Hallo,
ich habe gestern festgestellt, dass ein Waldweg nicht mehr existiert. Oder ich habe ihn nicht gefunden. Wie finde ich den Editor dieses Weges und wie kontaktiere ich ihn.
Danke Dirk
Bitte präzisieren: Existiert ein in OSM eingetragener Weg in der Realität nicht mehr oder ist ein in der Realität existierender und ehemals auch in OSM vorhandener Weg aus OSM verschwunden?
Beide Fragen werden hier regelmäßig gestellt. Die Antwort auf die erste ist einfach, jene auf die zweite nicht.
Wenn das so ist: die interessierende Gegend (nicht größer als nötig) auf osm.org anzeigen, über die Symbolleiste rechts die Layerauswahl öffnen, Map Data aktivieren, den Weg in der Karte anklicken und links auf Details klicken. Führt auf eine Seite wie diese: http://www.openstreetmap.org/browse/way/234751390 . Da wird u.a. der letzte Bearbeiter angezeigt, der nicht der Ersteller sein muß. Hier hilft die Chronik (hinter dem gleichnamigen Link) oder ggf. auch die Details bzw. Chronik der Knoten des Weges.
Wenn Du den Weg gefunden hast, aber nicht sicher bist, wer ihn wirklich erstellt hat, gib mal einen Link wie den oben von mir angegebenen.
Ich würde dann eine “note” setzen (verbirgt sich hinter “Einen Kartenfehler melden” rechts bei der Sprechblase), auf den Weg stellen und sowas wie “habe ich am xx.yy. nicht im Gelände gefunden. Kann nochmal jemand vor Ort nachprüfen?” schreiben. Oder du fährst halt nochmal hin, prüfst für dich selbst genau nach und löschst dann im Zweifelsfall einfach.
Immer vorsichtig mit simplem Löschen.
Wege sind oft noch Jahre in Luftbildern oder anderen erlaubten Quellen zu finden/erkennen. Das heißt, es gibt eine gute Chance, dass irgendwer die im guten Glauben wieder einträgt.
Besser ist es, die Wege zu behalten, aber die Taggs durch abandoned/disused:= zu entwerten (alternativ zu entfernen). Mit einer “*note=Weg wurde aufgegeben / gesperrt / … () *” noch den Sachverhalt erklären und solche Versehen passieren sehr viel seltener.
Ein aufgegebener Weg verschwindet ja nicht schlagartig aus der Realität. Das ist ein langer Prozess:
Zugänge werden erschwert
Weg wird nicht mehr unterhalten
Bäume, Rutschungen, … werden nicht beseitigt, repariert.
Der Weg wächst zu.
Irgendwann kann man nicht mehr die Verbindung zu anderen Wegen erkennen.
Volle Zustimmung. Ergänzend gibt es noch “trail_visibility” - und manchmal bleibt zunächst auch nur eine Waldschneise ohne Weg darin zurück: Dafür gibt es die (kaum genutzte und auf osm.org unglücklich dargestellte) Auszeichnung “man_made=cutline”. Welche Vorgehensweise besser passt ist oft ein höchst subjektives Abwägen. Löschen führt jedoch bei definitiv nicht mehr existenten Wegen gerne auch mal dazu, dass Luftbildmapper diese wieder eintragen (und auch umgekehrt: neue Wege werden auf Grund aktueller geglaubter Luftbilder wieder gelöscht).
trail_visibility kann eine gute Ergänzung sein.
man_made=cutline passt am ehesten bei ehemaligen Rückeschneisen. Für die meisten aufgegebenen Wege scheint mir das weniger geeignet.
In man_made=cutline werden noch andere Optionen für gezielt angelegten Schneisen aufgeführt, die mit cutline=* genauer beschrieben werden können.
Was mir noch fehlt, wäre ein Tagg für planmäßig zugewachsene (da aufgegebene) Wege. Die Eigenschaft “zugewachsen” an sich ist problematisch, da Wege, die noch unterhalten werden, gelegentlich freigeschnitten werden und sich dieser Zustand daher jederzeit wieder ändern kann.
Mit jahreszeitlichen Veränderungen des Bewuchses muss man auch rechnen.
Je nach Art des Bewuchses kann ein total zugewachsener Weg, der auch als solches nicht mehr erkennbar ist, dennoch z.B. für Forstfahrzeuge auch ohne freischeiden voll nutzbar sein. Mit dem bisherigen Tagginschema problematisch zu taggen sind dabei Fälle, wo der Weg bis auf einen schmalen Pfad z.B. mit Brennesseln zugewachsen ist. Nimmt man highway=path, ist die Nutzbarkeit als Track durch Forstfahrzeuge unterschlagen. Nimmt man highway=track, ist die Surface Eigenschaft entweder für mehrspurige Fahrzeuge oder für Wanderer und Radfahrer falsch. Hier sehe ich dringenden Bedarf an der Ergänzung des Taggingschemas.
Nicht wirklich. abandoned sagt aus, dass der Weg vor Ort nicht mehr aus seinen Resten erkennbar ist.
“Planmäßig zugewachsen” ist eine Zusatzeigenschaft von highway:disused (wird nicht mehr benutzt, ist aber noch erkennbar).
Das ist sozusagen eine Zwischenstation zwischen disused und abandoned. Der Weg soll nicht mehr genutzt werden, deswegen wird er nicht mehr unterhalten und insbesondere jetzt und in der Zukunft nicht freigeschnitten/-geräumt.
Letztlich ist das nur ein Detail, das man nicht unbedingt erfassen muss.
Das stimmt aber nicht mit der Definition im Wiki (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:abandoned)
überein, wonach abandoned dafür steht, dass die Wiederinbetriebnahme nicht ohne aufwendige Reparatur möglich ist. Die dortigen Beispiele sind alle noch deutlich erkennbar.
Ob das Freischneiden eines Weges nun als aufwendige Reparatur anzusehen ist, dürfte von der Art des Bewuchses abhängen. Entsprechend wäre disused oder abandoned richtig.
Das muss nicht mal eine Zwischenstation sein - denn Dein Weg muss noch gar nicht die disused-Kriterien erfüllen, um in diese Kategorie zu fallen. Als umweltbewusster Mensch will ich meine Wanderungen erst gar nicht auf solchen Wegen planen, doch die OSM-Daten lassen mich hierzu die Wege gar nicht unterscheiden (dass das dann unterwegs in der Natur richtig blöd werden kann, kann man sich sicher vorstellen). Ich habe in dieser Richtung schon versucht zu diskutieren, doch scheint eher die Meinung zu herrschen, entweder ist ein Weg da und darf genutzt werden, oder eben nicht. Man will sich Objektivität auf die Fahnen schreiben - dabei ist das Mappen von Waldwegen fast immer höchst subjektiv. Man will die Rechtslage nach offizieller Beschilderung mappen - dabei stellen wir in einem Nachbarthread gerade wieder fest, dass eben in solchen Gebieten schon die Vorlage “Realität” fehlerhaft ist und schlicht interpretiert werden muss.
Ich sehe Deinen Wunsch gar nicht als Ergänzung zu disused, vielmehr als “access-Bitte”. Und ich sehe das als eine Verantwortung, die man als zunehmend wichtiger “Kartendienst” haben sollte. Selbst offizielle Naturparkkarten hier streichen bestimmte, existente Wege aus ihren Karten, damit diese nicht mehr bzw. weniger genutzt werden. Als jemand der Garminkarten zum Wandern erstellt könnte ich - wäre denn Deine Auszeichnung vorhanden - selbst entscheiden, ob ich solche Wege a) ganz normal ausgebe, b) künftig erst gar nicht ausgebe, oder c) in einem eigenen Stil darstelle.
Doch einen (selten genutzten) Würgaround bei OSM gibt es aktuell: Oft werden die Zugänge zu solchen Wegen erschwert, z.B. durch einen Holzstapel oder einen Haufen Pflanzenabschnitt. Und dafür gibt es “barrier=log”. Ansonsten bleibt aktuell wohl nichts anderes übrig, als bei solchen Wegen abzuwarten bis disused gesetzt werden kann, um Jahre später ein abandoned daraus zu machen.
Wenn alle Spuren beseitigt sind, gehört ein Weg/Bahntrasse… in meinen Augen nicht mehr in die normale OSM Datenbank rein. Dann sollte man eine “historische Karte” zur Darstellung über Overlays in einer extra Datenbank bauen.
Ich habe mich leider missvertändlich ausgedrückt.
Was ich suchte war etwas, das einem Weg die Eigenschaft “Out-of-Maintenance” zuweist. Also dieser Weg wird nicht mehr unterhalten. Naja, vielleicht ist das in disused ja implizit enthalten.
Was du wahrscheinlich meinst/suchst, ist “Weg kann zeit-/streckenweise zugewachsen sein”. Also ein Tagg wie partialy_obstructed=yes/no/time/(leg|range|line|stretch).
Das sind aus meiner Sicht zwei völlig verschiedene Eigenschaften.
Beide Optionen, “Wird nicht mehr unterhalten” (ggfs. als Vorstufe zu disused) und “Zeit-/teilweise Hindernisse möglich” könnten dir helfen, solche Wege in der Karte gesondert zu behandeln.
Das Problem bei partialy_obstructed ist, dass sich dieser Zustand von einem auf den anderen Tag ändern kann. Deswegen dürfte eine solche Auszeichnung auch immer auf einen gewissen Widerstand stoßen.
Ich sehe eine solche Situation nicht als ‘Würgaround’ an, da die Hindernisse real vorhanden sind.
Wenn es sich um Tracks handelt, kann man den Bereich der ‘Sperren’ als Pfad kennzeichen. Somit ist klar, dass man den Weg nicht mehr mit einem KFZ / Radanhänger / Kinderwagen / Rollstuhl / … passieren kann.
Zu Fuß geht in so einer Situation noch sehr lange, mit dem Rad ist ggfs. schieben / tragen angesagt.