Brücke in Form von großen Steinen mit Zwischenraum

Das kann man so oder so sehen. Es ist sicher die älteste Art, einen Weg über ein Gewässer zu führen, aber ist es deshalb auch gleich eine Brücke?

Eine Brücke ist für mich ein freitragendes Bauwerk, unter dem Luft ist und das deshalb sein Gewicht, oder zumindest einen wesentlichen Teil davon, nicht nach unten abstützen kann, sondern seitlich abtragen muss. Auch die Wikipädie ist der Meinung, daß unter einer Brücke Platz sein muß. Das ist bei stepping stones nirgends der Fall, die Steine liegen flächig auf dem Gewässergrund.

Eine Furt andererseits ist für mich eine Vorrichtung, wo Straßenverkehr und Wasser sich die Erdoberfläche so teilen, daß die Kreuzung für beide benutzbar ist. Das ist bei einer normalen Furt in Form einer Verflachung der Fall und bei stepping stones in Form einer Verzahnung.

Insofern sehe ich darin schon eine Form der Furt.

–ks

+1

Ich als Flachlandtiroler, bei dem Berge ab 1-2 Meter über der Ebene beginnen, habe zwar nicht allzuviele Furt-Situationen, jedoch um so mehr Brücken im Spreewald jeglicher Form.

So sehe ich das auch.

Sven

Mal ein Beispiel für eine Clapperbridge:

Wäre das eine Brücke?

Anh. Ich schieb noch einen nach: “List of bridge types” inkl. step-stone bridge…

Da Trittsteine genau wie eine normale Brücke dafür sorgen, dass man trockenen Fußes über den Bach kommt - im Gegensatz zur normalen Furt -, bin ich nicht abgeneigt sie als Brücke zu bezeichnen. Andererseits ist das nur ein Name und wichtig ist, dass Auswerter unsere Daten verstehen. fort=stepping_stones gewinnt bei Taginfo klar mit 1.248 zu 2. Undiskutiert würde ich jetzt nicht so einen Paradigmenwechsel anfangen.

Hab noch ein Problem entdeckt: Graphhopper weigert sich, über Wasser zu wandern.

Freitragendes Bauwerk, Luft drunter, auf zwei Widerlagern ruhend – eindeutig eine Brücke, ja. Und?

–ks

Das ist aber eine Routing-Entscheidung von Graphhopper und kein Problem. Mapzen routet auch durch/über Furten.

Wie würdest du diese taggen? Ich mein ja nur, ohne schnippisch zu werden:

Vorschlag: highway=footway ; highway=bridge ; bridge:structure=clapper und alle weiteren nötigen tags…

Im Prinzip fehlen uns Brückentypen (wenige), um die Sache international rund zu machen. Dazu zählen auch einfache Holzbrücken und Steinbrücken sowie Stufenbrücken (Brückenwege über Wasser - keine Furt!)

Du meinst bridge=yes, nicht highway=bridge (war ja schon spät). Hier steht son Dings (Natursteinplatte über Bach), aber nicht von mir gemappt: http://www.openstreetmap.org/way/422571593
Sieht so aus: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2013_Clapper_brigde_Blakethwaite.jpg

Natürlich ist das eine Brücke. Auch Bohlen auf stepping stones wären für mich eine Brücke, aber dabei wären die Bohlen die eigentliche Brücke (=freitragendes Bauwerk, seitlich abgestützt) und die Steine nur die tragende Unterkonstruktion.

–ks

Das habe ich mal aus einer technischen Definition gelernt:
Eine Brücke ist primär ein Bauwerk, das der Überquerung von Flüssen, Einschnitten, Straßen u.a. dient. Sie liegt an mindestens zwei Punkten auf, die man gemeinhin Widerlager nennt. Zwischen diesen Widerlagern ist unterhalb der Brücke erst mal Luft (außer etwa bei Hochwasser oder zu hohen hängengebliebenen Fahrzeugen).
Das alles sehe ich bei Trittsteinen nicht als gegeben…

Eine „richtige“ Brücke könnte auch von einer Ameise trockenen Fußes überquert werden, stepping stones nicht. Ich würde eher sagen, bei stepping stones wird eine virtuelle Brücke jeweils temporär hergestellt, wenn jemand drübergeht, sie besteht aus dessen Schrittweite. Die Steine sind dabei nur Widerlager.

Stepping stones sind eine Überquerungshilfe, klar. Aber sie stellen keine Überführung eines Weges dar, denn der Weg ist an der Stelle nicht durchgehend. Die Unterbrechungen werden lediglich so fein verteilt, daß die Teilunterbrechungen für die vorgesehenen Benutzer einzeln per Schrittweite zu bewältigen sind. Da fehlen für mich wesentliche Aspekte einer Brücke.

Wenn das Kriterium „trockenen Fußes überschreitbar“ hinreichend für eine Brücke ist, dann gilt ein schmaler Bach, der über einen Fußweg läuft, auch als automatisch überbrückt, da sehe ich zu stepping stones keinen prinzipiellen Unterschied mehr.

–ks

Brücke oder Furt? Ich bin ja der Meinung, wir sollten uns generell mehr funktional orientieren als an hergebrachten Namen festzuklammern, die in verschiedenen Sprachen eh sehr unterschiedliche Bedeutung haben können. Letztens gab es auf der Mailingliste eine Diskussion was ein Tower und was ein Mast ist, da ging die Diskussion auch mehr darum, wie so was in verschiedenen englischsprachigen und nichtenglischsprachigen Regionen genannt wir, statt zu überlegen, was eigentlich der funktionale Unterschied ist.

Ob also irgend jemand mal definiert hat, ob unter einer Brücke Luft ist oder nicht, ist doch für denjenigen, der über das Wasser will, herzlich egal. Die Frage ist, was unterscheidet Furt von Brücke und dann sollte man sich überlegen, wo die Trittsteine besser reinpassen, oder ob es gar eine eigene Kategorie braucht. Ich bin mir da nicht sicher.

Brücke:

  • Verbindet zwei Wege, ohne dass man den Transportmodus wechseln muss. Stimmt aber z. B. auch nicht für eine wackelige Hängebrücke, über die ich auch nicht mehr radeln kann.

  • Mann muss das Wasser, oder was sonst überquert wird, nicht berühren.

  • braucht technischen Erhaltungsaufwand

Brücke:

  • Lässt sich unter Umständen nicht mit dem gleichen Verkehrsmittel/zu Fuß überqueren, wie die beiden Wege, die verbunden sind

  • Mann kann mit dem Wasser in Berührung kommen.

  • braucht keine technischen Erhaltungsaufwand. Stimmt aber nicht, wenn ein Wehr o. ä. die Furt erst passierbar macht oder die Furt gar befestigt ist.

Die Trittsteine passen in beide nicht so richtig rein.

Ich finde sowohl Kreuzschnabels als auch hurdygurdymans Begründung einleuchtend.

Dazu kommt das Argument mit der bislang gebräuchlicheren Verwendung von TZorn.

Eine Brücke über technischen Erhaltungsaufwand oder den Wechsel des Transportmudus zu definieren, finde ich wenig hilfreich. Auch Trittsteine müssen technisch erhalten werden und auch eine Treppenbrücke erfordert den Wechsel des Transportmodus. Die Zuordnung von Trittsteinen mit dem Argument, man könne mit diesen das Gewässer im Gegensatz zu einer Furt trockenen Fußes überqueren würde zudem in der Konsequenz dazu führen, dass man über Tunnel und Culvert hinweggehende Wege als Brücke definieren müsste.

Ich bin daher ganz klar für die Einordnung als Furt mit dem Zusatz “stepping_stones” - daraus ergeben sich meiner Meinung nach auch ohne weitere Erläuterungen, dass man dort eher nicht mit einem Fahrzeug drüber fahren kann (Rollstuhl, Fahrrad, Auto) oder als Gehbehinderter dort seine Schwierigkeiten haben könnte, ein unerschrockener MTB-Fahrer dort aber durchaus bei der Überquerung im Sattel sitzen bleiben kann. Es ist ja dort in der Regel nicht verboten, mit dem Fahrrad drüber zu fahren…

Oder man überlegt sich, was sonst noch für Arten von Dingen zur Überquerung von Gewässern in Frage kommen könnte. Und wenn sich das in Grenzen hält, was spräche dann gegen ein korrektes Schema? Und wenn solche Trittsteine, hier stepping stones genannt, weder eine Furt, noch eine Brücke sind, und wenn es außer Furten, Brücken und Trittsteinen nicht mehr viel gibt, so das man befürchten müsste, das dies ausufern würde, was würde dann also gegen die Verwendung von highway=stepping_stones sprechen?

Fände ich sauber und am einfachsten. Dazu kann man dann noch gut Angaben wie die Breite und der Abstand zwischen den einzelnen Trittsteinen erfassen, die Anzahl der Steine und all die anderen Angaben ohne in Konfusion dazu zu gelangen, was man nun eigentlich beschreibt (die Furt? die Brücke oder was dazwischen ist?).

Wäre die Verwendung von highway=stepping_stones aber hier bei Euch populär genug?

Und wie ich gerade auf einem Bild aus Pompeji sehe: mein Vorschlag würde auch diesen Anwendungsfall wohl berücksichtigen. Wohingegen dies weder bei einer Furt noch bei einer Brücke funktionieren würde.
Was also spräche gegen highway=stepping_stones?

+1 ( Siehe auch die Brexit’s , äh… sorry, die Engländer: Die haben’s erfunden… )

Anh.: 41 * getaggt; Ab 100 ist eine Beschreibung fällig… (mM: Würde diesen Kompromiss gerne akzeptieren. Aber dann sollte im DACH-Raum eine gewisse Konsens vorhanden sein…)

  • Dies entspricht strukturell dem veralteten Taggingstil mit highway=ford und nicht dem aktuellen Stil mit ford=yes und normalem highway Tag.

  • Grundsätzlich kann nicht nur eine flache Stelle , sondern auch eine sehr enge Stelle eines Gewässers ein Überqueren ermöglichen. Wie taggen wir dies? Auch als Furt? Die Trittsteine scheinen mir ein Spezialfall solcher Engstellen zu sein.

  • Meistens werden solche Trittsteine an flachen Stellen des Gewässers angeordnet sein, also ist diese Stelle bereits als Furt anzusehen.

Wir sollten uns mal davon lösen, dass stepping stones nur zur Überquerung von Gewässern dienen. Nicht nur das Beispiel aus Pompeji zeigt das. Da wäre es für mich eine zusätzliche Eigenschaft von highway=crossing.
Und hier
http://www.janglo.net/images/fbfiles/images/stepping_stones_w_grass__Small_.jpg
wäre es die Eigenschaft (surface) eines highway=footway.

Bei genauer Betrachtung finde ich dort allerdings auch noch <smoothness=impassable>. Das soll sich zwar eigentlich nur auf die Eignung für Fahrzeuge beziehen - aber vielleicht wertet Graphhopper das trotzdem aus?

Im übrigen ist <smoothness=impassable> vielleicht genau der richtige Tag, um auf die mangelnde Eignung eines Wegs für Fahrräder, Rollstühle, Bollerwagen, Kinderwagen usw. hinzuweisen. Bei <ford=stepping_stones> könnte dies meiner Meinung nach implizit angenommen werden und müsste daher gar nicht getaggt werden.

<bicycle=dismount> ist meiner Meinung nach ungeeignet, da dies eher auf ein Verkehrsschild “Radfahrer absteigen” hinweist.