Böschungen (Erdrutsch / Minikiesgrube..)

Wie tagt man eine Böschung/“Erdrutsch”… also eine Art (oft natuerlicher) Minikiesgrube von 10.50m Durchmesser oder so, oft am Rande von Strassen/Wegen oder Baechen, mit Steilen Seitenwaenden … also nicht lange Bachrinnen/Couloirs etc, sondern diese eher Kreisfuerbigen “Kleinrutsche”.

Auf eine Art ist es einfach “Geroell”, aber durch die trichterfoermigen Seitenwaende oder die starke, runde, “Erdrutschcharakteristik” auch ned. Und irgendwas verruecktes aus mehreren Flaechen zusammenklimpern klingt irgendwie auch overengineered.

EDIT: Titel gefixt

Meinst Du einen https://de.wikipedia.org/wiki/Erdfall?

Baßtölpel

Vom Aussehen her in der Art ja, vieleicht nicht ganz so grosse Durchmesser und ned unbeding Hoehlenzusammenfall oder so (ich glaub die entstanden zT auch einfach durch Erosion oder menschliches Eingraben fuer ne kleine “Ausweichstelle” an der Strasse etc in Huegelwaenden… in den CH Karten wurde das immer mit braunen Dreiecksschraffuren gekennzeichnet fuer die kurzen, Steilen Waende mit schwarzen Punkten drin (Kies/Dreck etc).

Mir wäre da ein natural=scree exakt genug. Man mag argumentieren, dass das ja nicht natural sei, wenn Menschen dort gewühlt haben, aber wir mappen auch künstlich gepflanzte Bäume als natural=tree und künstlich angelegte Seen als natural=water.

–ks

also ich mappe auch die kleinen Kiesgruben / Sandgruben (die ja typisch fuer den Eigenbedarf sind) als Steinbruch. Ich finde das kommt dem am nächsten.

Eine Doline?
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:natural%3Dsinkhole

Bei Geländeanschnitten durch Straßen oder Bäche/Flüsse würde ich das eintragen, was vom Untergrund zu sehen ist, z.B.

natural=scree - Hangschutt (eckige Komponenten)
natural=shingle - Flussschotter (gerundet)
natural=bare_rock - Fels (Festgestein)

und wenn’s geologisch relevant ist vielleicht noch
geological=outcrop
description=*

Bei steilen Straßenböschungen könnte man an der Oberkante ein man_made=embankment oder bei sehr steilen Bachufern natural=cliff setzen, für natürliche Böschungen und Flussterrassen könnte man natural=slope verwenden, lt. taginfo schon >1k in Verwendung, https://taginfo.openstreetmap.org/tags/natural=slope#overview

Nein, eine Doline ist eine natürliche Hohlform, die durch Einsturz oder Setzung unterirdischer Hohlräume entstanden ist. Das passiert meist in Gesteinen, die entweder zur Verkarstung neigen (Kalkstein) oder leicht durch Grundwasser ausgelaugt werden können (gipshaltige Gesteine).

Gruß
geow

edit: natural=slope ergänzt

Es ist keine Doline i.d.R. Es sind in den Alpen/Huegeln haeufige Starkeinschnitte “kiesiger Art” ausserhalb von Felsflanken und idR. relativ kleiner Ausdehnung (Bergflanken/Klippen/Offener Fels etc werden idR nicht so dargestellt … ausser an gewissen “Wiesenbergen”, die starke abbrueche dieser Art haben, aber noch kein “Felsberg” sind … da treten solche braunen Schraffuren auch auf, auch ohne Geroellfeld). Das ist nicht dasselbe auf den CH Karten, wie ein normales Geroellfeld ohne starken Einschnitt. Ich zeig das mal als Beispiel:

Der Inhalt in der Mitte … das graue, gepunktete Feld, ist Geroell … so werden auch normale Geroellfelder auf der Karte dargestellt. Was ich aber meine, ist die braune Schraffur. Das sind gemessen am umgebenden Gelaende ungewoehliche Steilflanken von Erosionsgraeben usw.

Meine Frage ist: Wie Tagge ich diese braunen Flanken, so das es der Realitaet entspricht (also kein klassisches, weites, Geroellfeld einer Bergflanke), sondern diesen intensiven Einschnitt ins Gelaende, der auf Topokarten auch so ausgewiesen wird?

Zur Verdeutlichung auch noch die Variante gaenzlich ohne Kies:

Es geht um ungewoehnliche Steilflanken. Allerdings hats meistens auch Kies drin in den Alpen.

natural=cliff?

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:natural%3Dcliff

Es gibt Grate - natural=arete - ist das nicht auch so etwas - nur eben nicht in Gipfelbereich?

Oder

natural=cliff - wird zwar als Kante für Steilabfälle gesehen, doch wie steil ist steil? Man könnte es auch erweitern mit cliff=escarpment (steile Böschung?).

Klippe ists ned grad … unter Klippe stell ich mir einen nahezu senkrechten Abfall vor und idR. Fels sowie meist deutlich hoeher. Das hier sind eher “natuerliche Steilwaende” mit sagen wir mal Daumen ueber PI 150+% Steigung, meist in rundlicher Anordnung. Kann ja auch ne supersteile Grashalde sein (meist reisst der Boden aber auf).

Ist quasi eine rundform von “Wall”.

Arete ist glaub ich ain unzugaenglich/felsiger Berggipfelgrat. Sonst waers ridge bei wanderbarem Gras oder so. Aber das sind rechts und links abfallende echte Grate.

moin,
ich bin ja immer dafür… das rad nicht immer erneut zu erfinden!

…und ich bin mit gedruckten, topografischen karten groß geworden.
…und es mag an meinem etwas fortgeschrittenen alter liegen, dass ich lieber auf altbewährtes/bekanntes zurückgreifen mag.

deshalb, mein vorschlag zur güte!
an anderer stelle hatte ich vor kurzem auf ein pdf verwiesen, dass “musterblatt für topografische karten”.
dort steht ua. auf seite 50

*3.7.2 Böschungen
Reichen die Höhenlinien zur Wiedergabe wichtiger, aber kleiner oder besonders steiler Geländeformen nicht aus,
so werden diese durch Böschungssignaturen ausgedrückt. Als Böschungen zählen auch Steilränder, Steilufer und
Kanten.
Da sich die Neigung und die Höhe von Böschungen mit Hilfe der Böschungssignatur nicht wiedergeben lassen,
werden sie ohne Differenzierung dargestellt und nur entsprechend ihrer Bedeutung im Landschaftsbild ausgewählt
und nach ihrer Entstehung unterschieden.
a) Als natürliche Böschungen ohne deutliche Oberkante werden Dünen, Moränen und sonstige Kleinformen,
b) als natürliche Böschungen mit Oberkante werden Flussterassen, Karsttrichter (Dolinen) und ähnliche Formen
dargestellt.
Natürliche Böschungen werden in Braun wiedergegeben.
c) Als künstliche Böschungen werden Steilränder an Verkehrswegen, regulierten Wasserläufen, Aufschüttungen
und ähnlichen künstlichen Hängen dargestellt.
Künstliche Böschungen werden in Schwarz wiedergegeben.
Im Zweifelsfall ist der Darstellung in Braun der Vorrang zu geben.
Freistehende Böschungen im Flachland werden nur wiedergegeben, wenn sie höher als etwa 2 m und länger als etwa
250 m sind, sonst ab 4 m Höhe. Objektbegleitende Böschungen sind im allgemeinen erst ab 4 m Höhe darzustellen.
Diese Mindesthöhen gelten einheitlich für natürliche und künstliche Böschungen. Sehr große Böschungen werden
entsprechend ihrer örtlichen Ausdehnung wiedergegeben.
*

Ha, sehr schoen, endlich der richtige Begriff, der auch mir nicht mehr einfiel: Böschung!

Der Beschrieb ist gut … beschreibt das, was ich meine. Vielen Dank :slight_smile: