Facebook ist Hauptsponsor der kommenden SOTM 2018.

Facebook ist Hauptsponsor der kommenden SOTM 2018.
https://2018.stateofthemap.org/
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Irgendwie schäme ich mich als OSMler dafür, die Konferenz von solch schmutzigem Geld mitfinanziert zu wissen. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass so etwas bei OSM möglich sei. Ich würde mir wünschen, dass bei dem Vortrag dieses Sponsors nicht eine Person im Auditorium säße. Das erhöht die Chance, dass die sich kein zweites Mal bewerben.

Passt ein solches Unternehmen mit solch einem Hintergrund zu OSM? Insbesondere wenn dessen Chef keinen Hehl daraus macht, dass er auf Privacy sche…? Der aktuelle Facebook-Skandal war natürlich zum Zeitpunkt der Verpflichtung noch nicht abzusehen.

Was meint Ihr?

Finde es auch komisch, überhaupt nach den jüngsten Ereignissen, aber wie heißt es so schön “Geld hat kein Mascherl”

Vielleicht auch interessant, aus der Wochennotiz #400:

Hier der Link dazu

Da wird wohl wer schwach geworden sein… Wie viel bezahlt Facebook?

Laut Sponsorship Package wohl €14.000 als “Gold”. Es gibt noch einen höheren Level “Platinum” für €22.000, also trifft “Hauptsponsor” die Sache nicht ganz korrekt. Zusätzlich wird da noch was von einem level-abhängigen Corporate Discount für OSMF Corporate Members erwähnt (Facebook ist auch als Corporate Member im OSMF Advisory Board drin). Also eher alles Portokasse.

Hallo,

Da ist niemand schwach geworden. Die kommerziellen Mitglieder der OSMF bekommen AFAIK die Sponsoringangebote zuerst zu sehen.

Darüber hinaus ist nur ein Teil der OSM-Community kritisch gegenüber Facebooks Treiben eingestellt. Weite, einflussreiche Kreise der amerikanisch-HOTtisch (teilweise auch britischen) OSM-Community glauben, dass Facebooks Vorgehen in OSM gut ist.

Wenn ihr wollt, dass OSM so schön bleibt, wie es war und ist, genügt es nicht, euch hier im Forum darüber aufzuregen. Was am Stammtisch geredet wird, stärkt zwar euer Selbstgefühl, es bringt das Projekt aber nicht voran. Beteiligt euch an Diskussionen und werdet Mitglied in der OSM Foundation, sodass ihr über die Wahlen zum OSMF-Vorstand selbst die Kandidaten durch eure Stimme fördern könnt! Es gibt Bestrebungen (siehe z.B. das gezielte Werben für OSMF-Mitgliedschaften auf der SotM), die Mehrheitsverhältnisse in der OSMF endgültig umzukippen. Schon jetzt ist dort ein nicht geringer Anteil an Leuten, die sich zum Mappen zu schade sind und für die “die Community entscheidet” etwas anderes bedeutet als “die Mapper entscheiden”! Nur so kann es passieren, dass wir im Vorstand Leute haben, die jahrelang fast keine Beiträge zu OSM leisten. Und mal ehrlich, mappen kann wirklich jeder (ok, ohne Augenlicht ist das etwas schwer)?

Viele Grüße

Michael

EDIT: Ein Komma und ein falsch geschriebenes Wort

Ojee.
[x] not amused

Ohh das wusste ich nicht.
Macht aber durchaus Sinn, habe gerade nachgesehen auf FB sind tatsächlich OSM Karten zu sehen. Ned schlecht, alle haben ihr eigenes entwickelt sie kaufen.

Korrekt ich muss meine Behauptung retour nehmen, wusste nicht das FB in OSMF sitzt, und 14k oder auch 22k sind eh zu wenig fürs schwach werden ;-)). Man wird sich ja was dabei gedacht haben. Vielleicht ist es ja wirklich gut das sie drinnen sind. sind ja potente “Partner”.

Potent und clever im Manipulieren ist FB sicher, wenn man sich die Aktion in Thailand ins Gedächtnis ruft: Mit Hilfe “Künstlicher Intelligenz” Straßen fehlerhaft aus Luftbildern tracen in der Hoffnung, dass es die lokalen Mapper schon richten. Die Hoffnung wurde von erfüllt…
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=57942

i know siehe beitrag #2 :wink:

+1

Ich frage mal ganz kritisch… Angenommen es käme ganz hart auf hart und die die OSMF wird irgendwann mal (feindlich) von kommerziellen Datenkraken - welcher Art auch immer - unterwandert? (in dem Sinne das der ganze Grundgedanke nicht mehr greift) Was wäre das schlimmste, das passieren könnte? Ich behaupte - im Grunde nichts! Solange die Lizenzen der Daten eingehalten werden, sehe ich ehrlichgesagt keinen Grund der gegen eine OSMF2 und eine OSM2 spricht. (Außer eventuell Namensrechtliche Probleme bei meinem Beispiel) :slight_smile: Aber alles was wichtig ist steht unter Open Database Licence (ODbL) 1.0 und unter der Database Contents License (DbCL) 1.0. Die Daten sind also vor einer “freundlichen” Übernahme mMn. ungeschützt, was auch sehr gut so ist. Und die Lizenzbedingungen lassen sich auch ohne Probleme von einem “freundlichen Übernehmer” einhalten.

Aber Nakaner trifft den Nagel meiner Meinung nach auf den Kopf. Hier schreiben, ändert nicht die Welt.

Ich werde darüber ernsthaft nachdenken! Danke für den “aufrüttler”.

Habe nachgedacht und es gerade getan :slight_smile:

Das sehe ich ein wenig anders. Was könnte passieren? Die Hauptseite openstreetmap.org wird mit Like-Buttons ausgestattet und in das Überwachungsnetzwerk von FB eingegliedert. Aus der Information wer sich welche Gegend auf der Karte wann angesehen hat und wer wo gemappt hat, werden schöne Interessen- und Bewegungsprofile für die Werbebranche abgeleitet. Im Interesse eines Single-Sign-On braucht man dann zur Anmeldung bei OSM einen FB-Account zum Mappen oder um im Forum zu schreiben. Die Bilder auf FB werden per Gesichtserkennung und Timestamp mit den von Dir hochgeladenen Tracks verknüpft und gleich an der richtigen Stelle dargestellt. Die meisten Leute haben eh schon seit Jahren einen FB account und finden die neuen Features toll.

Theoretisch kann man natürlich immer einen fork machen. Aber das ist mit einem enormen technischen und organisatorischen Aufwand verbunden. Genügend Leute müßten sich einig sein daß man es tun muß und vor allem wie der fork aussehen soll. Mehrere uneinige Forks würden das Ende eines freien OSM bedeuten, wenn keiner die kritische Masse erreicht um überlebensfähig zu bleiben und sich als DIE Nachfolgerdatenbank zu etablieren, an der freiheitsliebende Mapper weiterarbeiten sollten. Die nötige Infrastruktur muß erst mal finanziert werden, Server kosten von der ersten Minute an Geld und die ganzen offiziellen Spenden und Beiträge fließen weiter zu dem offiziellen OSM. Und der fork müßte es erst mal schaffen, gegen die etablierten URLs und Links und zusätzliche Werbung von und auf FB überhaupt bekannt und öffentlich wahrgenommen zu werden.

Oder in Kurzfassung: Es gab ja bereits einen fork von OSM aufgrund der Lizenzumstellung. Wo steht dieser fork heute?

bye, Nop

+1

Ich bin inzwischen seit einigen Wochen auch OSMF-Mitglied.

Was die Beteiligung an Diskussionen betrifft: Hier ist denke ich das Problem, dass Firmen und Organisationen schlicht mehr Ressourcen haben. Sie können Mitarbeiter dafür bezahlen, sich um die Kommunikation zu kümmern. Der durchschnittliche Mapper dagegen betreibt OSM nur als Hobby, hat noch einen Job, vielleicht eine Familie und andere Verpflichtungen und hat deshalb schlicht nicht die Zeit und Lust, endlosen Diskussionen auf Mailinglisten zu folgen und seine Positionen einzubringen. Zudem dürfte in manchen Ländern auch noch das Problem sein, dass es bei ohnehin kleinen lokalen Communitys nur wenige Leute gibt, die in Englisch so fit sind, sich an Diskussionen auch aktiv zu beteiligen. Facebook, MapBox, HOT & co. haben alleine dadurch schon einen Vorteil.

Daher: Werdet wenigstens Mitglied in der OSMF, dann könnt ihr entsprechende Personen wählen, die eure Interessen für euch vertreten.

Dieses Szenario ist sicherlich ein wenig überzeichnet und ich glaube nicht, dass Facebook so offensichtlich OSM übernehmen will. Dafür haben - so weit ich das einschätzen kann - auch andere Firmen wie MapBox ein zu starkes Interesse an OSM.

Das Hauptproblem sehe ich aber darin, dass Facebook oder vergleichbare Firmen OSM einerseits als kostenlose Datenbank missbrauchen und ihre Daten bei uns abladen, andererseits die OSM-Community als kostenlose Möglichkeit sehen, ihre automatisiert erzeugten Daten zu pflegen (so ähnlich wie Google sich durch reCAPTCHA bei der Erkennung von Hausnummern helfen lässt). Das kann langfristig das Projekt kaputt machen, weil die klassischen Mapper dem nichts mehr entgegensetzen können und irgendwann das Handtuch werfen.

+1

Ein Fork von OSM wäre vermutlich das Ende von OSM in der derzeitigen Form. Zwar müsste man mit den Daten nicht wieder bei Null anfangen und könnte mit einem Fork der Datenbank weiterarbeiten. Aber man müsste einen neuen Projektnamen etablieren, der erst einmal einen Bekanntheitsgrad erlangen muss. Auch würden einem Fork vermutlich keine Luftbilder zur Verfügung stehen, denn die wurden ja nur OSM zum Mappen bereitgestellt. Ob die Urheber der Luftbilder auch einem Fork das Abzeichnen erlauben würden, ist fraglich.

+1

Dieses Thema ist mir erst durch ein paar aktuelle Posts hier bewußt geworden. OSM läßt sich gut als Schmutzfilter für schlechte Imports mißbrauchen und die bereinigten Daten dann wieder für eigene Zwecke abgreifen. Heute können wir solche Importdaten mit miserabler Qualität als unerwünscht ablehnen. Wenn aber die DWG von dem Erzeuger der schlechten Daten gestellt wird nicht mehr. In so einem Szenario dürften betroffene Mapper auch schnell das Handtuch werfen wenn ihre liebevoll gepflegten Daten immer wieder mit importiertem Müll verschlimmständigt werden.

bye, Nop

unterschreib

Importe, die die per Vor-Ort-Survey erfassten Daten verschlechtern, müssen schon große Vorteile mitbringen, um das wieder aufzuwiegen. Der ortskundige Mapper ist immer noch unsere wichtigste Quelle, das ist ein Grundprinzip von OSM. Wenn dessen Arbeit nicht mehr wertgeschätzt wird (z.B. indem seine selbst eingepflegten Erkundungs-Ergebnisse einfach so mal durch importierte Daten von schlechterer Qualität verwässert werden und er sich fragt, wieso mach ich das einklich hier), dann gute Nacht.

–ks

Seid mir nicht böse - ich bin ja gerne mal “andersdenkend” :wink: Aber wenn ich mal die Teile dieses Threads zusammenfassen darf:

**Eigentlich ist **(wenns hart auf hart kommt) die Arbeit der Community wertlos und zum Scheitern verurteilt sobald Konzerne sagen wo’s lang geht!

a) sehe ich selbst die Situation nicht ganz so krass - und denke auch “meine” Gedankenspielchen führen da zu weit…
b) andererseits kann man nie vorbereitet genug sein. Es reicht ja schon wenn eine Datenkrakenconnection die Contributer-Daten auswertet und damit “Dinge” anstellt…
c)Wie geht die OSMF eigentlich mit der EU-Datenschutzänderung im Mai um? Ich meine das betrifft ja auch alle Ableger innerhalb der EU. Und spätestens dann wissen wir ja was mit unseren Daten passiert.
d)glaube ich persönlich das wir (gerade in Deutschland) eine so starke und zusammenhaltende Community haben wie nirgend’s sonst. Sieht man ja auch am “Activity-Video” vom letzten Wochenblog. Ich traue einigen Leuten hier zu - zur not selbst Satteliten ins All zu schicken :wink: übertrieben - das machen nur die Griechen

Als Namenvorschlag für den Tag des jüngsten Gerichts werfe ich mal “OpenForkMap” ein :stuck_out_tongue:

Also ich bin guter Dinge - und OSMF Mitglied werden schadet nicht, sondern man kann dadurch nur gewinnen - wenn man ein Herz für die OSM hat!

Der Name würde für einen Fork ausscheiden, da er eine Abwandlung von OpenStreetMap ist, wofür eine Zustimmung der OSMF gebraucht wird: https://wiki.osmfoundation.org/wiki/Trademark_Policy.

Hmpf. Schwätzt mal nicht so rum.

Wie die Datenqualität in Thailand ist, habe ich vor Ort erlebt. Es gibt Gegenden mit einer schlechteren Qualität der gemappten Wege, Taiwan zum Beispiel (so zumindest meine Vorahnung beim couch mapping). Ich bin zuversichtlich, daß durch angemessene Anpassung des Renderings diese Schwachstellen zweitrangig sein werden (sie setzen stets “import=yes” an die Wege).

Facebook (ich habe übrigens keinen Facebook-Account, und Anfragen an facebook.com landen bei mir auf 127.0.0.1) setzt einen Batzen Geld für das Projekt ein: mehrere bezahlte Mitarbeiter sind mit dem Mapping beschäftigt.

Etwas höhere Qualität wäre schön, aber eine Reihe von Linien auf der Karte, die Wege mit Tagging-Problemem darstellen, ist besser als riesige weiße Flecken (ich bin nicht allzu selten bei Dunkelheit durch Gebiete geradelt, wo die nächste gemappte Straße etliche Kilometer entfernt war).

Unterstützung durch finanzkräftige Sponsoren sehe ich positiv für das Projekt.