Ich habe festgestellt, dass bei zahlreichen Orten Einwohnerzahlen genannt werden. Diese Zahlen scheinen automatisiert eingespielt zu sein und beziehen sich auf die jeweilige Gemeinde. Das Problem für mich ist jetzt, dass die Zahlen bei den jeweiligen namensgebenden Hauptorten der Gemeinde eingetragen sind. Was ja nicht korrekt ist, da die Hauptorte nur einen Teil der Einwohner beisteuern, wenn die Gemeinde mehrere Orte hat.
Wenn ich jetzt korrekte Einwohnerzahlen für die Gemeindeteile eintragen will, soll ich dann die Gemeindeeinwohnerzahl überschreiben?
Dabei ergibt sich aber ein neues Problem: Was, wenn die Zahlen automatisiert aktualisiert werden? Wird dann meine korrigierte Zahl wieder überschrieben?
Außerdem fehlt bei den Tags eine Angabe, für welchen Zeitpunkt die Einwohnerzahl gilt.
Oder sind die eingetragenen Einwohnerzahlen sowieso völlig egal?
Einerseits hast Du recht. Andererseits werden die Einwohner der Vororte oft der Kernstadt zugerechnet, was die Bedeutung der Kernstadt erhöht. Ohne Vororte hätte Iserlohn beispielsweise nicht stolze 100.000 Einwohner, sondern nur 60.000 Einwohner, und wäre somit eine unbedeutende Mittelstadt.
Sei feige / sei mutig - es gibt noch keine einheitliche Meinung dazu.
Man könnte beispielsweise ein Skript schreiben, das die veränderten Daten verschont: don’t change if history>1.
Das spielt keine große Rolle, weil Menschen sich im Gegensatz zu Kaninchen, Spatzen o.ä. relativ langsam vermehren.
Sie dienen als Grundlage für die Ortsgrößeneinstufung. Beispielsweise gibt es Mapper, die die 99.000 Einwohner zählende Stadt Schwerin wegen Unterschreitung der 100.000-Einwohner-Grenze gleich als Mittelstadt (town) einstufen. In Italien gilt hingegen jede Provinzhauptstadt definitionsgemäß als City.
Die Ortsgrößenklassifikation ist eine offene Baustelle, bis jetzt hat sich noch kein Reformvorschlag wirklich überzeugend durchsetzen können.
“Vororte” mitzuzählen ist ja richtig, aber Hennen oder Kesbern kann man nicht als Vororte auffassen. Noch deutlicher wird es, wenn man Dörfer statt Städte betrachtet. Aufgekommen ist meine Frage nämlich beim Dorf Estorf, Gemeinde Estorf, Landkreis Stade. Das wird mit 1478 Einwohnern geführt. Das Dorf hat aber nur 650 Einwohner und ist hinter Gräpel mit 670 Einwohnern sogar nur der zweitgrößte Ort in der Gemeinde. Die restlichen Einwohner entfallen auf das dritte Dorf in der Gemeinde, Behrste. Alle drei Orte sind, abgesehen von der Gemeindezugehörigkeit, völlig unabhängig voneinander, sind baulich klar voneinander getrennt etc.
Trage ich jetzt nur die Zahlen bei Gräpel und Behrste ein, sind die Zahlen inkonsistent und die Gesamtbevölkerung der Region würde falsch wiedergegeben. Trage ich die Zahlen bei allen drei Orten ein und lösche die Zahl 1478, dann stimmen die Zahlen für die drei Dörfer, sind aber trotzdem noch inkonsequent mit den Zahlen im ganzen Rest von Deutschland.
Persönlich würde ich es begrüßen, wenn man konsequent bei den Orten die realen Einwohnerzahlen verwendet und nicht die der politischen Einheiten, die meistens vollkommen willkürlich zugeschnitten sind. (Die Gemeinde-Einwohnerzahl sollte vielleicht eher bei der Gemeinde-Boundary eingetragen werden, da ist sie zumindest logisch besser aufgehoben als beim Ortsmarker.) Problem dabei ist nur, dass die realen Einwohnerzahlen nirgends zentral erfasst werden und in manchen Gemeinden überhaupt nicht erfasst werden.
Theoretisch hast Du recht! Zudem gibt es einige Gemeinden, die keinen Ortskern haben.
Praktisch bedeutet dies entweder:
6000-mal jede Gemeinde bearbeiten oder
bei Pontius und Pilatus betteln, um irgendwelche Gemeindegrenzen zu kriegen.
Dementsprechend lange wird es dauern, bis sich ein solches Schema durchsetzt.
Es kann jedoch nicht schaden, wenn die ersten Gemeinden probeweise nach diesem Schema bearbeitet werden. Irgendwann kommt vielleicht ein neues Schema nach dem Motto population:municipality=1500, (oder population:township=1500), population:suburb=650, (oder population:village=650).
Oder anders herum: municipal_population=1500, village_population=650.
Das Problem mit den englischen Bezeichnungen besteht darin, dass manch einer sie nur allzu gerne missversteht (man denke nur an smoothies=horibble).