cycleway:lane vs. bicycle:lanes

Hier wird löblicherweise eine Mehrspurige Straße zurückgebaut, aus einer Fahrspur wurde eine Fahrradspur. Da das über Kreuzung mit extra Abbiegespur für Fahrrad geht habe ich das mit bicycle:lanes gemacht. Die Frage ist nur, wann ich damit aufhören soll, wenn die Fahrradspur nicht mehr extrabreit ist sondern nur noch ein Fahrradweg, oder ist es nicht die bessere Wahl, alle Fahrradspuren auf den Straßen als extra Spur zu markieren?
Hier zum anschauen:
https://www.mapillary.com/app/?focus=photo&pKey=4bWpdYAjgEuPpAzNHBxAsQ&lat=49.48681049123607&lng=8.476111015084275&z=17 Die Fahrbahn mit den Fahrradspuren
https://www.mapillary.com/app/?focus=photo&pKey=yUfBxNx51T5OOGjRtenqDA&lat=49.487569130950526&lng=8.478505502224797&z=17 Und hier gehts weiter, ist dann eben ein normaler Fahrradweg auf der Straße

Sieht mir eher nach shared lane aus, kein Fahrradweg.

Erster Link ist rechts ein Radfahrstreifen und in der Mitte eine Fahrradschleuse (=eigentlich auch ein Radfahrstreifen)
Im zweiten Link ist ein Schutzstreifen zu sehen, dafür gibt es noch kein Tag. shared_lane ist was ganz anderes!

Das beste wäre zu warten, bis jemand (vielleicht du :wink: ) ein Tagging für Schutzstreifen entwickelt hat. Ich halte nichts davon, beides gleich zu taggen. Und ein anderes Tag (shared_lane) zu verwenden ist noch falscher.

Zwischen Hebelstraße und Ifflandstraße wird aus dem Radfahrstreifen (cycleway=lane) ein Schutzstreifen (dafür gibt’s noch kein Tag).

Bei dem Friedrichsring müsste es statt yes|yes|designated so heißen, weil durch das blaue Schild (Zeichen 237) die Benutzungspflicht gegeben ist, Radfahrer also im Normalfall nicht auf der Fahrbahn fahren dürfen:
bicycle:lanes=use_sidepath|use_sidepath|designated. Das bicycle=yes würde ich bei vorhandensein von bicycle:lanes wegnehmen.

Rechtlich ist der Radfahrstreifen ein eigener Fahrweg. Der Schutzstreifen hingegen gehört zum rechten Fahrstreifen. Schutzstreifen incl. des Restfahrstreifens sind so schmal dimensioniert, dass Autofahrer die Radfahrer nicht überholen können, wenn sie den nötigen Sicherheitsabstand einhalten. Weil praktisch gar kein Autofahrer das macht und Radfahrer damit eng überholt, sollten Schutzstreifen anders getaggt werden als Radfahrstreifen.

Hier mal die Gurundlage für meine ablehnende Meinung gegenüber (dem identischen taggen von) Schutzstreifen.
Mögliche breiten, Restfahrstreifen + Schutzstreifen: 2,25…2,75m + 1,25…1,50m = 3,50…4,25m
Mögliche breiten, Fahrstreifen + Radfahrstreifen: 2,75…3,25m + 1,85…2,00m = 4,60…5,25m
Platzbedarf, Rad + Abstand + PKW: 1,00m + 1,50m + 2,25m = 4,75m (Hier fehlen noch die Abstände des Radfahrers zum Bordstein und des PKW zum anderen Fahrstreifen. Der Schutzstreifen kommt also nicht mal in die Nähe zum sicheren Überholen. Weil Autofahrer der Sicherheitsabstand wenig interessiert ist der Radfahrer auf dem Schutzstreifen sehr bedrängt.)

Hier sieht man sogar, warum man auf den Schutzstreifen nicht so nah wie vorgegeben an den parkenden Autos vorbeifahren sollte:
https://www.mapillary.com/app/?focus=photo&pKey=rrecZaw4UgFi-FKXGlM_1g&lat=49.48758958640432&lng=8.477866829183872&z=17

Die Markierung bei shared_lane mag sich in den genannten Regionen zwar von der eines deutschen Schutzstreifen unterscheiden - aber die Intention ist doch eindeutig dieselbe:

Beide Markierungen zeigen den Teilnehmern an, wo der Radfahrbereich ist, der eben Teil des Fahrstreifen ist.
Sowohl der Text in der englischen Wikipedia wie auch die Beschreibung der Stadt Thunder Bay beschreibt doch eindeutig einen Schutzstreifen - die Gleichsetzung mit einer Fahrradstraße im Wiki ist daher unsinnig.

Insofern verstehe ich nicht, warum man shared_lane nicht für einen Schutzstreifen verwenden soll.

Grüße, Georg

Eben.

was rücksichts- oder ahnungslose Autofahrer da draus machen, ist m.E irrelevant. Genauso könnte man gegen maxspeed argumentieren, hält sich eh kaum jemand dran.

edit/Präzisierung: Ich bin sehr offen für Alternativen oder Gegenargumente, aber Dinge wie aufgerissene Türen (etc.) direkt am “Irgenwas”-weg gehören da für mich einfach nicht dazu. Es gibt eine STVO und egal wie scheisse die in vielen Teilen ist, “wollen” wir die in einer DB abbilden.

Probleme, die “Schutzstreifen” mit sich bringen kennt jeder Radfahrer, also sollten wir die auch sinnvoll taggen. Wenn shared_lane “falsch” ist, was ich tendentiell dem proposal entnehme, dann muss was anderes her. Wenn ich Radfahrer wäre, fände ich es unerträglich, dass man solche Strassen im Routing nicht bevorzugen oder aussschliessen kann.

Ulamm und Ich hatten mal vor 2 Jahren versucht, ein spezielles Tagging für Schutzstreifen einzuführen. (Links suche ich noch zusammen.) Das verlief aber im Sande. Zum einen, weil die rechtliche Situation in den verschieden Ländern ziemlich unterschiedlich sind, zum Anderen weil es Neinsager aus der Ecke “dann-muss-man-ja-die-Auserter-anpassen” gab. Angedacht waren eine Abspaltung vom Haupttyp (cycleway=lane) oder ein neuer Subtyp (cw=lane + lane=*).

*[Tagging] sub key for cycle ways
*http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/cycleway%3Dsoft_lane

Die breite des Radweges ist für mich nicht ausschlaggebend. Ich würde dass “*:lanes”-Schema nur dort nutzen, wo rechts neben der Radfahrstreifen/Schutzstreifen noch eine weitere Spur ist. D.h. hauptsächlich im Kreuzungsbereich. An den Stellen wäre der Mehrwert für mich signifikant.