Ehrlichkeit bei tracks

Moin Georg,

sehr viel Kluges geschrieben, dass ich so unterschreiben würde:

2x “aber”, die sich um die Diskussion als solche drehen:

  • Solche “Korrekturen” gehören m. E. auf einen Stammtisch oder in einen Mailwechsel mit anderen lokalen Mappern. Und nicht ins Forum, um bei der Diskussion, ob denn wohl die “Abkürzung ueber die Schienen einer Hauptbahn in die Karte gehört” als Präzedensfall herangezogen zu werden.

  • “Lokales Wissen” - Du Dinosaurier! :smiley:
    Wir sind anno 2016 so weit gekommen, dass es best practice ist, die Linien eines abgerissenen Hauses stehenzulassen, damit nicht der nächste Luftbildabmaler das Haus wieder einzeichnet. Glaubst du, dass bei diesem Thema größere Sorgfalt an den Tag gelegt wird?

Gruss Christian

Innerstädtisches Beispiel in 10999 Kreuzberg: Nach der Sanierung des “Döblinplatzes” stehen dort “Durchfahrt verboten” Schilder, obwohl dort eine der offiziellen und vor allem auch realen Hauptfahrradrouten entlang führt.

http://www.openstreetmap.org/note/760099#map=19/52.50411/13.41522&layers=N

http://stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/mobil/fahrrad/radrouten/download/routen_beschildert.pdf

Hallo alle,
ich möchte mich grundsätzlich der Meinung “on the ground” anschließen, mit Ausnahmen.

D.h. wenn da “gesperrt” steht, gilt das auch. Eine Stelle (Fußibereich vor Bahnhof) sah ich routiniert als “geduldet” an, bis mich mal ein Offizieller auf meinen Fehler hinwies :-). Es dürfte immer noch viele Kommunale geben, die ganz absichtlich Radfahrer ausschließen wollen. Man kann sich dann daran halten oder nicht - offiziell bleibt es gesperrt.

Andererseits gibt es in meiner Kommune auch Stellen, wo nur die Schilderhandwerker eine Beschilderung vergessen haben zu ändern, nicht weggeräumt haben oder so. Manch Weg ist von einer Seite “nur für Fußgänger”, von der anderen nicht. In solchen Fällen mappe ich die verwaltungsseitig vorgesehene Regelung mittels “bicycle=yes”, sofern bekannt, und begründe es am Way als “note”.
Ein bicycle=yes bekommen auch Routen von mir, die

  • als Radroute ausgewiesen sind, ohne “absteigen”-Hinweis, und offensichtlich zum Fahren vorgesehen
  • in einem nicht veralteten, von der Kommune verantworteten Fahrradstadtplan oder Radwegenetz enthalten sind; nicht als Schiebestrecke

Gruß
Ohligser

Edit: Das vorige Beispiel Berlin-Döblinplatz würde ich als “bicycle=no” interpretieren. Ich verstand, dass die Sperrung erst kürzlich und neu ausgerufen wurde. Der Fahrradroutenplan wäre dann auch älter (März 2015).

Hallo Ohligser,
stimme Deinen Ausführungen im Großen und Ganzen zu und ja, eigene Interpretationen des behördlichen Willens sollten immer in einer “note” erklärt werden.

Nein, die Dresdner Straße war bis zur Tunnelverfüllung (~Frühsommer 2015) bereits rund fünf Jahre teilgesperrt, also seit ca. 2010 (Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/verkehr/u-bahnhof-dresdener-strasse-wird-zugeschuettet-sand-unter-in-kreuzberg-3281516)). Deshalb ist auch der Fahrradroutenplan vom März 2015 diesbezüglich nicht veraltet, also: “bicycle=yes” :wink:

Moin,

in einer städtischen Kommune ist es oft der tatsächliche Wille der Behörde - und insofern meist eine eigene Interpretation des Radfahrers/Mappers, die begründet werden sollte.

Im ländlichen Bereich ist es aber eben oft die behördliche Interpretation des tatsächlichen Willens. :wink:

O-Ton erst gestern abend wieder im Bau- und Wegeausschuss zum vorhandenen Zeichen 250 + 1026-36 mit Radfahrroute:
“Wieso - gilt das Verbot auch für Fahrräder? Aber sind Radfahrer beim Zusatz “Landwirtschaftlicher Verkehr erlaubt” denn nicht grundsätzlich mit erlaubt?” …

Grüße, Georg

Je mehr ich diese Diskussion lese, desto weniger verstehe ich sie.

Für mich gibt es bei OSM 4 acces Zustände: 1) ja 2) nein 3) eingeschränkt mit allerlei Unterformen Aber 4) keine Daten då.

Also wenn ich auf etwas mur widersinnig erscheinendes stosse trage ich einfach GARNIX ein, denn das heisst ja nur der Nutzer muss sich selbst ein Bild machen.

Problematisch wird dieser Ansatz halt wenn Accestags sich gegenseitig implizieren, weil wenn vehicel no gesetzt ist auch impluzierst wird dass die anderen Accessbegrenzungen gesetzt sind.

Vielleicht wäre ein expluzitem “unknown” ein möglicher Lösungasansatz im Sinne von: musst du selbst herausfinden.

In meiner Gegend schätze ich im übrigen dass än Feld Und Waldwegen vielleicht bei 10% überhaupt access tags gesetzt wurden, obwohl sie bei 70% nötig sind.

Nicht wirklich. Es gibt für jeden Wegetyp eine Übereinkunft, was der Default access ist. Alles getaggte access überschreibt den Default, der Rest bleibt beim Default.

Das nicht taggen geht halt solange gut, bis ein anderer es einträgt. :wink:

Ich steh hier auf dem Schlauch, wie soll ich das hier taggen.
Die ersten 100 m sind Zufahrt zum Forsthaus und knickt dann nach links ab. Ein unbefestigter Waldweg führt dann gerade aus weiter.


http://www.openstreetmap.org/way/33368095

Die Zufahrt vielleicht so:

highway=service
surface=asphalt
traffic_sign=DE:250,DE:1020-30
vehicle=destination

und danach den Waldweg so:

highway=track
motor_vehicle=forestry
tracktype=grade2

Ich würde gerne noch mal das Beispiel Döblin-Platz/Berlin-Kreuzberg aufnehmen. Die amtliche für Fahrzeuge jeder Art gesperrte Straße (“Zufahrt bis Gemeindehaus frei”) ist so eine Art Kinderspielplatz zu Kita-Schluss-Zeiten. Ansonsten ist das hier nicht nur eine mal ausgewiesene Radfernroute, sondern einer der Haupt-Fahrrad-Routen zwischen Kreuzberg/Neukölln und Mitte mit massivem Fahrradverkehr den ganzen Tag.

Natürlich könnten die Radfahrer die Ecke um die Grünfläche herumfahren, aber es ist baulich mit großen Steinbänken extra so gelöst, dass Autos nicht durchkommen, Fahrräder aber perfekt.

Der “behördliche Wille” scheint mir hier eher in Richtung Fehler zu gehen, aber ich bin eher Mappe als Behörden-Coach, deshalb was tun mit dieser Realität?