da wir viel aktiv unterwegs und immer auf der Suche nach gutem Kartenmaterial sind, sind wir schon vor einiger Zeit bei OSM gelandet. Zuerst als Nutzer und da wir auf unseren Touren immer wieder auf Lücken gestoßen sind, nun auch als aktiv Mitwirkende, um diese schließen zu helfen.
Leider haben wir bei der Fülle der Informationen und den an einigen Stellen recht anarchisch anmutenden Regeln so einige Verständnisprobleme. Darum möchte ich hier kurz ein paar Fragen zum Tagging in den raum stellen, in der Hoffnung ein paar Tipps zu erhalten:
Dass es für das Taggen von Feldgehölzen (forest vs. wood) und Reihenhäusern keine einvernehmliche Vorgehensweise gibt, konnte ich schon herauslesen. Werde mir wohl noch einige Lösungen dazu anschauen und die meinem Empfinden am nächsten kommende aneignen.
Eine Frage hätte ich zur gängigen Attributierung von Entwässerungsgräben (habe hier einige davon). Ein Mapper im angrenzenden Gebiet hat diese mit “drain” erfasst, was m.E. nicht ganz korrekt ist. habe im ersten Anlauf hierfür “waterway=ditch + intermittent=yes” gesetzt.
In den Gräben gibt es Überfahrten für Landmaschinen. Diese wurden bisher als Brücken erfasst. Habe für die von uns erfassten jetzt erst einmal “tunnel=culvert + layer=-1” eingetragen, da sie m.E. nicht eine Brücke im klassischen Sinn darstellen. Was ist hier die vorherrschende Meinung.
Hier http://www.openstreetmap.org/?lat=52.35954&lon=12.76341&zoom=16&layers=M ist in der Mitte eine von der L86 eine nach links abzweigende Stichstraße, die in den Standard-Zoomstufen nicht angezeigt wird, wärend drumherum jeder treck und pfad dargestellt wird. Kann mir jemand erklären Warum? bzw. was hier falsch ist.
Ein drain kann auch ein Ablaufgraben sein, der dazu dient, Felder trockenzulegen und nach starkem Regen zu entwässern. Ein ditch ist eher ein Graben in dem ständig Wasser fließt und in erster Linie das Wasser transportiert.
Meist ist das doch ein Rohr, das rundrum mit Erde aufgeschüttet ist über das der Weg läuft - das ist wie du schon sagst, ein culvert. Eine Brücke tagge ich üblicherweise erst dann, wenn es z.B. horizontale Träger, Fundamente an beiden Enden oder bei asphaltierten Wegen auch Denehnungsfugen gibt.
Die Straße ist als service:driveway getagged - also z.B. als Hofeinfahrt und somit erst in sehr hohen Zoomstufen dargestellt. Was die da zu suchen hat weiß ich nicht, aber die Luftbilder sind auch schon alt. Wenn es eine wirkliche Straße ist, dann highway:service, ansonsten track. Eventuell noch mit den dort gültigen Zufahrtsbeschränkungen ergänzen.
cutting ist für einen eingeschnittenen Verkehrsweg (Hohlweg). Mit einem Graben hat das nichts zu tun.
Für einen Straßen- oder Feldgraben ist ditch richtig. Wie im Wiki erklärt ist ein drain eine große bis riesige meist betonierte Ablaufmöglichkeit, in amerikanischen Filmen gerne für Verfolgungsjagden im Auto genutzt.
Vielen Dank für die Antworten, zeigen sie doch, dass wir gar nicht so falsch mit unseren Bewertungen liegen
Ja, die Luftbilder sind mindestens 10 Jahre alt, zumindest für diesen Bereich. Die Straße war einmal eine gut ausgebaute Verbindungsstraße zwischen der L86/Lehniner Straße und der Berliner Straße die vor ein paar Jahren teilweise von den Eigentümern gesperrt wurde (Westteil) und ist dadurch zur Sackgasse geworden. Hat heute nur noch den Charakter einer Anliegerstraße. Werde das demnächst einmal im Zuge der Erfassung des ehemaligen Gärtnerei-Komplexes überarbeiten. Hätte ich gleich noch die Frage: Was bei so einer quasi Industriebrache zu beachten ist?
Ist nicht von mir erfasst worden. Werde es bei der nächsten Gelegenheit mit korrigieren.
Der Reitweg ist übrigens ein treck und auf dem Luftbild nicht mehr ganz UpToDate
Für (Industrie-)Brache, also kein Acker zuvor sondern bereits einmal bebaut/genutzt, nimmt man landuse=brownfield. Für Felder, die neu zu Bauland werden landuse=greenfield. Wenn in einem der beiden Fälle die Bebauung begonnen hat (z.B. durch Anlegen der Straßen) nimmt man landuse=construction. Je nach Baufortschritt (z.B. einzelne Gebäude schon genutzt/bewohnt) kann man einzelne Bereiche dann aus dem landuse=construction heraus nehmen. Ganz am Ende ist das gesamte Gebiet dann landuse=residential/commercial/retail/industrial/… je nach dem was dort entstanden ist.
