Bundesstraße 83: Darstellung durch 2 Wege jeweils Oneway ??

Überspitzt gesagt: doch, tun wir. Wenn wir die Realität abbilden würden, dürften wir keinerlei linienförmige Elemente haben, eine Straße hat schließlich eine Fläche. Und auf Flächen kann man (noch) nicht routen. Genau deshalb und weil es auch etwas einfacher zu mappen ist, vereinfachen wir das zu einer Linie. An sich haben viele Dinge in osm streng genommen mit der Realität nicht mehr viel gemeinsam, sondern sind auf eine gewisse Ebene abstrahiert.
Und was das “Mappen für x” angeht: natürlich mappen wir für die Renderer, Router, Geocoder, etc. Zumindest ich möchte mit den Daten ja auch was anfangen können. Die layer-Tags sind eine Hilfe nur für die Renderer. Sämtliche turn restrictions sind ausschließlich für Router gedacht.

Das verachtenswürdige “Taggen für den Renderer” bezieht sich auf falsche Tags, um was in einem Renderer zu “malen”. Beispielsweise unser aller Freund “Kraftfahrstraßen”, der alle wichtigen Straßen in Deutschland “grün machen” wollte. Oder landuse=military, um eine hübsche rote Schraffur zu erzeugen für irgendwelche Flächen im Wald, von denen der Jäger dort nicht möchte, dass man dort unterwegs ist. Solche Dinge sehen in anderen Renderstilen dann sehr komisch aus und/oder stören andere Anwendungen, bspw. Router, die aufgrund einer falschen Straßenklasse eine falsche Route ausspucken.

Genau, Hauptsache die Realität ist korrekt abgebildet.
Generalisierung, Vereinfachung in was für’n Kinderngarten. :wink:

Mit den 2 Ways ist es fast unmöglich, ein etwas anspruchsvolleres, sauberes Rendering hinzubekommen - und nein, das ist nicht nur ein Problem des Renderstils, denn das Zusammenfügen zweier “zufällig” unverbunden nebeinander liegender Ways ist schon in der Theorie sehr schwer. Abhängig von Zoomstufe und Wegbreite werden die beiden Linien bei einem gängigen Rendering immer entweder ineinander fließen oder eine Lücke haben. Bei nicht ganz gleichmäßig gemapptem Abstand gerne auch mal beides abwechselnd.

Rendering oder generell Behandlung abhängig von der Art der Trennung ist so auch nicht möglich, die 2 getrennten Ways könnten ja auch wirklich zwei physisch getrennte Asphaltstreifen sein.

Meiner Meinung nach war das Getrenntmapping eher nachvollziehbar, als es noch keine Turn Restrictions gab, weil man nur so bestimmte Abbiegeverbote in die Router bekam. Mittlerweile überwiegen aus meiner Sicht aber die Nachteile, ein einzelner Way mit entsprechenden Tags wie lanes:forward/backward wäre eine bessere Modellierung.

Im Prinzip stimme ich dir zu. Nur dass es (nach meiner Kenntnis) leider bisher keine Router gibt, die *:backward/forward überhaupt berücksichtigen.

Übrigens gibt es auf der Strecke tatsächlich Abbiege-Stellen, bei denen es eine physikalische Trennung (Mittelinsel) gibt. Aber dort ist das Mappen getrennter Fahrtrichtungen ja unbestritten. Auf den Teilen dazwischen kann man jedoch darüber diskutieren. Vielleicht sollte sich der Ersteller der getrennten Richtungen vom November 2011 mal dazu äußern. Er/Sie liest und schreibt hier mit.

Edbert (EvanE)

Nein, die Abstraktion Fläche->Linie ist nicht das Problem. Die Sache ist, wenn du dir die Kreuzung anschaust, besteht doch zwischen allen Fahrbahnen, die sich dort kreuzen, eine Verbindung. Da das einzeichnen der Kreuzung als Fläche derzeit nicht sinnvoll ist, bleibt imo der sinnvollste Weg, die althergebrachte Variante:


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Um dem Router etwaige Unstimmigkeiten auszutreiben, gibts dann noch Abbiegerelationen.

Im Gegensatz dazu zeichnest du nicht die existierenden Verbindungen ein, sondern nur die, die man befahren darf. Das ist mMn nicht Sinn der Sache.

Die layer-Tags geben dir die Information, dass sich 2 Wege nicht kreuzen, sondern auf unterschiedlichen Ebenen verlaufen. Da wir ansonsten keine Höheninformationen speichern ist der Tag notwendig um die physikalischen Gegebenheiten halbwegs korrekt abzubilden. Keineswegs nur eine Hilfe für den Renderer.

Der passende WIKIPEDIA Artikel sagt auch etwas zum Ausbau der B 83 aus. Dies kann allerdings eine Erkundung vor Ort auch nicht ersetzen.
Georg

Ähnlich verhält es sich übrigens auch mit der B74 als Ortsumgehung der Stadt Osterholz-Scharmbeck.

http://www.openstreetmap.org/?lat=53.2326&lon=8.8003&zoom=14&layers=M

Diese Umgehungsstraße ist definitiv ohne bauliche Trennung, aber derzeit auch mit zwei oneway-Wegen getaggt.

Falls sich jemand entschließt zu ändern in nur einen Weg, dann müssten an allen Auf- und Abfahrten aber noch Abbiegeverbote hin.

Stephan