Ich würde gerne einzelne Institute mappen. Das typische Vorgehen der meisten OSMler ist, ein Gebäude mit einem passenden name-Tag zu versehen. Diese Methode stößt schnell an ihre Grenzen, wenn in einem Gebäude mehrere Einrichtungen untergebracht sind. Daher habe ich die einzelnen Einrichtungen auf POIs vom Typ office=educational_institution und office=research verschoben. Jetzt entscheidet aber der Standardkartenstil für mich, dass diese POIs nicht relevenat sind und zeigt stattdessen die Hausnummer an. Das sieht sehr ulkig aus.
Ich finde hier herrscht dringend Handlungsbedarf. Dieses Problem ist in meinen Augen ein sehr generelles. Ich hatte es auch schon bei anderen “offices” wie Verwaltungsämtern. Es sollte entweder gar nichts angezeigt werden oder der Name. Aber doch nicht die Hausnummer. Wieso diese Bevormundung? Sollte es nicht besser so sein, dass irgendwelche nicht kategorisierten name-Tags von Gebäude NICHT angezeigt werden?
Ich habe bei Hochschul-Sachen bislang immer university=* verwendet.
Der Handlungsbedarf ist in meinen Augen in etwa so dringend wie die Unterscheidung von beschrankten und unbeschrankten Bahnübergängen in OSM Carto.
Die Entwickler des Kartenstils versuchen das Beste aus einem Datensatz zu machen, dessen Attribute von den Erfassern frei wählbar sind. office=* war bis vor Kurzem gar nicht in der Renderingdatenbank enthalten, auf die der Kartenstil im üblichen Setup zugreift.
Die produktivste Art, das, was du kritisierst, im Kartenstil zu ändern, ist einen Patch zu schreiben und als Pull-Request einzureichen.
Viele Grüße
Michael,
der selber schon Uni-Detailindoormapping im KIT gemacht hat
Wieso zeigt Carto aber eine Hausnummer an? Ich habe hier jetzt 5x dieselbe Hausnummer. In meinen Augen hinkt Dein Vergleich. Denn 5x dieselbe Hausnummer sind zwar korrekte Daten, sieht aber nach Fehler aus. Das auf Bahnübergänge zu übertragen fällt mir reichlich schwer.
Das ist nicht wirklich eine Entscheidung “Hausnummer oder Institutsname?” sondern eine “Hausnummern oder nicht?”.
Der Kartenstil zeigt immer und überall eine Hausnummer an, wo ein addr:housenumber an einem Node oder einem geschlossenen Weg getagged ist. 5 Nodes mit Hausnummer auf der Fläche eines Hauses werden dann auch 5x dargestellt.
Nur manchmal wird die Hausnummer nicht angezeigt: Nämlich immer dann, wenn kein Platz dafür da ist, weil da ein Text steht oder ein Icon an der Stelle gemalt ist. Das führt dazu, dass die Hausnummer dort, wo ein wichtiger Name gerendert wird unterdrückt wird. Was “wichtig” ist, entscheidet der Stildesigner.
Die meisten Häuser (das, wo ich drin wohne z.B.) haben keinen Namen, aber eine Hausnummer und viele Entwickler von Kartenstilen finden, die sollte man dann auch darstellen. Finde ich auch, kann man aber natürlich auch anders sehen. Google Maps z.B. malt derzeit keine Hausnummern.
Verdrängung ist etwas anderes, z.B. wenn ein straßenparalleler Radweg etwas weiter von der Straße weggerückt wird, damit er in kleinere Maßstäben nicht von ihr verdeckt wird.
Das ist richtig und macht Sinn. In diesem Fall kann die Hausnummer aber einem Haus oder Eingang zugeordnet werden. Diese Zuordnungsbarkeit geht in meinen Augen im von mir angeführten Fall aber komplett verloren: Es wird kein Punkt o.ä. eingezeichnet (so aber bei Eingängen) und die Hausnummer ist auch keiner Fläche zugeordnet (so aber bei Häusern). Wieso wird bei amenity=backery keine Hausnummer angezeigt? Oder amenity=kindergarten?
Das der Kartenstil nicht alle Wünsche berücksichtigen kann ist mir schon klar. Ich will eigentlich auf was anderes hinaus: Einem Haus kann man einen Namen geben, der kann dann alles sein, da macht OSM keine Vorschriften. Institut, Unversität, Hausname, Firma, … Da kräht kein Hahn danach. Wären alle meine Institute in einem eigenen Haus kein Problem. Eine super Sache, weil sehr flexibel. Weil aber OSM dazu neigt alles bis ins letzte Detail zu beschreiben, haben wir den Salat und für zig verschiedene POIs muss das Rendering neu ausgehandelt werden (ganz abgesehen vom Tagging). Wieso gibt es in OSM nicht einfach eine “gewöhnliche” POI in der Form: Hier ist eine Einrichtung, die hat den und den Namen und vlt. eine Adresse und was sonst noch nützlich ist und dargestellt wird die POI mit einem schwarzen Punkt und einem Namen dazu. Falls sich herausstellen sollte, dass es besser ist, einen eigenen Schlüssel dafür zu haben, kann man das ohne Probleme auch nachträglich anpassen. Vlt. dämmt das auch die vielen (Neu-)Schlüsselkreationen ein. So wie university. Ich habe nicht den Eindruck, dass es die Mühe wert ist, meine POIs damit zu taggen.
Ganz allgemein ist mein Eindruck in diesem Bezug bisher der, dass das Wiki nur so wimmel vor proposals, die Teils Jahre zurückliegen. Weil aber kein wirklicher Bedarf ist (wer interessiert sich schon für Uni-Institute, wenn er mit denen nix am Hut hat?), vegetieren die jahrelang herum und es gibt doch keine Einigung. Dann lieber eine Lösung die funktioniert.
Einer unserer wichtigsten Grundsätze ist neben der On-the-Ground-Regel die You-can-tag-what-you-want-Regel. Du kannst Tags erfinden, ohne vorher beim Tagging-Zentralamt eine Genehmigung einzuholen. Genau das habe ich bislang meistens gemacht. Tagging-Proposals sind dazu da, Leuten, die es lieber förmlich mögen, eine förmliche Alternative bereitzustellen und Leuten, die im Rahmen von Importen neue Tags einfügen möchten, vorher zu einer Sichtung ihres Vorschlags zu “zwingen”.
Weil hier der Platz für das Bild vom Brot gebraucht wird und hier der Platz für den Namen des Kindergartens. Das verhindert eben die Hausnummer. Hier sieht man auch, dass ein Nachbarladen den Platz für die Hausnummer besetzen kann (der Optiker mit der Hausnummer 1 wird mit Icon und Name dargestellt, die Hausnummer 2 findet keinen freie Stelle mehr). Das Problem ist also nicht nur auf die Entscheidung innerhalb eines einzelnen Objektes begrenzt.
Natürlich könnte man entscheiden, Bäckereien nicht darzustellen, dann sähe man die Hausnummer. Offensichtlich fand jemand Bäckereien wichtig, Forschungsbüros aber nicht. Oder es hat einfach noch niemand an office=research gedacht.
So einen Ansatz verfolgt der OSM-Carto-Stil bei Läden. Wenn kein Icon verfügbar ist, wird ein roter Punkt gemalt (shop=bed z.B.). Für alles möchte ichs nicht haben, weil ein “ich kann das Objekt nicht beschreiben, aber ich will hier den Schriftzug auf der Karte sehen”-POI würde zu oft verwendet werden und dann vermutlich zu selten nachträglich geändert (man siehts ja, also ist alles gut). Da nehme ich lieber eine irgendwie willkürliche Auswahl auf einer Karte in Kauf und hab dafür die Chance, bei anderen Karten andere Dinge darzustellen.
Ich kenne die Stelle zwar nicht vor Ort. Aber hätte das Gebäude eine Hausnummer, würde sie sicher auch angezeigt. Der Optiker wird m.M. auch richtig angezeigt, warum soll bei ihm die Hausnummer hervorgehoben werden? Wäre nun der Optiker noch mit dem Eingang am Gebäudeumriss verankert könnte man auch den Hauseingang (wo ich ja hin will, wenn ich jemanden in diesem Haus besuchen möchte) mit einem node am Hausumriss anbringen.
Im Nachbarhaus ist sicher der Bäcker mit einem Cafe - also beides an den Eingang zum Bäcker.
