wie so viele Schreiber hier, habe ich noch nicht viel Erfahrung mit dem tracken und habe somit einige Fragezeichen im Kopf, die ich auch mit den üblichen Suchen zum Teil nicht beantworten konnte.
Konkret geht es darum, dass ich mir vorgenommen habe einige Feldwege zu kartieren, deren Verlauf sich aufgrund einer neuen Umgehungsstraße verändert hat. Dabei bin ich an diversen Stellen auf einige Meter diskrepanz zwischen bestehenden OSM-Daten und meinen gps-Daten gekommen. Auch eine zweites Ablaufen zu einer anderen Tageszeit (aber mit dem selben Gerät, eines S2), bestätigte eher die GPS-Aufzeichnungen.
Ein Einblenden von (alten) Bing-Luftbildern in JOSM zeigte, dass an den Stellen, wo ichdie Abweichungen hatte, die OSM-Daten deckungsgleich mit den Bing-Luftbildern waren.
Also das ist immer die Frage wenn man zwei verschiedene Quellen hat. Aber was ist denn ein Versatz von wenigen Metern? Sind das 5 m? Bei einer GPS Genauigkeit von 12 m im Stand ist dann der Track schonmal fragwürdig.
Wenn es jedoch ein systematischer Fehler ist. Also auch Wege betrifft die parallel dazu verlaufen, welche dann ebenfalls deckungsgleich mit den Bingbildern sind, dann kann man auch über die Verschiebung der Luftbilder nachdenken.
Aber wegen einiger Stellen bei einem Feldweg würde ich das nicht vorschlagen.
Vielleicht magst du uns verraten in welcher Region du das beobachtet hast. Dann könnten regionale Mapper ihre Informationen mit dir teilen.
Hallo und willkommen bei OSM,
die Frage lässt sich, wie gesagt, nicht pauschal beantworten.
Es kann sein das die Bing Bilder Abweichungen haben oder auch die Trackaufzeichnungen.
(Meist sind es aber die Bing Billder).
Hat man viele Tracks mache ich ein “best of”. Und ich vergleiche neue Tracks mit den schon vorhandenen.
Zur Kontrolle ob die Bing-Bilder einen Versatz aufweisen kannst du dir in JOSM die GPS-Spuren von anderen Mappern anzeigen lassen:
1.) Button “Bearbeiten” → Einstellungen → WMS TMS → Menü oben: “OpenStreetMap GPS-Spuren” → aktivieren
2.) Button “Hintergrund” → “OpenStreetMap GPS-Spuren” wählen. Die werden dann über die Bing-Bilder gelegt.
Man muss auch berücksichtigen, dass GPS eine gewisse Ungenauigkeit hat.
Du kannst auch in JOSM oben auf die grüne Schaltfläche “Bildversatz anpassen” klicken und das bing-Bild an den gps-Spuren ausrichten. Allerdings kann der Bildversatz ein paar Meter weiter schon wieder ganz anders sein. Ob nun gps-Spuren oder Luftbilder Lagegenauer sind lässt sich meist schwer sagen. Wenn du ein paar Tracks aufgenommen hast wirst du mit der Zeit auch merken, dass da manchmal Kurven drin sind, wo man genau weiß, dass man sich dort genau geradlinig bewegt hat, besonders, wenn man sich langsam bewegt). Man kann also einzelnen gps-Tracks nicht blind vertrauen. Wenn es allerdings viele gps-Spuren gibt, welche alle einen ähnlichen Versatz haben, und diese nicht durch Wald, Gebäude o.ä. “verfälscht” sind ( s. https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Accuracy_of_GPS_data#Your_location ), kann man meist davon ausgehn, dass die Luftbilder ungenau sind.
Da wir in Deutschland mittlerweile in überwiegenden Landesteilen recht aktuelle Bilder haben würde ich mit der Anwendung dieser Funktion äußerst vorsichtig sein. Für Brandenburg (meinem Hauptmapping-Gebiet) schätze ich, daß die Bing-Luftbilder in weiten Teilen fast genauso lagegetreu sind, wie die amtlichen Luftbilder. Lediglich in Waldbereichen ist Bing hin und wieder etwas ungenauer. Da helfen einem aber auch GPX-Trax nicht wirklich weiter, da durch die Verschattung des Waldes der GPS-Empfang auch wesentlich ungenauer wird und somit die Trackgenauigkeit.
So gesehen sollte man sich vorher genau überlegen und anschauen, ob und wie groß ein möglicher Versatz ist. GPX-Trax zu verwenden halte ich in den überwiegenden Fällen mittlerweile für grundsätzlich bedenklich. Eigentlich würde ich vor der Anwendung sogar warnen, da das Arbeiten mit diesem Bildversatz nutzerbezogen wäre und ein anderer Mapper, der ohne Bildversatz arbeitet, dann verschobene Daten sieht.
Bing ist in der Ebene und bei einigermaßen senkrechter Aufnahme ziemlich genau, reicht aber nicht ganz an Orthofotos heran (so man welche zur Verfügung hat).
Im Bergland und bei schräger Aufnahme (kippende Häuser) ist der Versatz oft ziemlich groß und ändert sich spätestens nach einigen hundert Metern.
Einzelne Tracks insbesondere im Wald können zig Meter daneben liegen. Einen ersten Eindruck kann man gewinnen, wenn man einen Weg auch wieder zurück geht.
Die Ungenauigkeit von eigenen GPS-Tracks kann ich nur bestätigen. Man sollte nie die GSP-Spur 1 zu 1 abmalen, sondern immer auf Plausibilität überprüfen.
Noch etwas: du hast zwei nodes ohne tags gesetzt (graue Punkte bei potlatch2) - und zwar bei dem Hochspannungsmast nordwestl. neben dem Kieswerk:
Gut, ich glaube ich habe dann verstanden, wie ich vorgehen sollte.
@ Rainer:
Die zwei Punkte kann ich leider weder in Josm noch in potlatch 2 sehen. Ich hatte mal versucht ein Wegekreuz und eine Bank in der Gegend zu kartieren. Das ist mir aber nicht geglückt.
Wie kann ich die Punkte einblenden und mit tags versehen?
