Daten-Hierarchien in OSM

Ich muss als relativer Neuling mich noch einmal über ein Thema auslassen: Die Hierarchisierung des Taggings in OSM bereitet mir viel Kopfzerbrechen.

In der Realität gibt es etliche Sandkästen, die nicht Teil von Spielplätzen sind, etliche Parkflächen, die nicht Teil von Parkplätzen sind und etliche Gehege, die nicht Teil eines Tierparks sind. All diese darf ich aber auf der Karte nicht eintragen.

Das zweite Problem ist, dass (wenn ich das richtig verstehe), ein Ort auf der Karte nicht unterschiedliche Werte des selben Keys gleichzeitig haben darf. Was mache ich denn nun aber mit Grasflächen in Wohngebieten, Fahrradparkplätzen auf Schulgeländen oder Carsharing-Stationen in Gewerbegebieten, wenn ich diese jeweils als Fläche mappen will? Multipoligone sind in solchen Fällen doch unlogisch?

Insgesamt habe ich ein wenig des Gefühl, dass das System der Welt eine immanente Logik aufdrücken will, die sie aber einfach nicht hat. Oder verstehe ich das alles nur falsch?

Das ist auch immer ein bisschen eine Frage davon, wie genau Du es nimmst. Hier zum Beispiel steht ein Haus im Wald:

https://www.openstreetmap.org/#map=19/49.44552/8.76423

Das Haus ist aber nicht per Multipolygon aus dem Wald “ausgeschnitten”. Wenn jetzt jemand die Fläche des Waldes berechnet, hat er 100 Quadratmeter zu viel drin, denn dort, wo das Haus ist, ist ja kein Wald. Ein Multipolygon wäre logisch, aber will man sich wirklich die Arbeit machen? Streng genommen ist auch an einem Waldweg kein Wald… oder doch?

Eine kleine Grasfläche würde ich einfach so ins Wohngebiet einzeichnen, fertig. Genau wie im Gebäude-im-Wald-Beispiel oben ist das ganz streng genommen vielleicht falsch. Oder vielleicht auch wieder nicht, denn es könnte ja sein, dass im Flächennutzungsplan tatsächlich “Wohngebiet” steht? Einen größeren Park würde ich eventuell per Multipolygon aus dem Wohngebiet ausschneiden. Ein Fahrradparkplatz auf dem Schulgelände - find ich ok, in den Nachrichten würde es ja auch heissen “auf dem Gelände der XY-Schule wurde eine antike Vase gefunden”, wenn man unter dem Fahrradparkplatz gebuddelt hat :wink:

Also, nicht alles so eng sehen. Wenn irgendwo ein Sandkasten ist, der nicht zum Spielen da ist, sondern für was anderes, dann denk Dir ein neues Tag dafür aus. man_made=container, contents=sand vielleicht. Und wenn der Sandkasten doch zum Spielen ist, dann mal halt einen kleinen “playground” drumrum. Auf lange Sicht passt das schon.

Bye
Frederik

In diesem konkreten Fall würde ich einfach ein einzelnes Spielgerät nach dieser Liste https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:playground mappen, wenn das wirklich so unmotiviert in der Gegend rumsteht.
Man kann übrigens auch einen Spielplatz als node erfassen. Ist einem dann selbst überlassen, ob man das Einzelgerät als leisure=playground, playground=swing erfasst, oder nur als playground=swing.