"destination" vs. relation "destination_sign"

Auf der Wiki-Seite zu destination steht die Empfehlung, dieses Tag nicht für primary und darunter zu benutzen, sondern dort grundsätzlich auf Relationen auszuweichen. Das finde ich allerdings schwer nachvollziehbar, weil es sehr viele Fälle gibt, wo aus meiner Sicht ein einfaches Tagging des Wegabschnitts vollkommen ausreichend wäre.

Beispiel:
http://maps.google.de/maps?q=hamburg&hl=de&ll=53.445158,10.229409&spn=0.001252,0.004128&sll=40.228104,8.923216&sspn=0.051375,0.132093&hnear=Hamburg&t=m&z=19 (Link zu Google statt zu uns, damit man in Streetview die Schilder angucken kann).

Hier ist die Straße Richtung Osten mit “Bergedorf” ausgeschildert, die nach Westen mit “Elbfähre”, die nach Süden mit “Altengamme” und die nach Norden mit “Freilichtmuseum Rieckhaus”. Dies gilt unabhängig von der Richtung, aus der man kommt. Man könnte also, anstatt jeweils 3 Relationen für die verschiedenen möglichen “from”-Wege anzulegen (also 12 für die Kreuzung), nur am ersten Wegstück der Straße mit “destination” (nur bei baulich getrennten Straßen) bzw. im Bsp. “destination:forward” mit “destination:backward” die Richtung angeben. Schlimmstenfalls ist vielleicht mal aus einer Richtung ein Schild nicht lesbar, aber selbst dann wäre die Richtungsangabe nicht falsch.

Ich habe mich auch mal bei den Nachbarn umgeschaut, dort scheinen mir Kreisel (wo das einfache Tagging immer ausreichend wäre) bzw. komplexe autobahnähnliche Kreuzungsführungen auch bei unbedeutenderen Straßen eher noch häufiger. Auch exemplarische Kreuzungen aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien ließen sich m.E. gut ohne Relationen mit Richtungsangaben versehen, und zwar unabhängig davon, ob die größeren in OSM mit Auffahrten oder abstrahiert als einfache T- bzw. X-Kreuzung erfasst sind.

Evtl. ein Problem könnte bei den einfachen Kreuzungen ohne xy_link sein, dass beim Teilen der Straßen das Tag nur am ersten Wegstück verbleiben sollte. Grundsätzlich ist das bei Relationen zwar ähnlich, allerdings fragt JOSM meiner Erinnerung zufolge dann, ob beide Teilstücke in der Relation verbleiben sollen oder nicht.

Was meint ihr dazu? Kennt ihr Fälle, wo diese Vereinfachung nicht möglich, irreführend oder falsch wäre?

Bei Relation:destination_sign steht doch eindeutig, dass man auch mehrere Wege als from in eine Relation packen kann. Also wären’s nicht 12, sondern nur 4 (bei deinem Beispiel). Davon abgesehen ist die from-Angabe auch noch optional.

(Alles nur Theorie, da ich mich in der Praxis damit noch nicht befasst habe. Es klingt aber spannend und sinnvoll.)

Ich finde eine Relation dennoch in vielen Fällen übertrieben, weil i.d.R. ein Weg, der in Richtung X führt, dies unabhängig davon tut, aus welcher Richtung Y man kommt.

@g0ldfish: Deine Überlegung führt dann aber dazu, dass beim Routing eventuell nur noch das Ziel vor Augen ist und keiner mehr auf Abbiegebeschränkungen achtet, da ja der Weg das Ziel ist - nicht das Verkehrszeichen vorher, dass das Abbiegen verbietet (zB). Somit wirst du immer ein “von” “nach” “über” brauchen… (wie bei einer Abbiegebeschränkung eben…)

Hm, ich hatte mir nicht unbedingt vorgestellt, dass ein Router diese Angabe überhaupt zur Streckenberechnung heranzieht, aber bei OSM ist ja alles denkbar (falls ein Router das allerdings tut, fände ich es ziemlich fahrlässig, diese Angabe höher zu gewichten als Abbiegebeschränkungen). Den Sinn sehe ich v.a. darin, dem Router zu ermöglichen, eine Richtungsangabe wie “in 100 m rechts Richtung Bergedorf” zu liefern, die mit der sichtbaren Realität (Schild) übereinstimmt.

Eben, und da macht eine Relation doch gerade Sinn: Denn nicht jedes Schild ist aus jeder Richtung zu sehen bzw. trägt aus jeder Richtung die gleiche Beschriftung. Außerdem finde ich persönlich, dass das den Weg sauber hält: Wer sich für die Richtungsangabe nicht interessiert, hat sie nicht am Weg mit dranhängen.

Dann finde ich es aber widersinnig, Autobahnen abweichend zu behandeln.

(edit: typo)

Die Frage ist, wie werden diese Daten genutzt und warum ist es wichtig diese Einzutragen.
Bei Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen ist dies ganz klar, da damit angegeben wird welche Auffahrt ich auf die Autobahn nehmen muss. Die auf Straßenschildern verwendeten Städte können ja schlecht berechnet werden, da es dafür keine mathematischen Regeln gibt.

Das Autobahnen mit einem einfachen Tag versehen werden liegt daran, dass dies am einfachsten auswertbar ist, der Tag für lange Straßenabschnitte gültig ist (bis man die Stadt die als direction angegeben ist passiert oder zuweit von ihr entfernt ist).

Und bei dem Destination Tag ist zu beachten, dass sie nur auf Ways gilt, die nur in eine Richtung befahren werden können.

Ich würde auch da die Relation verwenden. Aber grundsätzlich hat BFX ja eine Begründung geliefert, warum man es da anders machen könnte.