Diskussion über highway=service versus highway=unclassified

Da hast du recht. Auf ein konsistentes Straßennetz ist immer zu achten. Kein Weg darf nur über „kleinere“ Wege erreichbar sein.

–ks

Ok, Kreuzschnabel, das habe ich bislang auch genau so gehandhabt. Ein Wanderwag und ein Feldweg gehen bei mir nie von einem service=driveway ab. In einem solchen Fall lasse ich auch stets das “driveway” weg.

Ich handhabe es auch so, wenn eine private Zufahrt zu mehreren Wohnhäusern führt, d.h. der von mehreren Anliegergrundstücken gemeinsam genutzte Teil des privaten Zufahrtsweg ist für mich service ohne Zusatz.
Beispiel: https://www.openstreetmap.org/way/590780952
Ein Beispiel, bei dem von einer Zufahrt ein Wanderweg weiterführt: https://www.openstreetmap.org/way/564057695

Eine einzige durchgehende Straße habe ich bislang „nur“ als hw=service getaggt: Barnard’s Road im Eskdale. Ist ausbaumäßig ein besserer Feldweg (was in Nordengland einen normalen unclassified ergibt) und ausdrücklich als Privatstraße beschildert. Fußgänger dürfen. Für mein Empfinden ist das eine beidseitige Zufahrt zur Beckside Farm.

–ks

Sie hat mich wieder eingeholt, die Diskussion und nervt mich inzwischen: https://www.openstreetmap.org/note/1343105

Ich werde da nicht mehr weiter drauf eingehen. Dann bleibt der Fehlerhinweis halt offen.

Also die 3 Wege bei https://www.openstreetmap.org/note/1343105 hätte ich in dem Fall als unclassified eingestuft, weil sie verbindenen Charakter haben, obwohl sie nur zu einem Ziel führen.
Trotzdem hat user flohoff unrecht mit seinen Argumenten. Service hat nicht unbedingt was mit Firmengelände zu tun. Oder ist ein Gebäude oder ein Strand ein Firmengelände?

Am Kral und Strangweg wären bei mir aber auch unclassified, da sie, soweit ich sehe, keine reinen Zufahrten sind, sondern als Querverbindung oder Umfahrung nutzbar, womit sie eine Relevanz für den öffentlichen Verkehr haben.

Beispiel aus meinem Heimatdorf: https://www.openstreetmap.org/way/29273329. Ein normaler geschotterter Waldweg, nachts gesperrt, aber tagsüber frei als Durchfahrt nutzbar. Wenn man nicht zum Wanderparkplatz will, fährt man da wirklich nur zum Spaß durch, weil es nicht sehr schnell geht, außenrum ist schneller, aber man darf es, und damit ist diese Straße Teil des Straßennetzes. Auf der untersten Ebene, somit unclassified.

–ks

Wobei ich mir immer denke: Wenn irgendjemand von außerhalb wirklich die bei mir um die Ecke als “unclassified” markierte Straßen als Routingvorschlag bekommt, muss er sich wirklich fragen, auf welchen Feldwegen in welcher Pampa er den hier gelandet ist.

In der angesprochenen Gegend kann ja vielleicht “unclassified” richtig sein per Definition. In der Realität vor Ort aber einfach nur ein schlechter Witz. (Siehe am Kral, Weg mit 1.8m Breite, wer will darüber bitte routen?)

Aber bei bei trunk und primary gibts ja dasselbe Problem. Aus der Ferne sieht alles so schön einfach aus …

ich glaube, gerade einen Fehler gefunden zu haben: Wenn ich mich richtig erinnere, sind diese asphaltierten Wege (es handelt sich vom Ausbauzustand um asphaltierte Feldwege) gar nicht wie eingetragen für alle Verkehrsteilnehmer freigegeben. Ich muss mal vor Ort nachschauen, was genau dort beschildert ist (Anlieger frei etc.). Als Verbindungsstraße sind sie definitiv nicht vorgesehen. Je nachdem müssten sie eher von Service auf Track runtergestuft werden. Das werde ich die Tage aber mal überprüfen.
Mich ärgert allerdings die Argumentation, die ich seit Monaten an diversen Ecken immer wieder vorgehalten bekomme, dass Highway=Service prinzipiell falsch sei, wenn es sich nicht um eine Zufahrtsstraße auf Privatgrund handele und/oder wenn es einen offiziellen Straßennamen handelt. Da nützt es nichts, dass mich auf den deutschen Wiki-Eintrag berufe.
Meine Seligkeit hängt ja nicht davon ab, ob man einen konkreten Weg/eine konkrete Straße als Track, Service oder Unclassified einstuft. Darüber kann man trefflich streiten, muss es aber nicht. Ich lasse mir nur nicht gerne permanent vorwerfen, ich würde gegen OSM-Tagging-Regeln verstoßen.

Ich sehe das auch so, das mehr die Mapper vor Ort, die die Örtlichkeiten kennen, beachtet werden sollte. Solche breiten Wege (1.8 -2,0 m) waren bei mir hw=service - sind jetzt residential, weil aller 100 m ein Haus steht. (Möbel- und Baustofflieferungen sind nur mit kleinen LKW’s möglich, selbst Müllabfuhr erfolgt mit kleinen Fahrzeug.) Genauso ist eine Zufahrt zu einem Grundstück kein track.

Ein unclassified sollte schon “Orte” verbinden.

Eine Runterstiftung zu Track wäre m.E. falsch, da Zufahrt zu einem Grundstück.
Ist die Straße für den Durchgangsverkehr frei, egal wie breit sie ist, dann unclassified.
Steht da an allen Zufahrten irgendwas mit Anlieger frei, Zufahrt zu … frei o.ä. dann ist es keine Verbindungsstraße mehr, also service.

Der Mammi

Ein befestigter Feldweg mit „Anlieger frei“ ist eindeutig kein Track, sondern unclassified oder service.

Dann schreib „width=1.8“ dran und überlass die Entscheidung dem Router, ja?

Bleiben wir doch bitte dabei, mit der Klassifikation von Straßen die Realität abzubilden, statt subjektive Empfehlungen abzugeben! Jeder vernünftige Router wird für Durchgangsverkehr einem hw=secondary oder tertiary den Vorzug gegenüber einem unclassified geben, selbst wenn der unclassified eine Abkürzung wäre. Das müssen wir keinesfalls durch künstliches Runterstufen der kleinen Straße forcieren.

Das englische Wiki sagt doch eindeutig:

Da steht nichts davon, dass zwingend zwei Orte miteinander verbunden werden müssen. „lowest level of the interconnecting grid network“ bedeutet, dass diese Straßen Teil des Straßennetzes sind, also aben nicht nur irgendwo hinführen und dann nicht weiter. Damit ist doch logischerweise jede Straße, die zwei gleich- oder höherwertige Straßen miteinander verbindet und als Durchfahrt nutzbar ist (unabhängig von ihrem Pampa-Faktor), mindestens hw=unclassified. Da steht „usable by motor cars“, nicht „recommended for motorcar traffic“. Es reicht also aus, wenn das Ding von Autos benutzt werden kann.

Im folgenden Absatz verweist das en-Wiki auf landesübliche Gepflogenheiten, und da lesen wir in der Tabelle unter hw=unclassified:

Ich finde, das sagt klar genug, was unclassified ist.

–ks

Einer der lustigsten hw=unclassified, die mir in letzter Zeit begegnet sind, ist dieser hier – da ist auch kein Haus oder Gehöft ungemappt, da ist wirklich nichts, es gibt keinen Grund, diese Straße zu nehmen, solange die Featherbed Lane nicht gesperrt ist :slight_smile:

–ks

Im Grunde dürften doch service, residental und unclassified in Routern gleich gewertet werden. Daher ist es eher ein kosmetisches Problem.
Vielleicht tendieren wir wirklich dazu zu oft service zu benutzen, weil die Straße eben nicht wie eine typische residental aussieht. Aber wenn mehrere Häuser an ihr liegen, dann ist es eben eine, oder es die Zufahrt zu mehren Firmen ist, dann eben unclassified.

Ich bin gerade an einer Siedlung, die mit schmalen Wegen (ca 3m) erschlossen ist, üblicherweise hätte ich da footway genommen, weil es keine Garagen gibt, aber es gibt die Verbotsschilder, dass nur Be- und Endladen erlaubt ist. Also tendiert man sofort zu service, aber warum eigentlich, es ist die Zufahrt zu einigen Häusern also schmale residental.

https://www.openstreetmap.org/way/102990504/history

Ja die vielen Abwechungen des deutschen Wikis zum englischen… Für mich gilt das Englische außer es gibt wirklich wichtige Gründe abweichen zu müssen… diese sehe ich oft nicht, das Drama was da veranstaltet wird :roll_eyes: … kann gerne wer anders alles Taggen ich nicht…

Zu: highway=service wird bei uns oft außerorts bzw. bei Weiler verwendet… um name= Tag zu vermeiden, weil es kein Straßenschild gibt. Ist aber bleibt oft highway=unclassified… also ändere ich auch öfters :stuck_out_tongue:

mfg Miche

Ich versuche mich grundsätzlich an die deutschen Wiki-Einträge zu halten, sofern es sie gibt. Erstens ist mein Englisch so eingerostet, dass es mir zu anstrengend ist, die Englische Version verstehen zu wollen, ich auch nicht weiß, ob ich jede Redewendung korrekt verstehe. Wenn es tatsächlich widersprüchliche Aussagen zwischen deutschem und englischen Wiki-Eintrag gibt, sollte dies diskutiert und dann ggf. abgeändert werden. Wenn ich deutsche Wiki-Einträge nicht als maßgebend für mich nutzen kann, brauchen wir sie nicht.
Die Einstufung der betreffenden Wege habe ich übrigens noch zu einer Zeit vorgenommen, als ich noch weniger OSM-Erfahrung hatte. Daher werde ich mir in den nächsten Tagen noch einmal persönlich vor Ort einen Eindruck über die tatsächlichen Verhältnisse schaffen und dann noch einmal die Einstufung anhand dieser Diskussion überprüfen. Mir ist nämlich nicht klar, welche von den Wegen tatsächlich die Funktion einer Zufahrt zu einem Siedlungsziel haben und bei welchen es sich eher um Feldwege handelt oder ob man die Wege als Verbindungsstraße sehen muss.
Davon ab finde ich auch im englischsprachigen Wiki-Eintrag keinen Satz, an dem ich festmachen kann, dass dieser Tag ausschließlich für Wege auf Privatgelände genutzt werden soll und auch nicht, dass das Vorhandenseins eines offiziellen Straßennamens die Einstufung als Highway=Service ausschließt.

Moin,

Wat denn nu? Ist es nun ein Feldweg oder ein unclassified? Und was hilft es den Anliegern, wenn sie eine unclassified haben?
Wenn es von der einen Seite ein knickbeengter Spurplattenweg (Neben- und Feldzufahrt) ist und von der anderen Seite asphaltiert und geringfügig breiter (Hauptzufahrt), dann mach es durchaus Sinn die beiden Arten auch in der Klassifizierung track / service zu unterscheiden.
Dieser “Jede Adresse ist service”-Zwang ist doch Bullshit - Kann man machen, aber wen schert es denn, wenn es nun mal nur ein track sein sollte? Huch, da komm ich ja gar nicht hin?

Sorry, aber ich bilde lieber die Realität ab statt subjektive Klassifizierungen - auf Krampf - durchzusetzen.

Hmm - Du hast gerade alle aktuellen Router für diverse Beispiele deklassiert. Happy Spurplattenweg-Routing.
Manchmal sollte man Ortskundigen einfach vertrauen.
Und damit meine ich das lokale/regionale Gesamtbild - nicht die persönliche Meinung!

Warum ist es nur so wichtig, für Nebensächlichkeiten unbedingt die zum schlechtesten Ergebnis führende Variante durchsetzen zu wollen?
Man macht es sich zu leicht, wenn man sich stur auf theoretische Definitionen beschränkt, ohne sich auch mal mit dem Gesamt-Ergebnis auseinanderzusetzen.
Der Spielraum des Herauf- oder Herabstufens einer Straßenklasse ist nunmal sinnvoll in allen Bereichen, wo sich die Realität nunmal nicht in vermeintlich objektive Schubladen pressen lässt.

Und das verweisen auf die Untertags ist schön und gut und langfristig ein hehres Ziel - aber in absehbarer Zeit wenig zielführend.
Routing wie Rendering findet auch auf absehbare Zeit anhand der Hauptkategorien statt - dem kann man sich nicht einfach verschließen.

Und es ist ja nun wirklich nicht so, dass das maßvoll angepasste Mapping zu absolut grottigen Ergebnissen führt - das trifft eher auf das rein theoretische Mapping zu!

Georg

highway=track mit tracktype=grade1 ist dann was?

Ich bin dafür, dass wir die Realität erfassen und nicht was irgendjemand sich in der Phantasie ausmalt. Ein 1.8m breiter Feldweg ist für mich keine Nebenstraße, sondern ein asphaltierter Feldweg oder eine Erschließungsstraße, der maximal für einheimisch interessant ist. Vor allem, wenn auch noch Zugangsbeschränkungen dazukommen. Unclassified ist wohl nicht ganz so klar …

motor_vehicle=agricultural versus motor_vehicle=destination
Letzteres wären alle Anlieger auch ohne Landwirtschaftsbezug incl. Besucher, Paketdienst, …
Ersteres nur Landwirtschaftsfahrzeuge im Einsatz, theoretisch keine Besucher und Paketdienste etc., also track, während letzteres service o.ä. rechtfertigt

Ich glaube es wäre dann* access=no* + agricaltural=yes.

Ich verstehe beide Seiten, wobei ich es bevorzuge Straßen mit zusätzlichen Tags wie surface und width als eingeschränkt nutzbar zu kennzeichnen.