in meiner Bachelorarbeit befasse ich mich unter anderem mit dem Begriff “freie (geo)Daten”. Da ich mich noch auf Literatursuche befinde, dachte ich mir, frag ich doch mal in diesem netten Forum, ob vielleicht jemand ein paar Empfehlungen zu diesem Thema hat (Bücher, Artikel, Webseiten etc.) Die Bücher “OpenLayers - Webentwicklung mit dynamischen Karten und Geodaten” und OpenStreetMap - Die freie Weltkarte nutzen und mitgestalten" habe ich bereits.
Wenn man nur freie Geodaten meint → Open Data, der Begriff ist aber nicht einheitlich in Gebrauch, so sehen viele Ämter auch Lizenzen a la (“frei zur privaten Nutzung”) als “open” an. Normalerweise geht das aber nach den 3 Freiheitsgraden.
Wenn man das Sammeln freier Geo-Informationen meint → Volunteered Geo Informations (VGI), da gibt es neben OSM ja auch noch andere Projekte, angefangen von der Einbettung von geotags in Wikipedia, über OpenGeoDB, über das Sammeln von Funkzellen … http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Related_Projects
Weitere links die mir spontan einfallen: fossgis.de, osgeo.org, geocommons.org …
Denn letzten Endes macht die Nutzbarkeit/Mitartbeit ja alle Aspekte aus: Informationen finden (Suche nach DBs), Informationen nutzen (Formatspezifikation) und Informationen ver/bearbeiten (Software).
Hilfreich sind sicherlich auch mal die ganzen Geoinformatik Lehrbücher (prof. Bill hier aus Rostock hat da was), sowie ein Studium von wissenschaftlichen Magazinen, wenn wir denn mal darin auftauchen http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Pressespiegel
es geht mir um die Prüfung der Frage, ob es möglich ist, allein mit freien Daten und Mitteln eine hochgebirgstaugliche Trekkingkarte (für das Aladaglar-Massiv im Maßstab 1:50.000) zu konstruieren.
Ich stoße dabei auf den ungenauen Begriff “Frei” oder “Open” und versuche zunächst dafür eine Definition zu finden, wobei ich mich auch mit der Gegenüberstellung verschiedener Definitionen anfreunden könnte…
Sind zB ASTER-Daten “frei”? Für Forschung und Katastrophenschutz oder auch Privatpersonen “who conduct work or research in 9 societal benefit areas (disaster, health, energy, climate, weather, ecosystem, agriculture, and biodiversity)” (http://www.ersdac.or.jp/GDEM/E/3.html) sind sie “frei” sofern sie nicht verändert werden…
Ich bin mir sicher, irgendwo da draußen, hat schon jemand eine Wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema verfasst… ich suche!
Prinzipiell halte ich es durchaus für möglich (meine Eindrücke aus OSM und anderen Projekten), die frage ist dabei aber natürlich in welcher Zeit und in welcher Qualität?
Ne, der bin ich nicht, aber ich habe von ihm gehört
Also ich halte es auch für möglich. Um genau zu sein, habe ich schon eine gemacht. Einziges Problem: SRTM-Daten sind für Hochgebirge nicht nur wegen ihren Lückenhaftigkeit ungeeignet, sondern einfach auch zu schlecht aufgelöst. Die neuen ASTER GDEM2 hingegen sind super, nur berührt meine Aufgabe eine der “9 societal benefit areas” die mir “erlauben” ASTER-Daten zu verwenden? Es verwirrt mich…
Ja, nicht frei sie zu verändern, aber frei um Daten (Isolinien zum Beispiel) zu extrahieren (was mir bei meinem Projekt vollkommen genügen würde). Wüsste jetzt auch nicht, warum man Raster-Aufnahmen verändern sollte, vor allem wenn es sich um Höhenmodelle handelt.
Vielleicht muss man “Frei” einfach klassifizieren, wie !i! schreibt “nach den 3 Freiheitsgraden” - welche sind das?
Vielleicht so:
Frei zur Betrachtung (zB. Google Earth)
Frei zur Ableitung (zB. SRTM)
Frei zur Veränderung (zB. OSM)
Ganz frei sind OSM Daten auch nicht! Du musst nämlich die geänderten Daten wieder freigeben. Es sei denn die Änderungen sind trivial und man kann sie nach Anleitung in den neuen Zusatnd transformieren, dann reicht die Anleitung und/oder das Programm.
CC-BY-SA ist aktuell noch ewas strenger. Da hier alle abgleitenden Werke ebenfalls unter diese Lizenz fallen.
Ganz frei wäre nur public domain und ähnliche.
Schau Dir mal http://www.geoimage.at/geoimage/geodatendienste an. Der WMS-Service ist nicht frei, aber es dürfen anhand der DOPs Folgeprodukte erteugt werden, die unter CC-BY-SA oder ODbL stehen.
Was ich meinte (und Martin Over so weit ich mich erinnere auch verfolgt) ist die Ermöglichung eines Geländemodells, an dem jeder mitmachen darf. Wie das technisch aussehen könnte, können wir vielleicht im März auf dem 3D-Treffen und auf der FOSSGIS irgendwie eingrenzen. Ich halte es aber prinzipiell durchaus für machbar, ein hochgenaues (nicht Qualität der Höhenmessung aber was erfasst wird) DEM als VGI zu erfassen. Natürlich ist das Einmessen dabei ein großes Problem, aber wenn man erst einmal eine Plattform hätte, könnte man das auch ausprobieren, was sich bei den Leuten durchsetzt. Denkpar wäre
einfaches malen mit Graustufen einer Heightmap(also klassisch 2D mit Pinseln malen) am besten vor Ort
3D Modellierung mittels Sculping (“Knete auseinander ziehen”)
Sterephotogrammetrie durch verschiedene Bilder und Bezugspunkte
Nutzung von vorhandenen (Stichwort Uni) DGPS Geräten und Drohnen
**evtl. ein Selbstbau dieser Geräte
Datenspenden, durch die SRTM lokal verbessert wird
Meiner persönliche Erfahrung nach, ist das Problem nicht unbedingt die technische Realisierung (es gibt soooo viele pfiffige Leute hier und im Netz), sondern dass erst einmal eine Plattform entsteht. Leider sichert das alleine auch nicht das Vorrankommen (siehe leider www.openaerialmap.org) sondern die Daten müssen auch gebraucht und nutzbar gemacht werden.
Einer der meiner Meinung nach besten Anlaufpunkte, wenn es um Begriffe wie “frei”/“offen” geht, ist die “Open Definition” der Open Knowledge Foundation:
Diese Definition wird auch in den Contributor Terms von OSM zitiert. Erst, wenn man festgelegt hat, von welcher Definition man ausgeht, kann man solche Fragen überhaupt beantworten:
Es handelt sich nicht um eine offene Lizenz nach der Definition der OKF. Und übrigens auch nach jeder anderen in der OpenSource/Data/Content-Welt anerkannten Definition. Denn die Anforderung, dass in einer “offenen” Lizenz keine Einschränkung auf bestimmte Verwendungszwecke stattfinden darf (“No Discrimination Against Fields of Endeavor”), findet sich eigentlich immer - z.B. auch in der Open Source Definition.