Entzerren von Kartenscans

Wer kann mir einen Tip geben wie ich Kartenscans von Papierkarten exakt rechteckig bekomme um die Papierränder abschneiden zu können, ohne ein Vermögen für Software auszugeben?
Ich habe Karten in einer Polyeder-Projektion 1:100.000 oder 200.000 (historische Karten), d.h. mit nicht gleichen Rändern.
Es handelt sich primär nicht um Verzeichnung; es ist auch nicht die Frage nach der Art der Projektion, die Karten sind einfach nicht exakt rechtwinklig.
Wer schon einmal topografische Karten 1:50.000 oder so aneinanderkleben wollte kennt das Problem: die Ränder passen nicht genau zueinander.
Ein Blatt kann man softwaretechnisch zwar auch “mit” Rändern kalibrieren, aber sobald man mehrere Blätter hat wird die Arbeit unsauber wenn Reste der Papierränder übrig bleiben.

Kann QGIS das nicht so wie Du das brauchst? http://www.geoportal.rlp.de/mediawiki/index.php/Georeferenzierung

Ab Photoshop 7 nach oben gibt es eine Entzerrfunktion:
Einfach mit Photoshop aufmachen, Häckchen “Perspektivisch” anklicken. Dann zeichnest du ein Auswahlviereck über die Kartenkanten. Enter.
Anschließend die Größe überprüfen und ggf korrigieren mit Alt+Stg+I : gewünschte Werte eingeben, enter, sichern.

Wenn du kein Photoshop hast, kann man auch die Hugin (mit den Panoramatools) (ein Freeware Programm, mit dem man Panaramafotos zusammenfügen kann) missbrauchen. Ist aber leider sehr viel Zeit nötig, um sich einzuarbeiten und gute Ergebnisse zu bekommen. Lohnt sich praktisch nur, wenn du es schon kennst.

Nahmd,

Wenn die Karten überlappen, kann man die damit auch wunderbar zusammenkleben.
Aber in der Tat lohnt die Einarbeitung für einmalige Anwendung nicht.

Gruß Wolf

Dieses Problem kenne ich aus eigener Erfahrung in der Vergangenheit.
Man wird da auch nicht so recht glücklich mit dem hauseigenen A4-Flachbett-Scanner.
Nachträgliche Entzerrung o.ä. bringt da auch kaum Erfolge.

Das Problem beginnt beim Scanner; wählt man den gesamten A4-Bereich so kommt es zu den Rändern hin zu Verzerrungen.
Wählt man einen kleineren Bereich (etwa 2/3 Bildausschnitt), so lassen die Verzerrungen stark nach und man erzielt relativ brauchbare Ergebnisse.

Die beste Lösung ist, wenn man mit der Karte einen Copy-Shop aufsucht.
Die Jungs haben ganz andere Hardware und scannen dir die Karte für wenig Geld verzerrungslos ein.

mfG Michael

Zur Georeferenzierung von Orthofotos, und anderen schon entzerrten Karten habe ich schon ein Tool (Glopus Map Manager).
Es geht um den Bearbeitungsschritt vorher.
Und die Kartenblätter überlappen nicht.
Es geht um Karten wie diese: http://greif.uni-greifswald.de/geogreif/geogreif-content/upload/mittel_rey/161Coblenz.jpg also durchaus nicht um home-scans. Auf den ersten Blick sind sie durchaus rechteckig, aber eben nicht wirklich genau.

Hallo,

ich mach das so: Ich scanne die Karte überlappend. Danach verwende ich Photoshop Elements (ist ein semiprofessionelles Programm, was nicht allzu viel kostet). Danach setze ich die einzelnen “Schnippel” mit der “Panoramafunktion” zusammen. Dabei bleiben in den äußeren Randbereichen (Kartenrand) natürlich noch kleinere Ungenauigkeiten übrig, die ich nicht für sonderlich wichtig erachte. Man kann die Karte danach an den Rändern auch entsprechend zuschneiden, um diese zu egalisieren. Vermutlich gibt es auch noch andere Programme als “freeware” mit denen du ähnliche Ergebnisse erzielen könntest. Schau einfach mal nach.
Gruß, Burkhard (harzguide)

Ich nehme mal an du willst das so haben:
http://img191.imageshack.us/img191/4203/161coblenz2.jpg

besser hab ich es auf die schnelle leider nicht hinbekommen…
und die “Erdoberflächen-Krümmung” hab ich auch nicht rausgerechnet. Aber die dürfte bei dem Maßstab ohnehin sehr gering sein.

Nein das ist es nicht. Georeferenzierung ist keine Drehung; sie ist wiederum eine Verzerrung entsprechend der Eckkoordnination. Dazu verzerrt man nicht die Grafikdatei; die bleibt wie sie ist. Zunächst muss das Bild aber entzerrt werden, damit die Ränder rechtwinklig sind und exakt abgeschnitten werden können und das Nachbarbild georeferenziert dranpasst. Die ungleichen Ränder sind kein “Fehler” beim Scannen oder so etwas; sie sind schon so im Original durch die Polyederprojektion. Ungenauigkeiten im Druck oder im Scan verschlimmern die Sache noch…

ggle ist da anderer Meinung :wink:
g
gle sagt, die Reymannschen Karten sind konisch, also Kegelschnittprojektion und nicht mercatorisch (Zylinderprojektion).
MasiMaster hat das schon ganz gut hinbekommen, durch den großen Maßstab schaut dies “nur” wie eine Drehung aus.
Im thread http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=216232 wird das bedingt durch den viel kleineren Maßstab für
Süd-Südamerika (ONC T-18) viel deutlicher: LCC (Blattausschnitt rechteckig, Koordinatenkreuz konisch) vs. EPSG:4326 (Bild konisch, Koordinaten rechtwinklig)

Ich sehe da gar keine Probleme!

Die Reymannschen Karte ist doch rechteckig!!

Also auschneiden das der Rand weg ist und kalibrieren fertig (Natürlich mit der Richtigen Projektion und Kartendatum).

Das die Karte Bündig an die Nächste passt erledigen doch die entspechenden Programme wie OziExplorer, Glopus usw.

Eines würd ich gerne auch noch haben das so kalibrierte Karten in das füe OSM übliche Tile-Format schneidet!!!

Die Karte ist (streng genommen) nicht ganz rechteckig, da man den Rand (der bemalten Karte)
(zur Gradeinteilung hin) offensichtlich per Hand und nicht mit dem Lineal gezeichnet hat und
daher kleine “Wellen” aufweist.

Taunide schreibt immer von “Entzerrung”: Ich interpretiere dass so, dass er meint,
dass die “15’-Marke” am oberen Rand etwas weiter vom linken Blattrand entfernt ist
als die die untere “15’-Marke”. Dies ist, wie ich oben schon geschrieben
habe, ein Folge der LCC-Projektion.

Moin,

Die Meridiane auf der Karte laufen definitiv nach unten auseinander; die Teilstriche auf der unteren Skala sind etwa 0.7% bis 0.8% breiter als die der oberen Skala. Das ist aber keine Fehler oder eine “Verzerrung”, sondern ein Ausdruck der Präzision der Karte: im Rahmen der Messgenauigkeit ist die auf Breitenkreisen und Meridianen entfernungstreu. Nehmen wir mal unten 50°25’ und oben 50°45’ an, so sollte die Vergrößerung cos(50.42°)/cos(50.75) = 1.007 ~ 0.7% sein. Passt.

Wenn auf der Karte die Breitenkreise durchgezogen wären vom linken zum rechten Rand, würde man sehen, dass die gebogen sind: Kegelprojektion. Die Umprojektion von Kegel (Meridiane→Geraden, Breitenkreise→Kreisbögen) nach Zylinder (Meridiane und Breitenkreise →Geraden) ist keine normal Bildbearbeitungsfunktion. Mit Photoshop kann man da immer was frickeln, man ruiniert aber die Präzision der Karte.

Also entweder Du nutzt ein zur Kartenumprojektion geeignetes Tool, oder Du verlierst Genauigkeit.

Ganz allgemein zum Vorgehen: ich würde zuerst die Einzelblätter zusammenkleben und dann die Umprojektion durchführen. Da ich die Parameter nicht als Zahlen habe, sondern aus Pixelpositionen von Breiten und Längenlinien bestimmen lassen muss, ist der Fehler umso kleiner, je weiter die “Passpunkte” voneinander entfernt sind.

Mache ich die Umprojektion für jedes Kartenblatt einzeln, so werde sehr wahrscheinlich unterschiedliche Parameter benutzt, wodurch die Ergebnisse nicht mehr sauber zusammenpassen.

Gruß Wolf

Nahmd,

Vielleicht kannst Du damit was anfangen?

Gruß Wolf

Edit: Link entfernt (an Qualitätskontrolle gescheitert)

Nein,
$ java -jar MercatorTiler.jar --image …/…/data/greif.uni-greifswald.de/161Coblenz.jpg --bounds 7.6,50.33,8,50.66
Exception in thread “main” java.lang.NullPointerException
at info.netzwolf.cartography.MercatorTiler.main(MercatorTiler.java:310)

Oder doch :wink:
$ java -jar MercatorTiler.jar --image …/…/data/greif.uni-greifswald.de/161Coblenz.jpg --bounds 7.6,50.33,8,50.66 --tiledir blub
$

Nahmd,

Meine Antwort bezog sich auf die Frage von quasilotte nach so kalibrierte Karten in das übliche Tile-Format schneiden und nicht auf die Reprojektion der Reymannschen Karte. Für letzteres gibt es fertige Lösungen.

Der will halt wissen, wohin mit den Kacheln.
Doch auch wenn er das weiss: ohne vorherige Umprojektion werden diese Kacheln wenig hilfreich sein :slight_smile:

Gruß Wolf

Mein post hatte 2 Absichten:

  1. den Leuten zu zeigen, wie man das Teil aufruft. Denn mit einem so “dahingeworfenem” jar-file kann nicht jeder sofort damit was anfangen.
  2. Dich ermuntern, die Fehlermeldung zu erweitern , denn fehlt das Bild beim Aufruf, kommt
    eine ordenliche Fehlermeldung und kein Absemmeln :wink:

Alles klar?

Danke !

MercatorTiler.jar funktionier wunderprächtig!

Somit kann ich im Mobile Atlas Creator die Scan’s in das Format bringen welches ich möchte!

bzw.

Ist jetzt ein direktes Überlagern mit einem anderen Layern nur noch ein Kinderspiel!

Sei ein Wolf,
komm aus Deiner Schmoll-Höhle,
spring über Deinen eigenen Schatten
und reich die Pfote!