Die Welt eine Gäste-, Besucher-, Kunden-, Menschen-"bespitzelung" ?

Ich finde das hier ist ein typischer Fall, wie jemand versucht eine wertvolle Information im Namenstag unterzubringen - und durch Wortwahl und Mappingtechnik auf berechtigten Widerstand stösst. Das verdeckt oft den Blick auf das zugrundeliegende Problem, weswegen ich das hier aus meiner Sicht nochmals ausdrücken will.

Im Grunde ist mir ziemlich egal, wo eine Kamera angebracht ist - für mich ist wichtig, was Sie filmt. Es gibt ja Kameras die Wolkenbilder, Panaoramas oder technische Sachverhalte (wie den Räderlauf an Bahnen) aufnehmen und nicht dem Zweck dienen, Menschen identifizieren zu können und solche die ausschliesslich dieses Ziel haben. Auch wenn mit mindestens unglücklicher Wortwahl ausgedrückt, haben wir durch das Löschen des name tags diese Information nun weggeworfen.

Also finde ich es sinnvoll, darüber nachzudenken, wie wir diese Information den sinnvoll einbinden könnten. Denn für mich ist es klar, dass die Information wozu die Kamera da ist, schon in die OSM Daten gehört (zumindest beim Anwendungsfall Menschen identifizieren können). Dass dies für Kunden erkennbar sein soll, steht in den ethischen Standarts vieler Unternehmen - und ist beim Aufstellen von Kameras auf öffentlichen Plätzen meines Wissens sogar Pflicht.

Nun könnte man den Kameratag ausbauen - was eine mindergute Lösung ist, denn die Standorte der Kameras sind ja im Grunde zweitrangig und ändern sich vermutlich in Abhängigkeit mit der Technik rasch. Und wie ich OSM erlebe wird die Datenbank demnächst vor lauter Kameras überlaufen, da Tags gerne eingeführt werden und während es am Anfang noch eine klare Begrenzung gibt (z.B. Kameras die Menschen filmen) gibt es eine Tendenz dass sich dies immer detailierter wird und so die ursprünglich implizit beabsichtige Begrenzung sprengt.

Meiner Meinung nach wäre daher ein Tag mit der Bedeutung “Kameraüberwacht” das man z.B. an Kundenparkplätze kleben kann, schon eine gute Alternative.

Spinne ich die Idee noch weiter, kommt meiner Idee dass das Zielobjekt der Kamera in die Datenbank soll wahrscheinlich die Abbildung einer Fläche am nächsten - wobei das natürlich ab und zu schwer abzugrenzen ist. Andererseits werden die ethischen Selbstverpflichtungsstandarts und im öffentlichen Raum auch die Genehmigungsauflagen befolgt, sollte sich die Grenze des von der Kamera überwachten Bereiches bei “Bespitzelungskameras” on the ground feststellen lassen.

Du suchst vermutlich surveillance:zone.

Ich glaube aber nicht, dass man die hier diskutierten abwertenden Bezeichnungen, die zu Recht so schnell wie möglich gelöscht wurden (eine Datenbank hat vor allem objektiv zu sein), in wertvolle Information hätte umformulieren können. Da hat sich IMHO nur etwas Groll in Form von Pauschalurteilen Luft verschafft, ohne auf sachliche Richtigkeit zu achten.

Anderes Beispiel: Wenn einer an einen highway=motorway „name=Raserstrecke“ schreibt, dann gehört das auch gelöscht und nicht in ein hazard=* oder sonstwas umgewandelt, weil vollkommen unklar ist, welcher Anteil dieser Äußerung objektiv ist, also ob da wirklich gerast wird oder ob der Mapper das nur so empfindet, weil schon sein Vater gegen den Bau dieser Autobahn gewesen ist.

–ks

Nun ich jenfalls ermuntere Camcatcher ausdrücklich, die von Kreuzschnabel verlinkte Wikiseite zu lesen und zu schauen, inwieweit er damit weitere Informationen wie zB was überwacht wird, hinzufügen kann.

Ich hoffe, Du hast das camcatcher auch persönlich und ganz lieb mitgeteilt,
denn wie er uns so nett hat wissen lassen:

Nur Schade, dass er auf direkte Ansprache per CS-Kommentar nie reagiert hat … :frowning:

Nehmen wir mal ganz hypothetisch an, CamCatcher wäre so stark auf seine Privatsphäre bedacht, dass er grundsätzlich keine richtige Mailadresse verwendet, wenn er sich irgendwo anmeldet, sondern eine Wegwerf-Adresse, die er nur für den unmittelbaren Anmeldevorgang nutzt… dann wären alle Changeset-Diskussionsbeiträge auch in dieser Mailbox gelandet.

Es ist ein bisschen blöd, dass man im OSM-Posteingang nicht sieht, wenn einen jemand “andiskutiert”.

Bye
Frederik

Und es ist noch blöder, dann andere dafür anzupampen (wie in #15 geschehen), dass man sie nicht erstmal persönlich kontaktiert, bevor man in einer Forumsdiskussion darüber spricht.

Aber lacht nicht: Solche Leute gibt es. Ich habe vor Jahren über das Mailformular auf meiner privaten Website einige sachliche Fragen erhalten, bei denen im Feld „Mailadresse“ geht@dichnichts.an oder so was stand. Wahrscheinlich halten die mich heute noch für einen arroganten Sack, der auf freundliche Fragen nicht antwortet.

–ks

Dazu passt allerdings nicht seinen einzige Aussage:

Hab ihn danach per Foren-Mail angesprochen und auf den Spamordner hingewiesen. Natürlich ohne Reaktion.

Ich würde ihn einfach vergessen. Er hat ja versprochen, diesen Quatsch zu lassen und hat auch drei neue Cams eingetragen - ganz sauber getaggt.

Gruss
walter

ps: Du könntest ja mal bei den Kollegen anfragen, welchen Mailprovider er verwendet. Die vollständige Adresse braucht man ja dafür nicht - wegen Datenschutz. So könnte man Fragen wg. Weckwerf-Adressen klären.

Servus Frederik und alle anderen,

Das darf er gerne machen, sowohl hypothetisch als auch praktisch,
es bleibt aber letztlich IMMER SEIN Problem
auf die Mails in seinem “Wegwerf-Karton” zu schauen.
Tat er aber nicht, sonst hätte er es längst gemacht/ reagiert.

Letztlich hat ihn ja wohl (nur) die Sperre bewegt sich doch zu melden
und sogar in diesen Thread hat es ihn verschlagen,
obwohl er ja gar nicht hier reinschaut …
selten blöde Legitimation eines wiedersprüchlichen Verhaltens.

Und wenn ich hier bei OSM mit mache MUSS ich auch bereit sein, erreichbar zu sein,
schon allein um auf meine eigenen Fehler hingewissen werden zu können :stuck_out_tongue:
(was ja dann letztlich auch gelungen ist, auch wenn er sich beleidigt/ verheult beschwert hat).

Aber letztlich gibt ja sein Statement das Bild eine bockigen, introvertierten Rechthabers
dem dann halt nur mit letzten Mitteln (Sperre) beizukommen ist.

Gruss derBeKri

Nein, nicht nur ein bischen blöd sondern ganz einfach total unlogisch. Unterhält man als Projekt einen eigenen Maildienst ist es völlig unverständlich, dass trotzdem Nachrichten irgendwo anderhin gehen…

Stimmt. Könnte man das denn ändern, sprich, könnte das System eine automatische kurze Nachricht an den OSM-Posteingang eines Users senden, sobald zu einem von diesem User gespeicherten Changeset eine Changeset-Diskussion begonnen wird? Das würde ich auch begrüßen, aus dem schlichten Grund, dass ich manchmal 2 Tage lang oder so nicht nach E-Mails schaue, aber kurz in OSM reinschaue …

Es gibt schon länglich https://github.com/openstreetmap/openstreetmap-website/issues/908 bin leider einfach noch nicht dazu gekommen da eine Lösung zu bauen (es ist nicht schwer, aber ich ging immer davon aus, dass mal ein grösserer Umbau wegen Gruppen passieren würde und man es sinnvollerweise erst dann implementiert).

Simon

Es wäre natürlich toll, wenn dazu kämst, eine Lösung zu implementieren …! – Ergänzung: Am besten wäre es, wenn dieses neue Feature dann in den OSM-Benutzereinstellungen auch abschaltbar wäre (denn sonst bekommen wir Ärger mit all denjenigen, denen solche Benachrichtigungen nicht gefallen und die das bisherige Verhalten gut finden ;)).

Vielen Dank, viele Grüße – Chrysopras

OT

Die Alternative wäre, analog zu was ich vor Jahren mit den Meldungen gemacht habe, die Anzahl neue Changeset Kommentare im API user details Aufruf zurück zu geben, allerdings müsste man dann eine gute und umsetzbare Definition von “neu” haben.

So, es ist in der Tat so, dass ich für Anmeldungen ausschließlich Wegwerfadressen verwende. Deshalb habe ich wohl nie mitbekommen, dass ein Beitrag von mir irgendwo kommentiert worden ist. Möglicherweise wäre es hilfreich, wenn zumindest zusätzlich auch noch eine Benachrichtigung an das OSM-Nachrichtensystem gehen würde?! Ich meine, wozu ist das Ding sonst da? Und ich hätte da vielleicht sogar etwas mitbekommen. Aber der Zähler dort stand bei mir immer auf 0.

Beim Hinzufügen von Objekten mache ich es jetzt so, dass ich gar keine Benennung mehr vornehme. Ich trage die Sch***dinger einfach ein und fertig. Ich denke das reicht auch. Aber meine Bezeichungen waren nie abwertend, wie es hier an einer Stelle behauptet wurde. Sie haben schlicht den Sachverhalt klar dargestellt.

Hallo camcatcher,

Durch das Verwenden einer nicht persistenten E-Mail-Adresse hast du den Willen ausgedrückt, nicht kontaktiert werden zu wollen. Mit den dementsprechenden Konsequenzen (u.a. ggf. erforderlicher Benutzerkontensperrungen mit Nachrichten, die zur Entsperrung gelesen werden müssen) musst du dann leben.

Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Zahlreiche Wegwerfadressen sind schon blackgelistet für Neuanmeldungen. Vielen Dank für dein Outing.

Leg dir bitte eine persistente Mailadresse zu, wenn du dauerhaft bei diesem Projekt mitwirken möchtest!

Viele Grüße

Michael

Naja, das ist jetzt aber etwas drastisch. Es gibt gute Gründe, Wegwerfadressen zu benutzen und nicht per Mail kontaktiert werden zu wollen, auch wenn man dauerhaft mitarbeiten möchte. Es gibt ja ein projektinternes Nachrichtensystem und das ist an und für sich völlig ausreichend, wenn jemand keine Mails von OSM bekommen möchte. Nur müsste es halt möglich sein, die Dinge, die aktuell immer zu Mail-Benachrichtigung führen auf PN-Benachrichtigung umzustellen.

Ja, das reicht tatsächlich. Vielen herzlichen Dank, dass Du weitermachst – denn es gibt genug Leute, welche das Erfassen dieser Kameras etc. durchaus wertvoll finden. :slight_smile:

Hat da jemand vielleicht irgendwo zusammengetragene Infos parat, die über das Wiki hinaus gehen mit Anleitungen und Tips wie man die Typen, Winkel etc. erkennen oder besser einschätzen kann? Sonst weiß das doch bestenfalls der Betreiber?

Und bei surveillance:zone=* sind die dokumentierten Values ja auch ziemlich “knapp”. Die Dinger hängen mittlerweile überall und filmen alles… Wenn ich mal wieder dort vorbei komme, würde ich gerne die Kameraüberwachung von Grundstücken mit Mietshäusern erfassen (soweit ich legal Zugang erlangen kann). Da werden Parkplatz, Spielplatz, allgemeine Grundstücksbereiche, Hausflure, Aufzüge, Balkone, Keller, Tiefgarage gefilmt. An einem anderen Haus wo ich selten, aber immer mal wieder vorbei komme hängt eine ganze Batterie von verschiedenen Kameras an einem Fenstersims die vom Haus weg alles filmen was sich wohl in den verschiedenen Sichtbereichen auf der Straße, womöglich den Nachbargrundstücken (das weiß aber wohl nur der Besitzer…) sehen lässt.

Und das wäre, wenn es denn so wäre, sicherlich illegal.

„Sicherlich illegal“ ist eine geradezu niedliche Formulierung für so eine massive Missachtung der Privatsphäre. IANAL, aber das könnte schon Hausfriedensbruch sein.

–ks