Eisenbahngleise die nicht mehr da sind löschen?

Hallo,

mal eine Frage zu Eisenbahngleisen. Wenn es früher mal Gleise gab, die dann aufgegeben und später abgebaut wurden, dann können die doch gelöscht werden oder nicht? Ich frage das weil offenbar bereits 2011 jemand die Gleise gelöscht hat und sie dann wieder eingetragen wurden. Dabei ist eigentlich offensichtlich dass es die Gleise nicht mehr gibt, auf der Fläche ist seit 2011 ein Supermarkt mit Parkplatz eingezeichnet…

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Gruß,
Jochen

Selbst bei railway=abandoned würde ich die Gleise spätestens dann löschen, wenn der Bahnkörper/Bahndamm nicht mehr existiert, nicht mehr erkennbar ist, dass hier mal Gleise waren.

Wenn man die ehemalige Lage der Gleise noch erkennen kann und man bzw. einen Radweg drüber legen möchte, würde ich die Gleise beibehalten.

Auf jeden Fall behalten!

Für nicht mehr sichtbare Bahngleise gibt es railway=razed.

Stimmt: hatte ich übersehen.

Es stört doch niemand.

railway=razed wird aber vielleicht noch von jemanden genutzt der historische Bilder oder Eisenbahnstrecken dokumentiert.

Ich glaube OpenRailwayMap nutzt es auch.

Ja, das gibt es. Bei railway=razed muss dennoch noch etwas vor Ort erkennbar sein, sonst widerspricht es der On-the-Ground-Regel. Deshalb kann das Gleis durch den Supermarkt weg. Da ist kein Supermarkt und 0 Gleis mehr.

Für Daten über frühere Zustände gibt es andere Projekte, z.B. OpenHistoricalMap.

Doch. Es stört beim Editieren.

+1
mich auch.

Vor allem bei massiven Bahnhofsumbauten wie Leipzig und Stuttgart 21 wird es zunehmend unübersichtlich.

Solange der Trassenverlauf sichtbar oder zumindest erahnbar ist lass ich es, v.a. wenn es sich um ehemalige Bahnlinien handelt. Angebaute Neben- und Anschlussgleise, die massiv überbaut wurden, sollten aus OSM raus und gern in einer speziellen history-db aufbewahrt werden.

Der Mammi

Done. Zuindest der Teil, der wirklich untergepflügt ist. Der Rest ist im Luftbild noch gut erkennbar, u.a. die Brücke zuvor und Richtung Güterschuppen.

Ja!
Und mit einer angepassten Konfiguration kann man mit Brouter drüber routen. Habe ich auch schon mal gemacht, um die Fahrtstrecke zwischen zwei Orten über heutige und ehemalige Schienenstrecken zu vergleichen für zwei ehemalige frz. Strecken, für die eine Reaktivierung angeregt wurde.

Das wäre abandoned.

Aus geschichtlichen Gründen würde ich diese Trassenverläufe immer mit den entsprechenden Tags erhalten.

Irgendwann geht dieses Wissen sonst verloren!

Jan

:wink:

Dann mal ran! Wo sind die Grenzen des Imperium Romanum, des Aztekischen Reiches, oder die deutsche Ostgrenze von 1942?

Wenn wir alles historische drinlassen, dann wird OSM bis spätestens 2100 ein wirrer Schnittmusterbogen, an den sich kein Anfänger mehr rantraut. Aber bis dahin haben wir hoffentlich inhaltliche Layer, die man separat voneinander bearbeiten kann :slight_smile:

–ks

Also mich überzeugt das noch nicht, ich würde mich der Fraktion “spätestens dann löschen wenn nichts mehr sichtbar ist” anschließen. Solange man noch Rest erkennen kann gerne als abandoned, von mir aus auch wenn die Gleise nicht mehr sichtbar aber unter dem Edeka beerdigt sind. Aber wenn nichts mehr davon übrig ist?

Dann könnten wir ja auch alte Wasserwege behalten bevor Flüsse begradigt wurden, alte Wanderwege die Neubauten weichen mussten, alte Straßen und Dörfer die dem Tagebau weichen mussten, wichtige alte Gebäude die zerstört und überbaut wurden, usw.

All das wird nicht gemappt mit Verweis auf “On-the-ground”, warum sollte es für Railway eine Ausnahme geben? Das habe ich noch nicht verstanden. Was nutzt es “mit einer angepassten Konfiguration drüber zu routen” wenn ein großes Gebäude im Weg steht? Wenn sich jemand für historische Bahnstrecken interessiert gerne, aber muss das in OpenStreetMap gespeichert sein? Dafür habe ich bisher noch kein Argument gehört.

Gruß,
Jochen

Ich würde es aber auf jeden Fall den lokalen in letzter Entscheidung vorbehalten.

Bei uns bleiben auch die abgebrochen Gebäude in der Kontur erhalten.

Geschichte … Bahntrassen sind bedeutender als Wanderwege (sage ich mal so) und hilft den Historikern von morgen.

Jan

Wir reden aneinander vorbei. Ich bezweifle nicht, dass historische Bahntrassen wichtig sind und deren Geodaten erhalten bleiben sollten. Ich bezweifle nur, dass OSM der richtige Container dafür ist.

–ks

Ach …ein Murmeltierbeitrag… :frowning:

vorläufig -1

Das ist in meinen Augen zwar nett, aber in vielen Anwendungsfällen völlig unbrauchbar. Wenn man mal zum Beispiel Schmalspurbahnnetze betrachtet, von denen ein zum Beispiel kleinerer Teil weiterhin als Museumsbahn betrieben wird (z.B. Pollo, WEM), der andere, überwiegende Teil in der Landschaft aber entweder in Fragmenten oder nur noch für das wissende Auge zu erkennen ist. Hier lassen sich beide Datenablagen nicht miteinander verbinden; z.B. über Relationen, die Elemente aus dann beiden Datenbanken beinhalten, oder Stützpunkte, die über Topologieregeln aus beiden Datenbankquellen miteinander verbunden sind.

Ich kann dann nicht sagen: ‘dieser Abschnitt ist die Museumsbahn, die bis dahin gebaut ist und ab diesen Punkt ist die die nicht mehr existente Altstrecke, auf der ein Radweg verläuft und gelegentlich mal ein Haus.’ …und will aber die gesamte Strecke in ihrer unterschiedlichen Form dargestellt haben, weil man z.B. die Reststrecke zu Fuß oder per Fahrrad erkunden will.

Solange und sofern es keine Möglichkeit gibt Elemente aus solchen zwei unterschiedlichen Datenquellen als ein Netz (um bei dem Schmalpurnetz zu bleiben) darstellen zu können, ist OpenHistoricalMap eigentlich unbrauchbar. Das betrifft dann auch die Datenverarbeitung und das Rendering Dritter.

In meinen Augen kann das in begrenztem Maße auch mindestens auf Straßen und Gewässer angewendet werden.

Sven

Nirgends, die kann es auch gar nicht geben, da zu damaligen Zeiten noch keine exakt festgelegten Grenzen, wie wir sie heute aus dem Kataster kennen, gab …

Die schon eher, geht aber größtenteils über Relationen, so wie wir es hier schon mit der Grenze Alt-Württembergs etc. zu tun hatten …

In iD kann man jetzt schon div. Themen ein-/ausschalten, darunter auch “vergangen/zukünftig”. Wie gut der wirkt, habe ich aber noch nicht ausprobiert …

Beim Rendern mag man noch sagen, dass es das Problem des Renderers sei, wie es Daten aus zwei Quellen verheiratet. Das würde ich auch nicht für völlig unmöglich halten, dass sie die OpenRailwayMap Daten aus zwei Quellen holt, da kommt’s auch nicht auf paar cm an, wenn deren Overlay gezeichnet wird …
Bei Routen, wie in meinem obigen Bsp. beschrieben (bei meiner Anwendung ging’s um exist./stillgelegte Normalspurstrecken ohne Museumsbetrieb) wird’s aber langsam verdammt kompliziert, da es da nicht mehr ubedingt reicht, wenn beide Datenbestände nur auf’n Meter zusammenpassen …
Kritisch wird’s beim Bearbeiten, wie hätte ich bspw. meinen Edit bei Miltenberg bearbeitet, wenn abandoned, weil man auf dem Boden noch was sieht, noch in OSM bleiben darf, razed aber nicht mehr und in OHM gehört, wie kriege ich die beiden Gleisstücke schadlos rüber, wie wird später die Widerspruchsfreiheit gelöst, wenn jemand nur in OSM die Knoten nach neuem Luftbild korrigiert, aber nicht den zugehörigen Knoten des razed in OHM? Etc.

Eine ähnliche Frage stellt sich aktuell ja auf Hawaii, wo der Kilauea paar Straßen und Häuser mit seiner Lava überrollt hat. Im Prinzip ändert das nix an den Eigentumsverhältnissen. Man könnte die Straße wieder auf alter Trasse rekonstruieren wollen …

Ich nutze gerne noch zwei Dinge:
-Immer ein Filter in JOSM einschalten, der mir railway=razed ausblendet (auch auf die Gefahr hin, dass Lagekorrekturen untergehen)
-Vor dem Löschen wenigstens noch start/end_date für die einzelnen Lebenszyklus-Stadien eintragen. Dann ist es zumindest noch in der Datenbank und mit Inhalt angereichert…
Die gemischten Datenbestände sind ein Problem. Sobald das wirklich gelöst ist…

Natuerlich stoert eine nahezu unsichtbare Linie einer Sache die es “on the ground” nicht mehr gibt, wenn man Neues, jetzt dort vorhandenes mappen moechte. Man muss sich dann um die vorhandene Linie rumschummeln, oder Nodes mit ihr teilen, oder was auch immer.

OSM ist kein Geschichtsprojekt. Es stellt die derzeitige Realitaet dar.

[Edit: Typo]

Hmm - kann man JOSM so erweitern, dass er (im Ultra-Expertenmodus!) zwei (oder langfristig mehrere) verschiedene Ebenen von verschiedenen URL abrufen und bearbeiten - aber niemals verheiraten! - kann?
Sicherlich.
Aber bisher hilft zur Überbrückung nur, die zwei Instanzen (*) passgenau übereinander zu legen - und dann munteres Fenster-Switchen.

(Ich muss mir unbedingt mal die Zeit nehmen und die historischen Bahnlinien nach OHM retten …)

(*) Davon eine Portable-Instanz