nachdem ich mir im Winter ein MTB zugelegt habe, bin ich durch Osmand bei OSM gelandet und möchte nun auch ein wenig dazu beitragen, weil das ein super Projekt ist. Vorher war ich beim Wandern und Radeln mit dem Trekkingrad lieber mit der Karte unterwegs. Die Einarbeitung in das Thema ist ja auch nicht ganz ohne.
Zu meinem eigentlichen Anliegen:
Ich habe heute einiges an fehlenden Wald- und Feldwegen ergänzt. Beim Speichern wurde ich drauf hingewiesen, dass mehrere davon Bachläufe ohne Brücken oder Furten kreuzen. Meist gibt es da aber weder Brücken noch Furten, sondern Durchlässe (Betonrohre). Da ich im Einzelnen nicht darauf geachtet habe, wo da ein Durchlass und wo vielleicht eine Brücke war, habe ich das erstmal ignoriert. In Zukunft werde ich das auch beachten.
Meine Frage: Wie zeichnet man das ein? Ich habe gesehen, dass viele für den Bach an der Stelle die Struktur Tunnel mit Ebene -1 verwendet haben. Ist das der richtige Weg? Wäre es nicht auch sinnvoll, da ein eigenes Tag einzuführen, denn ein richtiger Tunnel ist das ja eher nicht?
Vielen Dank im Voraus für eine Antwort und viele Grüße,
Nano
Das stimmt schon so, wie vermutet. Eine Betonröhre ist ein perfekter Tunnel, nicht für Eisenbahn, Autos, Menschen, aber …
Das kurze Stück unterhalb der Straße:
waterway=stream
layer=-1 # liegt unterhalb der Straße (implizit: layer=0)
tunnel=culvert # Betonröhre
BTW: ‘layer’ nicht als Etage oder so interpretieren. Es dient ausschließlich zur Definition von “liegt über oder unter etwas anderem”, relativ gesehen, nicht absolut.
Wertebereich layer=-5 … layer=5. Wenn nichts angegeben ist, ist layer=0
Und das ist ja auch Dein gutes Recht - ich mache das auch nach Jahren aktiver Mitarbeit immer noch so.
Blos weil in irgendeiner Maske irgendetwas abgefragt wird, heisst das nicht, dass Du das eintragen "musst’.
Du kannst selbst entscheiden, welche Informationen Du essentiell findest. Ich persönlich finde bei Waldwegen Merkmale wie Zugangsbeschränkungen, Wegbeschaffenheit (tracktype) und Oberflä he viel viel wichtiger.
Nun erhält msn keine Warnmeldung wenn man einen Waldweg ohne Tracktype abspeichert. das bedeutet aber nur, dass es dem Editorprogrammierer nicht wichtig war.
Jeder Kartenhersteller muss dieDaten in der Openstreetmapdatenbank so oder so interpretieren. Man kann dabei recht einfach von der Voreinstellung “Weg geht immer trocken über Bäche und Flüsse” ausgehen (jedenfalls wenn man Karten für Europa macht). Es ist nicht notwendig, mut aufwändiger Handarbeit einfache Grundregeln an tausende Objekte manuell zu taggen.
ich tagge daher nur besondere Wasserübergänge - also wenn tatsächlich eine Furt da ist, ein Steg der sich nur für bestimmte Gruppen nutzen lässt, eine Brücke die enger ist als die Strasse etc…
Jeder kann selbst entscheiden, was wichtig ist. Und wenn es tatsächlich wichtig wäre, die Weg- Wasserübergänge in der Datenbank zu haben, könnte man den Editoren ja beibringen, diese automatisch einzuzeichnen.
also wenn Du weiterhin einfach ignorierst kriegst Du zwar weiterhin eine Warnung - aber Du machst keinen “Fehler” und brauchst keinerlei schlechtes Gewissen zu haben
Und wenn ein Bach / Kanal oder was weis ich nur beidseitig ans Ufer führt zeichne ich das genauso ein: Keinen durchgehenden Weg, sondern 2 Wege bis zum Ufer.
+1 zu den anderen. Das ist mehr ein „nice to have“; wenn ich bei der Tourenplanung auf eine Stelle stoße, wo sich Weg und Wasserlauf ohne weitere Details kreuzen, dann gehe ich davon aus, dass ich da schon irnkwie trocken rüberkomme. Meist trägt mein Perfektionismus das dann nach, aber das Fehlen dieser Information ist zunächst mal nicht weiter tragisch.
Viel wichtiger ist es, die Wege überhaupt erstmal in den Daten zu haben und hier mit Ausbauzustand, denn ob ich einen grade2 oder einen grade5 unter den Füßen habe, das ist schon ein Unterschied. Ich war am Wochenende in einem Waldstück, wo die tracktypes geradezu vertauscht waren, die „schlecht“ gemappten Wege waren perfekt und umgekehrt.
Als Ergänzung: Handelt es sich nicht um einen röhrenförmigen Durchlass sondern um eine richtige Brücke, wird das entsprechende Teilstück der Wegs mit bridge=yes und layer=1 (also eins über dem Erdboden) ergänzt. Der Bach dagegen bleibt dann ohne Zusätze.
Also entweder
Weg bridge=yes + layer=1
oder
Bach tunnel=culvert + layer=-1,
nicht beides an einer Stelle.
Der Online-Editor iD mahnt solche Fehler inzwischen recht verlässlich an. Ich nehme mir dann auch stets die Zeit, ergänzend zu den von mit sowieso vorgenommenen Korrekturen die entsprechenden Korrekturen auch vorzunehmen, sofern ich weiß, ob es sich um eine Brücke oder um einen Durchlass handelt. Wenn ich das nicht weiß, ignoriere ich die Fehlermeldung.
Hallo,
als erstes vielen Dank für eure Antworten. Das funktioniert ja wirklich gut!
Den Artikel zum Tag:tunnel=culvert im Wiki habe ich komischerweise nicht gefunden. Ich hatte nach Durchlass gesucht - keine Ahnung, warum ich dort nicht gelandet bin.
Nun habe ich auch gleich eine Aufklärung bekommen, was der Unterschied zwischen layer und level ist. Passt.
Gut ist auch zu wissen, dass man nicht alle Tags ausfüllen muss. Das ist mir auch schon aufgefallen, dass viele Tags leer geblieben sind. Aber die wichtigsten sollten wohl schon mit Inhalt gefüllt werden, sonst nützt die Arbeit nicht viel.
Im Moment mache ich das am Laptop mit Id. Bei Gelegenheit will ich mir dann mal ansehen, was man direkt in Osmand erledigen kann. Und auch JOSM weerde ich mir mal anschauen.
Gruß,
Nano
“Bei größeren Wasserläufen (Flüssen) werden Brücken als Durchlasskonstruktion verwendet. In diesem Fall bitte das Attribut bridge=culvert verwenden. …”
ist das so - in de?
“Wenn der Durchlass groß genug für Fußgänger ist, dann das Attribut foot=yes hinzufügen.”
Häh, ein tunnel=culvert setzt ich genau dann, wenn dort ganz bestimmt kein Mensch durchkommt, sonst wäre es ja tunnel=yes?
Sehe ich auch so.
Ein tunnel=culvert ist ein Durchlass für Wasser, nicht für Menschen (höchstens auf dem Bauch ;)).
Auf dem Weg drüber idR nicht zu erkennen.
Brücken sind Bauwerke typisch mit Widerlager.
Es mag Grenzfälle geben, aber dann entweder oder.
Wenn man nichts Genaueres weiß, dann eben Warnung ignorieren, aber nicht das ganze Gewässer mit layer=-1 versehen, damit alle Meldungen verschwinden.
wenn Du JOSM [1] als Editor nutzt kann man einzelne ‘level’ aus oder einblenden. Das erleichtert das Editieren bei komplexen Ebenen (z.B. Karlsplatz/Stachus in München) ungemein. Ob iD das auch kann, weiß ich nicht.
Auch in DE gibt es größere Durchlässe z.B. unter Bahnlinien, wo man allerdings nicht trockenen Fußes durchgehen kann.
Da würde ich höchstens ein height=xx, aber kein foot=yes dransetzen.
Wenn ein extra Weg mit durchgeht, ist das mMn kein culvert mehr.