Einsatz von 1,6V-Akkus im Garmin etrex Vista HCx

Inzwischen gibt es ja in der Größe AA Nickel-Zink-Akkus mit 1,6 V Spannung statt der üblichen 1,2 V bei NiMH. Ich habe diese Akkus schon seit einiger Zeit in Geräten eingesetzt, die mit 1,2 V-Akkus wegen deren geringerer Spannung nicht so richtig zu recht kamen, ohne bisher irgendwelche Schäden an diesen Geräten aufgrund der gegenüber den vorgeschriebenen 1,5 V höheren Stromspannung festzustellen.

Hat schon mal jemand diese Akkus in einem Garmin etrex benutzt. Wenn ja, wie sind die Erfahrungen? Halten die Nickel-Zink-Akkus länger als die üblichen NiMH-Akkus?

Gute Frage.
Auch wissen will

Zur Nutzung im Garmin kann ich nur Vermutungen aufstellen. Ich denke, dass die geringe Überspannung keine Probleme bereiten wird.
Bei normalen Alkali-Zellen liegt die Leerlaufspannung auch über 1,5 V
Allerdings scheinen die NiZn-Zellen einen geringeren Innwiderstand zu haben. Dadurch sinkt dann bei (hoher) Belastung die Spannung an der Zelle nicht so stark.

Zur Kapazität: Die bei Händler (z.B. Conrad) momentan angebotenen Zellen habe eine maximale Kapazität von 1500 mAh (beworben werden sie übrigens mit der unüblichen Angabe 2500 mWh :frowning: ). Dies liegt erhblich unter den bei NiMH-Zellen üblichen 2.500 mAh (da ist wieder die bekante Zahl).
Das ist der geringeren Energiedichte dieser Zellen geschuldet. Laut Wiki liegt diese bei NiZn bei ca. 50 Wh/kg. NiMH-Zellen kommen auf 80 Wh/kg.

Übrigens werden für diese Zellen neue Ladegeräte benötigt ! Dafür gehen dann auch noch einige Euronen über den (Laden-)Tisch.

Allein das ist doch schon das KO-Kriterium für den Einsatz direkt in einem Gerät!
Wobei es da nicht direkt auf Wh/kg ankommt (da währe die Gute Autobatterie ja auch schlecht) sondern die Kapazität des Akkus 1500mAh vs. 2500mAh = nur 60% der Kapazität.

Wo die intressannt währen währe in geregelten selbstbau Notstrom mit wechsel Akkus - da sind die 4*1,5 V etwas zu knapp um den Spannungsverlust von den Regelbauteilen ca. 0,8-1,2V auszugleichen.

Mein 60CSX schaltet sich mit den schon etwas verbrauchten Akkus schon aus, wenn die noch vielleicht 80% Ladung haben. Mit manchen startet erst gar nicht, selbst wenn sie frisch aus dem Ladegerät kommen. Das Ladegerät meint dagegen, die Akkus seinen voll geladen. Wenn ich also statt 20% dauerhaft 90% von der halben Kapazität nutzen könnte, würde es sich für mich lohnen.

Baßtölpel

Ich wäre da etwas vorsichtiger ;). Es gibt anscheinend eine ganze Reihe von Geräten, bei mir vor allem Wetterstationen, die sehr empfindlich auf die niedrigeren Stromspannungen üblicher 1,2 V-Akkus reagieren und ziemlich schnell den Dienst quittieren. Hier halten die NiZn-Akkus trotz ihrer nominell geringeren Kapazität eindeutig länger durch. Ich habe mich nun gefragt, ob das vielleicht beim Garmin Vista ähnlich ist? Davon, dass die etwas über 1,5 V liegende Spannung wohl nichts ausmacht, gehe ich eigentlich auch aus.

Falschen Batterietyp in den Systemeinstellungen gewählt?
Mein etrex20 hält zB etwas länger wenn ich Alkaline statt NiMH einstelle. Obwohl die Eneloops ja NiNH sind.

Das ist heftig.
Mein Vista hat einen ganzen Tag mit 2100 mAh NiMH durchgehalten und danach waren die Akkus leer.

Gruß,
Mondschein

Das werde ich einmal ausprobieren. Angst vor Tiefentladung habe ich bei dem Verhalten nicht.
Die Konrad-Hausmarke macht bei mir die größten Probleme, die von Ansmann geben keine Probleme, werden aber auch nur zur Hälfte entladen. Derzeit kombiniere ich je einen von beiden. Bevor die Fahrradsaison losgeht, werde ich mir mal neue Akkus zulegen müssen.

Baßtölpel

Versuche besser, zwei möglichst gleich gute Akkus zusammen zu nutzen.
Wenn die Kapazitäten (stark) unterschiedlich sind, sinkt die Spannung am schwächeren Akku schnell ab, so dass die Abschaltspannung erreicht wird (bevor der stärke Akku verbraucht ist).
Sofern du ein aktuelles Ladegerät mit entsprechender Ladelogik nutzt, kannst du die gleiche Kapazität daran erkennen, dass beide Akkus ungefähr die gleiche Ladezeit haben.
Weicht die Ladezeit der beiden Akkus voneinander ab, so ist der schwächere Akku zuerst geladen.

Welches Ladegerät verwendest Du dafür? Per Google-Suche habe ich nur wenige Modelle gefunden:
a) http://www.ebay.de/itm/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem=&clk_rvr_id=311855151494&customid=oesg&item=380388134695 = http://www.amazon.de/Nickel-Zink-wiederaufladbare-Batterien-passendem-Ladeger%C3%A4t/dp/B00652YRKQ/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1328029386&sr=8-2
b) http://www.amazon.de/Voltcraft-1001-0003-NiZn-LADEGER%C3%84T/dp/B0058SQQ9S/ref=pd_sim_sbs_ce_1 , bei Conrad wesentlich günstiger: http://www.conrad.de/ce/de/product/200006/?hk=SEM&insert=NA&WT.srch=1&utm_source=google&utm_medium=deeplink&utm_content=dl_article&utm_campaign=g_adwords&gclid=CKKzqLPo-q0CFaEntAodaB4zsg

Ist es eines der beiden oder ein anderes?

Gruß, mtb

P.S.: hier noch ein Tipp, falls man doch mal Batterien statt Akkus braucht (wg. der höheren Spannung), jedoch die NiZn-Akkus noch zu teuer bzw. wenig ausgereift erscheinen: entweder man nimmt die ganz billigen vom Discounter für ca. 0,20€ je Stück oder diese hier, quasi ‘High-End’-Batterien für ca. 1,30€ je Stück: http://www.amazon.de/Energizer-Lithium-Batterie-Mignon-Pack/dp/B000IWW1G6/ref=pd_ys_iyr55
Alle anderen Batterien haben offenbar ein (deutlich) schlechteres Preis-Leistungsverhältnis - das ist jedenfalls die Meinung von z.B. Stiftung Warentest (und auch von anderen Tests, finde gerade keinen Link dazu) .

Das Conrad-Ladegerät!

… und vielleicht auch (oder sogar nur) ein neues Ladegerät? Ich habe Sanyo eneloop Akkus und ein BC-700 Ladegerät von Technoline. Mit der Kombination bin ich bisher sehr zufrieden. In diesem Sinne kann ich die positiven Kritiken von beiden, die man so im Netz findet, nur bestätigen. Vielleicht kannst Du Deine alten Akkus sogar mit dem BC-700 wieder fitt kriegen. Ich mußte bisher allerdings noch keine vorgeschädigten Akkus aktivieren – dazu fehlt mir also die Erfahrung.

Besser ein Ladegerät mit Kapazitätsmessung nehmen. z.B. das weiter unten erwähnte BC 700.

Hallo

Entschuldigt, dass ich diesen Thread wieder ausgrabe.
Haben sich in dem einem Jahr neue Erkenntnisse resp. Erfahrungen zu den Nickel-Zink Akkus ergeben? Hat die überhaupt (auch unabhängig vom Navi) jemand im Einsatz?

Hindergrund ist dieses Jubiläums-Angebot von Conrad. Es enthält neben einem Conrad-typischen Ladegerät (Charge Manager 410) je vier Mignon und Micro NiZn-Akkus. Dabei beträgt der Mehrpreis gegenüber dem Ladegerät einzeln gerade mal 5 Euro, bleibt also überschaubar, wenn es nicht funktioniert wie geplant.

Mein Gerät wäre ein Oregon 450. Das macht bei 2x1.2V Schluss, was gut zur min. Entladespannug der NiZn-Akkus passt. Frage ist halt, ob die erhöhte Spannung gegenüber Alkaline-Batterien dem Oregon etwas ausmacht.
Vor ab werde ich die erst mal in LED-Lampen (4 bzw. 3 Akkus) testen. Der Wert ist mit jeweils um die 10 Euro notfalls zu verschmerzen.
Auch dort ist die Frage ob die erhöhte Spannung Probleme (ggfs. bis zur Zerstörung) macht. Diese Lampen ziehen Batterien bis auf 1.0V runter. An der Stelle besteht für die NiZn-Akkus also die Gefahr der Tiefentladung. Da muss ich halt selber drauf acht geben.

Edbert (EvanE)

Ich habe seinerzeit vorsichtshalber dann doch von einem Einsatz der Nickel-Zink-Akkus in meinem Vista abgesehen, sie allerdings in elektronischen Messgeräten und Wetterstationen eingesetzt. Eine Beschädigung der Geräte konnte ich bisher nicht feststellen. Allerdings haben von je 4 eingesetzten AA- und AAA-Akkus inzwischen 2 Akkus, je ein AA- und ein AAA-Akku, den Geist aufgegeben, also nach höchstens zehn Aufladungen. Alle Zellen waren von Conrad (Conrad-Hausmarke) und wurden auch stets mit dem von Conrad ausdrücklich dazu angebotenen speziellen Ladegerät geladen. Allein deshalb würde ich Nickel-Zink-Zellen künftig nur noch bei denjenigen Geräten einsetzen, bei denen die übliche 1,2 V-Spannung nicht, auch nicht zeitweise, ausreicht. GPS-Geräte gehören dazu imho definitiv nicht!

Hinzu kommt noch eine Eigenschaft der Nickel-Zink-Zellen, die mir etwas auf den Geist geht, nämlich der steile Spannungsabfall am Ende der Nutzungszeit. Innerhalb weniger Stunden, teilweise sogar innerhalb weniger Minuten, fällt der Akku ohne weitere Vorwarnung aus. Obwohl ich mir bewusst bin, dass das wohl eine typische Eigenschaft dieser Zellen ist, werde ich mich daran wohl nicht gewöhnen können, außer der konkrete Einsatzzweck macht sie (würg) alternativlos…

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht, ich werde das Risiko beim Oregon wohl auch nicht eingehen.

Jedes Gerät hat halt seine Grenzen, wobei die Spannungsfestigkeit meist am verbauten Spannungsregler liegt. Nur leider haben einfache Geräte wie z.B. günstige LED-Lampen oft gar keinen Spannungsregler. Da hängt es dann an den anderen Bauteilen.

Wie schon angedeutet, fängt bei Nickel-Zink Akkus die Tiefentladung bereits bei 1.2V an und nicht wie bei Primärzellen oder NiMH-Akkus erst bei 1.0V. Geräte die auf 1V Mindest-Spannung je Zelle ausgelegt sind (oder keine Beschränkung haben), können daher NiZn-Akkus durch die Tiefentladung recht schnell dem Exitus zuführen.

Da ich mir sowieso ein besseres Ladegerät zulegen will (Kosten zwischen 40 und 50 Euro), werde ich wohl beim Jubiläumsangebot zugreifen. Das Risiko, die NiZn-Akkus zu verlieren ist durch den geringen Mehrpreis erträglich. Das Risiko ein Gerät wegen Überspannung zu verlieren scheint auch gering zu sein, wäre im Fall des Falles aber ärgerlicher.

PS: Die NiZn-Akkus von Conrad sind von -20° bis +60° spezifiziert.
Die könnten daher an sehr kalten Tagen gelegentlich eine Alternative sein.

Edbert (EvanE)

Eneloops sind auch deutlich Kältefester als normale NiMh Akkus. Ich unternehme viel Wintertouren und habe dabei mit Eneloops gute Erfahrungen gemacht. Normale NiMh Akkus haben oft schon bei 0 Grad einen deutlichen Leistungsverlust (mehrfach selber erlebt). Bei Eneloops ist der Leistungsverlust selbst bei -10 Grad noch recht gering. Allerdings ist bei -20 Grad bauartbedingt bei allen NiMh-Akkus Schluß, da dann die chemische Reaktion im Akku praktisch zum erliegen kommt. Ich verwende daher inzwischen nur noch 2 Batterietypen im GPS: Eneloops für die meisten Einsätze (bis -15 Grad). Lithium Batterien (sind Kältefest bis -40 Grad) für alle Einsätze unter -15 Grad und für Langzeitunternehmen ohne Akkunachlademöglichkeit (Lithium Batterien sind sowohl ausdauernder, als auch leichter als Alkali-Zellen und übrigens auch sehr lange Lagerfähig).

NiZn Akkus habe ich auch schon verwendet, aber nicht im GPS sondern in einer Billig-Digitalkamera, die nur auf Alkali-Batterien ausgelegt war. Die Akkus funktionierten an sich sehr gut (eben auch in Geräten die mit NiMh Akkus Probleme haben) aber sie waren bei mir nach bereits relativ wenigen Ladezyklen kaputt. Solange die Zyklenfestigkeit nicht besser wird, würde ich diese Akkus nicht empfehlen. Da Garmin GPS Geräte kein Problem mit NiMh Akkus haben und Eneloops auch bei Minusgraden gut funktionieren, sehe ich keinen Grund diesen Akkutyp im GPS zu verwenden.

Noch etwas: Nach der angegebenen Kapazität würde ich nie gehen: Ich habe unter anderem NiMh Akkus mit einer angegebenen Kapazität von 2700 mAh, die in meinen Ladegerät mit Testfunktion immer nur auf 2300 mAh (oder noch etwas weniger) kommen. Die Eneloops die mit 1900 - 2000 mAh angegeben werden kommen tatsächlich auf genau diese Werte (typischerweise bei mir auf 1980 -2010 mAh) und halten erfahrungsgemäß länger (bei Kälte) oder zumindest gleich lang (bei milden Temperaturen) als die deutlich höher angegebenen Akkus, was laut Herstellerinfo dem besseren Entladeverhalten der Eneloops geschuldet ist (sie können tiefer entladen werden).

Gruß
unixasket

Hallo unixasket

Danke für deine Erfahrungen.
Mit den Eneloops hatte ich diesen Winter auch noch keine Probleme, außer dem üblichen:
Nicht rechtzeitig gewechselt, kein Ersatz dabei. :frowning:
Allerdings wird es in meiner Gegend (Rhein) tagsüber selten unter -5°.

Wie bereits geschrieben, liegt die Mindestspannung von NiZn-Akkus bei 1.2V. Geräte für Primärzellen gehen aber für ihre Batterieanzeige von 1.0V als Mindestspannung aus. Das bedeutet bereits Tiefentladung für NiZn-Akkus. Da sollte man selber drauf achten und ggfs. etwas vor der Geräteanzeige die Akkus wechseln. Mehrmaliges Tiefentladen führt bei jedem Akkutyp schnell zum Exitus.

Edbert (EvanE)

Das ging bei meiner Digitalkamera nicht, da diese die ganze Zeit über volle Batterien anzeigte, auch noch kurz bevor gar nichts mehr ging. Die Akkuanzeige war eben auf Alkali-Batterien getrimmt. Ich konnte dadurch nie erkennen wie der echte Ladezustand ist.

Inzwischen habe ich diese Kamera (die war billig, hatte eine schlechte Bildqualität, war aber dafür unempfindlich und wasserdicht), die ich vor allem für OSM Doku-Zwecke eingesetzt habe, durch ein GPS mit Kamera (Oregon 550) ersetzt und spare mir dadurch auch noch das nachträgliche georeferenzieren der Fotos und schleppe ein Teil weniger mit.

Gruß
unixasket