DIN A1 Scans/Repros

Hallo Tobias,

Was heißt “die Menge zu hoch”? Bei größeren Mengen müsste ich mal klären, ob ich vielleicht was dich tun könnte :D. Allerdings bin ich nicht gerade in der Nähe von Dortmund :sunglasses:

Max

Kartographie-Prof. meinte, dass damals Karten absichtlich in einem nicht gängigen Format hergestellt wurden, um die Reproduktion zu erschweren :smiley:

Nahmd,

Man war 1885 sehr weitsichtig. :sunglasses:

Btw: ich hab jemanden befragt, der beruflich alte Karten hat digitalisieren lassen. Der rät von Einzugsscannern ab, weil sprödes Papier splittern und in der Mechanik hängenbleiben kann, was die Karte dann massiv schädigt, und hat seine Karten zur Repro gegeben.

Gruß Wolf

Bei mir geht’s erstmal nur um die Papierausgaben, die sind alle weich und nicht gefährdet. Ich habe noch mehrere Repros auf Fotopapier, die aber vermutlich aus den 1960er Jahren stammen und somit nicht gemeinfrei sind.

Hier nun endlich die Dateien, direkt aus dem Scanner. Haben 600 dpi und ich habe es nur für’s Sharing hier als JPEG exportiert:
https://www.sendspace.com/file/t663dv

“Einzugscanner” ist nicht gleich “Einzugscanner” - der TC4 von Oce zB hat eine Rollenmechanik und man kann auch sagen ob er “durchzieht” oder wieder auch zurückfährt. Und bei beschädigten Karten kann man dann eben auf den Rücklauf verzichten - ebenso kann man festlegen ob er die Karte nach dem Durchzug abwerfen soll oder noch festhalten. Also da braucht man sich keine Sorgen um Mechanik bzw Karte machen…

Hier mal ein Ausschnitt von Paderborn in 600 dpi. Der Scanner kann über 2000 “echte” dpi und hat zwei Linsen. Ist eigentlich 'ne Frechheit, dass ich das jetzt als JPEG abgespeichert habe: http://minus.com/i/n6dsNQoTA3ZW

Hallo, TobWen. Topographische Karten in ihrem nahezu quadratischen, riesengroßen Format habe ich auch noch nicht gescannt. Ich würde sie auch nicht abfotografieren. Ich hab das mal probiert mit Preußischen Generalstabskarten (etwas über A3) und sehr fein schraffiert (fast wie ihre Nachfolgerin, die KDR 100), mit einer NEX6 und (unbedingt reprotauglicher) Festbrennweite. Dessen Sensor (16MP) reicht aber nicht für eine wirklich feine Auflösung (war eher Geogreif-Qualität). Mit 32MP wäre ich vielleicht hingekommen. TK sind aber deutlich größer und erfordern somit ein Vielfaches davon, und dann wird der technische Aufwand um da überhaupt verwacklungsfreie Bilder hinzubekommen immens. Ein Problem ist überdies dass man die Karten so aufspannen muss dass sie nicht wölben.

Im Endeffekt habe ich sie hälftig auf einem A3 Scanner mit 600dpi gescannt, in GIMP erst präzis rechteckig gerichtet und dann zusammengesetzt, was viel bessere Ergebnisse gebracht hat (fast auf Rumsey KDR Niveau). Die fertig bearbeiteten Scans haben etwa 11MB (jgp). Es waren aber nur rd. 30 Karten, und “Viertel” hätte ich auf diese Weise wohl nicht zusammengesetzt. “Klebestellen” sind in den Ergebnissen jedenfalls unsichtbar, von 1 oder 2 Karten abgesehen wo ich mit dem Rechteckig-Richten nicht sorgfältig genug war. Da sieht man dann einen Versatz von ein paar Pixeln. Vielleicht geht das ja auch bei Dir wenn Du schon einen A2 Scanner im Zugriff hast. Der von mir verwendete Scanner (Ricoh?) schien jedenfalls verzeichnungsfrei zu arbeiten.

Zusätzlich hatte ich noch die Aufgabe, die Karten exakt rechteckig (also mit gleichlangen Seiten) auszurichten (die TK sind das ja auch nicht). Das geht bei GIMP mit “Perspektive”. Verzeichnung oder wellige Ränder kriegt man damit aber nicht weg. Ich schneide meine Vorlagen mittlerweile so, dass die weißen Ränder halt drin bleiben auch wenn das unschön aussieht. Vielleicht gibt es ja mal Tools mit denen man das auch ohne Großrechner-Rechenleistung wegkriegt.

Ich suche übrigens noch nach der Möglichkeit diese Karten ohne größeren Aufwand in WMTS-gerechte Tiles zu verwandeln und würde sie dann auch online stellen. Mit dem Programm womit ich die in Windows/Smartphone-gerechte Karten umgewandelt hab (Glopus Map Manager) geht das nicht.

Wenn die sie georeferenziert vorliegen hast in einem Format, das QGis lesen kann, dann geht das mit dem QTiles-Plugin sehr gut. Intern verwendet das das GDAL-Programm “gdal2tiles”, man kann das Programm also auch direkt ansprechen.

Ich hab mit QTiles und Geotiffs ganz gute Erfahrungen gemacht.

Können die auch schräg orientierte “Nicht-Merkator” Format Karten verarbeiten? Der GlopusMapManager georefenziert die Karten an bis zu 4 Ecken, und zwar für jedes Blatt einzeln mittels zugehöriger, leider nur von Glopus verarbeitbarer Textfiles mit der Endung *.kal. Damit kann man (wenn die Karten selbst nicht zu groß sind, wodurch dann Ungenauigkeiten entstehen, die bei historischen Karten meist aber nicht auffallen) für alle möglichen Projektionen etwas brauchbares hinbekommen

@Taunide. Danke für deine Ausführungen. Eine Seite vorher findest du einen Demoupload mit Dateien, du kannst dich gerne versuchen.

Ich bekomme die leider nicht perfekt zusammengesetzt, ich sehe immer leichte Brüche. Aber jetzt Achtung: Die Brüche, die ich sehe befinden sich unterhalb des Zeichenmaßstabes. Ich habe sicherlich viel zu hohe Ansprüche, denn ich würde gerne Reproduktionen der Originalkarten machen, damit man die “im Archiv verschwinden und im Notfall wieder ausplotten” kann.

Vielleicht sollte ich die Karten einfach mit den Brüchen veröfentlichen, weil es keinen auf der Welt interessiert, wenn ein 1 mm Knick vorhanden ist? :smiley:

hallo taunide,

kannst du deine map und kal files zum experimentieren irgendwie zur verfügung stellen?
ich weiß, das ich vor jahren ozimap-files zu geotiffs konvertiert habe, um diese auf meinen palm zu verwenden.

mit den geotiffs können dann prima tiles erzeugt werden, wie gormo schon ausführte…

grüße von lutz

Hallo Lutz und TobWen,

ich kann mal eins der PGK86-Blätter (entsprechend KDR Blatt 484 Limburg) samt zugehöriger kal-Datei mal zur Verfügung stellen. In letzterer steht nicht viel drin, man könnte sie fast per Hand schreiben. GlopusMapManager ist aber komfortabler wegen Umrechnung alter Kartendatümer zB. Potsdam-Rauenberg nach WGS84.
Die PGK ist zum einen interessant, weil noch nirgends veröffentlicht und detailreich wie die KDR, zum andern mit achsentreuer Projektion leichter WMTS-gerecht zu verarbeiten.
Ich hab auch mal mit Maptiler einen erfolgreichen Versuch gemacht, aber veröffentlichen mit den Stempeln der freien Version wollte ich sie nicht, und die Vollversion (die man für viele Karten braucht) kann ich mir natürlich nicht leisten.
Zum andern traten beim Google-Overlay die Unzulänglichkeiten der Kartographie von 1828 natürlich offen zutage. Es hat sich dann gleich die Frage der Korrektion gestellt. Um die Abweichungen zu ermitteln und zu visualisieren hab ich zwar irgendwo ein nettes Tool gefinden, aber zur Korrektur nicht. An sich dürfte das vom rechnerischen nicht zu schwer sein, denn die Abweichungen resultieren aus Fehlern und Grobmaschigkeit im damaligen Vermessungsnetz und ziehen sich daher “wellenförmig” über die Kartenblätter. Selten sind sie scharfzackig (wenn der zuständige Ingenieurgeograph wirklich grob sich verrechnet hat).

Mir war immer nur wichtig die historische Karten für meine Hobby-Altstraßenforschung auf dem GPS-Smartphone dabei zu haben, daher interessierten mich Abweichungen im Bereich weniger Pixel oder von 50m nicht (die Lage-Ungenauigkeiten liegen bei 50-2000m bei der PGK86, besonders schlimm ist es im Pfälzerwald, wo das Netz zum “Erbfeind” Frankreich hin wohl besonders fehlerbehaftet war und obendrein Aussichtspunkte fehlen). Aber heutzutage setzt für Internet Veröffentlichungen Rumsey und der Google Overlay ja schon die Standards…

genau, wichtiger als die pixelgetreue georeferenzierung ist die eindeutige zuordnung historischer sachen auf der karte.
stelle einfach mal ein beispiel ins netz…

übrigens kann ich mir vorstellen, das es so einen historischen tiles-layer in zukunft in der geschichtskarte gibt, ähnlich wie dort:

http://geschichtskarten.openstreetmap.de/duebener-heide-forstgrenze/?zoom=14&lat=51.64065&lon=12.69242&layers=B0000000FFFFFTFFFFTT

grüße von lutz

Sehr schön gemacht. So etwas in der Art schwebt mir auch vor ((Google ist ja schon reich genug))
Aber Deine Karte ist jünger (1895), die kommt ohne Lagekorrektur aus.

ja, aber die lagekorrektur bekommen wir auch noch hin, läßt sich in qgis auch bewältigen…

grüße von lutz

Ich hab mal eine Karte (PGK86) hochgeladen, die Breite mit 6000 Pixel ist gegenüber dem Originalscan um rd. 25% verkleinert. Auf dem Smartphone benutze ich 4000er Breite, das ist immer noch groß. Der Kontrast könnte besser sein, aber leider nicht mit dieser Vorlage. Viel Spaß damit trotzdem.
Karte Limburg (entspricht dem KDR Blatt 484)
Glopus KAL-File

Von den Preußischen Generalstabskarten habe ich auch noch ganz viele, allerdings frühe Repros in schlechter Qualität.
Doof: ich bin zwischen Weihnachten und Neujahr kurzfristig unterwegs und kann die Zeit nicht mit Kartenscans verbringen :frowning:

hallo,

ich habe mal aus deiner karte tiles in z14 erstellt.
und probeweise einen layer angelegt.

http://geschichtskarten.openstreetmap.de/spielwiese/?zoom=14&lat=50.48983&lon=8.29549&layers=B00000000FFTFFFFFFTFFFTFFFT

die geotif und die tiles findest du dort :
http://geschichtskarten.openstreetmap.de/spielwiese/Limburg.tif
http://geschichtskarten.openstreetmap.de/spielwiese/14.zip

grüße von lutz

Ich glaube, wir sollten mal zusammen werfen und uns 'ne gebrauchte Repro-Maschine kaufen…

geld scheint ja da zu sein:

http://www.openstreetmap.org/user/malenki/diary/28215

grüße von lutz