DOP selbst lizenzieren für Openstreetmap

In meiner Heimatstadt gibt es nichts mehr wirklich nützliches zum Openstreetmappen. Ich bin ganz scharf darauf, auch Gebäude einzuzeichnen. Ich habe daher eine Anfrage bei meinem zuständigen Landesvermessungsamt gemacht, wie viel Euro eine Lizenz mit nachfolgenden Bedingungen kostet:

Meine Stadt zum Abdigitalisieren von Inhalten des DOP durch mich allein mit Nutzung der daraus gewonnen Daten in Openstreetmap.org (OSM). Die erhobenen Vektordaten im OSM Projekt dauerhaft und frei für jedermann zu nutzen.

Heute erhielt ich die Antwort aus München: 50 Euro

Bewegt sich gerade so noch in meinem Rahmen :sunglasses:

Gabs nicht für OSM ein Spendenkonto ala Wikipedia welches man für sowas nehmen könnte? :slight_smile:
Bzw. sprichrt was gegen ein örtliches Spendenkonto für D einrichten um D schöner zu machen? :wink:

Es gibt ein Spendenkonto. Habe damals an die Foggis oder wie sie heißt gespendet.

Denke schon. So super preiswert in Relation zum Nutzen sind Luftfotos meiner Stadt für Openstreetmap selbst nicht. Gebäude und genauere Wälder, evt. paar Wege etwas detailierter im Verlauf aber mehr auch nicht. Ich will die Luftfotos nur zur Befriedigung meiner persönlichen Eitelkeit und in meiner Region neue Superlativen setzen :smiley:

Wenn jeder daherkommt um mit Spendengeldern das zu finanzieren, ist bei den hohen Preisen schnell der Topf leer.

hast du eine schriftliche lizenzerklärung vom vermessungsamt bzgl deiner nutzung des orthophotos… achja und ich glaub man sollte auch erwähnen, dass openstreetmap bald vielleicht nicht mehr cc-by-sa 2.0 lizensiert sein könnte sondern auf die opendatabase license umstellt… aber wie gesagt, wenn du wirklich deren »klare« einverständnis hast, dann ist das klasse.

Bei meiner Anfrage habe ich mich an das Juristenblabla von dem Oberpfalzprojekt Nutzungsvertrag orientiert, einzig mit der Änderung das nur ich selbst das abzeichne und kein WMS Server die Daten für alle liefert.

Hier im Original Wortlaut

Wie viel würde eine Lizenz für 2 Tage, Digitale Orthophotos DOP 2m (TIFF/PNG oder JPG) von 88161 Lindenberg mit nachfolgenden Bedingungen kosten?

Zum Abdigitalisieren von Inhalten des DOP durch mich allein mit Nutzung der daraus gewonnen Daten in Openstreetmap.org (OSM).

Die erhobenen Vektordaten im OSM Projekt dauerhaft und frei für jedermann zu nutzen.

Ich danke für Ihre Mühen im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Und da die Antwort

vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Digitalen Orthophotos (DOP).

Ihre Anfrage vom 06.09.2009 wurde vom Vermessungsamt Immenstadt
an mich weitergeleitet. Gerne möchte ich Ihre Fragen wie folgt beantworten.

DOP für den Bereich der Gemeinde Lindenberg i. Allgäu liegen derzeit aus
der Befliegung 2006 vor. Die Abgabe in der gewünschten Bodenauflösung 2m
und im Format tif oder jpg ist möglich.
Eine Lizenz für 2 Tage kann leider nicht ausgegeben werden, die DOP müssen
von Ihnen gekauft werden. Die Kosten betragen 50,00 €.
Durch den Kauf der DOP sind sie Lizenznehmer für diese Daten und dürfen die
von Ihnen gewünschten Arbeiten ausführen.

Für Rückfragen und Auskünfte stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

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Hallo Edwin,

Das ist viiiel zu teuer!

Lindenberg hat 11,8 km²
Das ergäbe für DE 1.500.000 €

Dieses Geld kann man für OSM sicher wesentlich sinnvoller anlegen.

2m-Luftbilder sind ein “Verschenkprodukt”.

Inzwischen reden wir über Auflösungen von 15 cm.
Und zwar nicht über “kaufen” sondern über Shairing:
Luftbilder werden vom Besitzer kostenlos zur Verfügung gestellt, daraus werden von uns kostenlos Daten digitalisiert,
diese von uns erzeugten Daten werden ebenfalls wieder kostenlos zur Verfügung gestellt.

Win-win für alle Seiten.

Schreib doch dem Anbieter, dass Du die Daten nicht kaufen willst, sondern einen Dienst anbietest:
Du digitalisierst die Bilder, und das kostet etwa (Dein Stundenlohn x Arbeitszeit).
Die digitalisierten Daten stellst Du dann dem Anbieter zur kostenlosen Nutzung wieder zur Verfügung.
Und dass Du sogar bereit bist, auf ein Honorar zu verzichten, wenn Dir die Luftbilder kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Verweise auf das erfolgreiche Projekt “Luftbilder aus Bayern”, bei dem für den Freistaat etwa 2 Mannjahre kostenlose Bürgerarbeit geleistet wurde.
Der detaillierte Bericht ist beim Landesamt für Geoinformation einsichtbar.

Und dass Du nun jetzt gern ebenfalls einen Bürger-Beitrag an den Freistaat leisten möchtest… :slight_smile:

Gruss, Markus

Der Preis ist für mich gerade so noch in Ordnung :slight_smile: Ich will ja nur den Ort und nicht ganz Deutschland :smiley:

Auf die Frage ob ich auch wirklich echte 2m Luftbilder bekomme, oder so ein Pixelmatsch wie damals bei der Oberpfalz meinte dieser, dass die Luftbilder in dieser Gegend im Original 20cm Bodenauflösung haben und dann entsprechend runtergeschraubt werden auf 0,4m - 0,8m - 1,6m. Die 2m Bilder werden aus den 1,6m erzeugt. Wenn ich wolle, könne ich einmalig zum selben Preis die 1,6m Bilder haben.

Nun es war so erfolgreich, das man bis heute nichts zu Nachfolgeprojekten gehört hat. Ich war damals der 4. aktivste Mapper bei diesem Luftbildprojekt und fühl mich noch heute von Aussagen verarscht, man wolle danach ganz Bayern freigeben. Habe keine Lust länger zu warten, will hier auch Häuser haben :slight_smile:

Der edwin mal wieder… :slight_smile:

Was mich wundert ist die 200cm Auflösung. Das ist ja normalerweise keine ‘standardauflösung’ wenn ich das in den Preislisten so sehe:

http://www.lverma.rlp.de/lv/produkte/entgelte.html

… ab 5000km^2 gibt es Rabatt und schwarz/weiss kostet nur 50% :wink:

Aber ehrlich gesagt kann das kaufen der Photos die schon mit Steuergeldern erstellt/gekauft wurden wohl überhaupt nicht das ziel sein!

Gruß

Hallo Edwin,

Aber man sollte in Verwaltungen auch nicht unnötig “Begehrlichkeiten” wecken :wink:

Und wir sollten unsere Arbeitskraft auch nicht einfach “verschenken” - da finde ich “Sharing” wesentlich sinnvoller!

Ja, ich weiss: Du warst einer der Produktivsten!

Leider ist Politik oft ein zähes Geschäft. Hier beispielsweise sind die Bayern sehr mutig vorgeprescht. Jetzt warten sie darauf, dass andere Bundesländer nachziehen. Damit sie den nächsten Schritt machen können. Vielleicht sollten einige OSMer in anderen Bundesländern aktiver nachfragen? Würde uns in Bayern helfen.

Häuser gibt es übrigens auch bei der Gemeinde.
Die Stadt Rostock (Mecklemburg Vorpommern) hat alle Hausumrisse zur Verfügung gestellt.

Gruss, Markus

Vorbildlich :slight_smile: Hier bekommt man nicht einmal ein Straßenverzeichnis weil jeder der fleißigen Beamten Bienchen für nichts zuständig sein will. Den Passierscheins A38 bekomme ich ohne Probleme :smiley:

@ MarkusB

Das liegt daran das keiner weis was stand der Dinge ist. Ich möchte z.B: nicht parallel zu irgendwelchen möglicherweise laufenden Gesprächen mit einer anfrage ‘reinplatzen’.

Also wie was wo läuft was ?

Gerade kam mir die Idee, die eigene Gemeinde einzuspannen. Nachdem Motto, ich mache euch die Karte wenn ihr das Digitale Orthophoto bezahlt. Evtl sind ja auch schon DOPs vorhanden und bezahlt die genutzt werden können. Wäre zwar ein mühsames Geschäft. Aber evtl. haben neben der Gemeinde auch Unternehmen, Touristinfo oder was auch immer daran Interesse.

Ist mal etwas in der Richtung gelaufen ?

bringen.
Gruß

Hallo … ,

Kennst Du das OSM-Wiki? Dort gibt es auch eine Suchfunktion :wink:

Das ist ja genau die Kooperation, die OSM den Vermessungsämtern anbietet.

Wenn die Gemeinde schon eigene DOPs besitzt ist das super.

Wenn nicht, dann ist das viiiel zu teuer!
Sie müssten die DOPS ja dann bei den Vermessungsämtern kaufen: für alle 20.000 Gemeinden in DE.
Mit dem vielen Geld könnte OSM wesentlich Sinnvolleres anfangen.

Ganz zu schweigen von den Personal- und Verwaltungskosten, wenn jeder Bauamtsleiter eine Sitzung mit dem Bürgermeister und dann eine Abreitsgruppe einen Antrag an den Gemeinderat und so. Das wäre sozialwirtschaftlich wirklich höchst unsinnig. Und alles mit unseren Steuergeldern, nur weil einige Vermessungsämter denn Sinn von Zusammenarbeit noch nicht erkennen und die Bilder noch nicht zur Verfügung stellen wollen?

Gruss, Markus