5m wegen einer Brücke/Tunnel baulich getrennt ist, würde ich dafür nicht extra einen extra Weg zeichnen. Genauso anders rum. Wenn der Weg nur kurz wegen einer Engstelle direkt an der Straße ist, sonst aber baulich getrennt ist, würde ich den extra Weg auch für die 5 Meter weiter zeichnen.
Die Wege im Fall 2 zeichnen sich nur dadurch aus, dass sie dem Straßenverlauf folgen. Relationen gibt es nicht.
Und wie sieht es mit meiner letzten Frage aus? Sollte ich, wenn ich es nach dieser Unterscheidung für richtig halte, separat eingetragene Wege löschen? Ich möchte da nicht in ein Fettnäpfchen treten…
Naja, wenn der Weg unrichtig eingetragen ist, kannst du ihn schon ändern.
Am besten ist natürlich, wenn du den Mapper vorher kontaktierst und ihn informierst. Dann könnt ihr euch einigen, was passender ist und es kommt zu keinem “Kleinkrieg”. Häufig kommen solche unrichtig getaggten Sachen einfach nur durch unwissen etc. zu stande.
Bei mir vor der AHustür gab es auch viele Fußwege, die separat eingetragen waren, die nun zur Straße gehören.
Wir haben noch keine etablierte Lösung, um bestimmte Informationen zu direkt an einer Straße entlanglaufenden Fuß- und Radwegen zu erfassen, die über deren Vorhandensein hinausgehen. Das betrifft
die Ordnung der Wege (z.B.: ist der Fuß- oder der Radweg näher an der Fahrbahn?)
Attribute der Wege (Breite, Oberfläche, Zustand, access-Tags …)
So etwas kann man jetzt schon erfassen, wenn man einen eigenen Way für den Radweg nimmt, dann geht aber natürlich die Information zum Vorhandensein einer baulichen Trennung verloren. Bis wir unser Datenmodell dahingehend weiterentwickelt haben - Ziel sollte eine allgemeine "Spur"unterstützung sein, die auch Bus- und sonstige Fahrbahnspuren handhaben kann - gibt es keine perfekte Lösung.
Oft liegen aber Fälle vor, bei denen gar keine der oben beschriebenen Informationen vermittelt wird, so dass diese Überlegung nicht relevant ist. In diesem Fall empfehle ich ebenfalls eine Kontaktaufnahme mit dem Mapper vor einer möglichen Änderung - kann Ärger vorbeugen.
Wobei man mit ‘richtig’ oder ‘falsch’ bei OSM vorsichtig sein muss. Vieles wird je nach Mapper anders benutzt. Vorher anfragen und darüber reden ist sicherlich sinnvoll um böses Blut zu vermeiden.
Erfassen kann man das schon (footway:left.width=1.5), ob es von Renderern oder Routern verwendet wird ist eine andere Sache. Muss man eben selbst entscheiden, welchen Kompromis man eingeht. Perfekt ist keine der beiden Möglichkeiten (seperat oder als Tag).
Ich habe mir angewöhnt Radwege extra zu mappen. Auf keinen Fall möchte ich, dass mir jemand diese Wege weglöscht.
Das Mappen der Radwege hat bei mir folgende Gründe:
1.) Renderer sind mir vollkommen egal, wir mappen nicht für Renderer
2.) der Weg existiert, warum nicht mappen
3.) meine GPS-Tracks verlaufen auf dem Radweg und wären sonst fehlerhaft
4.) wenn nur eine Straße vorhanden ist kommt es schneller zu Fehlern durch grobes Verschieben (JOSM)
5.) man kann auf Radwegen geroutet werden
6.) Radwege stören nicht und sind wichtig für den Straßenverkehr
Es gibt aber auch einige Gründe für das mappen mit Tags an die Straße (für Wege die nicht getrennt von der Straße verlaufen):
Der Weg existiert in Einheit mit der Fahrbahn, das Ganze bildet die Straße. Ein extra Weg würde einen falschen Eindruck erwecken.
Routing funktioniert besser, da so klar ist, dass man jederzeit die Straßenseite wechseln kann.
Extra eingezeichnete Wege müssten an jeder Kreuzung oder eigentlich an jeder Stelle an der man die Fahrbahn überqueren kann mit der Fahrbahn verbunden werden.
Extra eingezeichnete Wege sind aufwendiger zu pflegen. Korrigiert man z.B. die Straße nach besseren Daten, muss man auch den parallel verlaufenden Radweg verschieben.
Rendering ist eventuell einfacher (sobald es denn funktioniert), da nicht berechnet werden muss ob die Fahrbahn den Radweg überlappt.
Falls Routing noch nicht funktioniert, ist das die Sache der Router. Schließlich mappen wir nicht für den Router.*
Die Aussage ist natürlich nur teilweise sinnvoll. Ebenso mit dem Renderer. Das Ganze “Wir mappen nicht für…” sollte sich eigentlich auf direkte Anweisungen an die benutzenden Programme beziehen (z.B. “Zeichne den Weg in blau”) oder das Eintragen von falschen Daten zum Korrigieren von Bugs (z.B. verschieben von Wegen wenn sie von anderen überdeckt werden). Sowas ist natürlich nicht sinnvoll. Allerdings mappen wir natürlich sehr wohl für Renderer/Router/was auch immer. Wofür denn sonst? Es ist also durchaus sinnvoll, sich zu überlegen wie die Daten eingetragen werden können, um eine automatische Auswertung möglichst einfach zu machen.
Hallo,
der Weg existiert an sich nicht. Der Radweg gehört zur Straße dazu. Wenn dein Track dort verläuft, ist es besser zu schätzen, wo die Straßenmitte ist. Das die Wege, wenn sie nicht extra eingezeichnet sind, nicht vom Renderer dargestellt werden, liegt ja an ihm. Der Renderer könnte ja auch einfach eine Radweglinie parallel zur Straße zeichnen.
Fürs Routing macht es auch keinen Unterschied. Zumal man wohl jedem Radfahrer zutrauen kann, den Radweg auf einer Straße zu finden.
Die Radwege können, wie dt2 bereits gesagt hat schon stören.