Blatten VS - Gletscher-Abbruch

Darf man da die Gebäude schon als “abgerissen” und die Strasse als blockiert markieren? Wird definitiv nicht so schnell behoben sein.

Natürlich darf man, aber irgendwie finde ich es im Moment unnötig und auch nicht angebracht.
Wir haben es hier ja nicht mit einem Naturereignis zu tun das grosse Auswirkungen auf überlokale Verkehrsströme hat so dass man für Router handeln sollte.
Vielmehr haben wir es mit einem Ereignis zu tun das für die lokale Bevölkerung mehr als nur sehr tragisch ist. Die Evakuation kam sehr plötzlich und viele persönliche Erinnerungsstücke mussten zurückgelassen werden und sind jetzt wohl für immer verloren. Müssen wir da den Menschen auch noch die Erinnerung an ihr Zuhause auf der Karte nehmen? Ich denke nicht.
Für den Moment reicht es wenn der Schuttkegel eingezeichnet ist und die aktuellen Strassen- und Wegsperrungen eingetragen werden, alles Andere hat Zeit bis klar ist wie es weitergeht.

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“Dürfen” wohl schon, sollen vielleicht erst wenn klar ist, welche Gebäude genau betroffen sind. Wenn ich https://www.srf.ch/play/tv/-/video/-?urn=urn:srf:video:f988c4fd-b97a-45f1-98f1-63cb78473dae&startTime=107 anschaue, nämlich nicht ganz alle.

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Relevante Artikel:

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Comparison_of_life_cycle_concepts

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Lifecycle_prefix

Hier ein relevantes overpass-turbo query, das Gebäude innerhalb des aktuell definierten Rutsches sucht.

Moderator-Edit: unpassendes Adjektiv entfernt

Also ich teile auch etwas die Meinung, dass die Gebäude ‘abreissen’ aus Solidarität noch etwas warten kann. Strassen etc kann man sicher schon sperren.

Das (sicher illegal aufgenommenes) Video zeigt die obere Grenze im Tal sehr genau aber das wird wohl bald alles überflutet sein:

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Kennt OSM eigentlich so etwas ähnliches wie die Google Maps Warnungen?

OSM ist eine Geodatenbank. Was du suchst, ist ein darauf aufbauender Kartendienst mit aktuellen Meldungen

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Ich finde, du hast hier ein unpassendes Adjektiv verwendet. Kannst du das ändern?

Edit: Auch auf direkte Nachfrage keine Änderung, ich als Moderator habe das nun geändert.

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Unluckily somebody decided to retag the buildings without discussion so showing restraint is largely moot now.

See Changeset: 166901589 | OpenStreetMap

Wäre hier ein Revert angesagt? Wenn ja, wie erreichen wir dass es nicht kurz danach der nächste Mapper wiederholt? Eine Note setzen, mit der Bitte vorläufig keine derartigen Aktualisierungen zu machen?
Ich fürchte hier haben wir mal wieder eine Situation wo die allgemeine Möglichkeit Änderungen einzutragen an ihre Grenzen stösst.

Ich revertiere diesen Edit. Ich finde diese Art von “Katastrophentourismus” auf OSM auch nicht angebracht. Das hatten wir auch schon mit dem Ukraine-Krieg, kaum steht in der Presse, dass irgendwo etwas zerstört wurde, meinten Mapper von der anderen Seite der Erde gleich, sie müssten das eintragen.

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Danke
Ich habe jetzt mal noch eine Note platziert, nützt es nichts so schadet es hoffentlich auch nichts.

Wir haben das bei jedem abgebrannten oder durch Gasexplosion zerstörten Gebäude. Da hat der erste Katastrophenmapper den Bau schon umgetaggt, bevor die Flammen verloschen und die Rettungsarbeiten abgeschlossen sind. Ist zwar abstoßend, aber verhindern lässt es sich kaum.

IMHO muss man schon unterscheiden zwischen Umtagging/Mappen dass einen Mehrwert hat, in diesem Fall zum Beispiel die Strasse(n), und Sachen die überhaupt nicht zeitkritisch sind, hier die Häuser (die sind unter >>20m Geröll, da wird nichts ausgegraben).

Ich würde sogar argumentieren, dass es einen gewissen Mehrwert für OSM hat, die noch stehen zu lassen, so kann joe-nicht-OSMer für ein paar Tage noch nachvollziehen was da mal stand.

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Für “Zuschauer” war dieses Naturereignis (Videos) beeindruckend und eine rudimentäre Skizze der Schuttablagerung hilft, das Ausmaß besser zu verstehen - so weit so gut.
Eine darüber hinausgehende “Anpassung”, wie im Fall vom Löschen des zerstörten Ortsteils ist für mich vergleichbar mit dem (zwanghaften?) “Setzen einer Duftmarke”…
Was macht es nun Sinn, auf welcher Datenbasis (z.B. Höhenkontur?) auch immer, den entstehenden Stausee zu verzeichnen, der wohl nicht auf Dauer bleiben wird, aber dann wieder eine OSM-Anpassung nach sich zieht?
Aus Respekt vor der Bevölkerung (und den lokalen Mappern, die ggfs. wissen, warum sie sich zurück halten) sollten die “Schreibtisch-Mapper” erstmal “die Finger still halten”…

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Viele Gebäude sind klar auf lange Zeit weg. Daher finde ich es wichtig und richtig diese als zerstört zu markieren, genau dafür gibt es ja den Tag.
OSM wird von vielen Diensten konsumiert und umso früher dies korrekt ist umso besser ist es. Natürlich muss dies fundiert und korrekt sein, keineswegs pauschal oder ungenau.

Wer Geschichte will kann openhistoricalmap oder alte Luftbilder verwenden.

Ansonsten kann man auch gleich Disaster-Mapping verbieten, geht ja in eine ähnliche Richtung. Disasters & Climate Resilience | Humanitarian OpenStreetMap Team

Hinzu kommt das gerade das Mediale Interesse halt auch die Mapper erreicht und damit fokus auf so eine Region gelegt wird. Ist halt so.
Dies mit Katastrophentourismus zu vergleichen finde ich hingegen wirklich falsch.

Ich finde es nicht falsch wenn OSM die Realität abbildet, auch wenn diese nicht wünschenswert ist.

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Hinzu kommt noch, dass heute Feiertag ist. Viele Leute haben Zeit und sind Zuhause…

Ich kann die Diskussion hier auch nicht nachvollziehen.

Die Änderungen des Mappers waren völlig korrekt und bilden die neue On-the-Ground-Wirklichkeit für jeden nachvollziehbar ab. Ein Revert aufgrund eines diffusen Gefühls von Unwohlseins scheint mir doch einen gefährlichen Präzedenzfall zu setzen und wird es in der Zukunft schwieriger machen, die On-the-Ground-Regel zu verteidigen.

Die Situation hier ist auch kaum vergleichbar mit der Ukraine, wo wegen der politische Situation die Gefahr von Edit-Wars und politischer Instrumentierung sehr gross war und deswegen ein Edit-Stop gerechtfertigt war. Das Ereignis ist ohne Zweifel tragisch und sicherlich wird es noch einige Tage oder Wochen dauern, bis die Situation wieder stabil ist, aber die vom Mapper geänderten Häuser sind leider dauerhaft verloren. Das ist die Realität und sollte als solche auf mapbar sein.

Ich habe es bis jetzt für einen der grossen Vorteile von OSM gehalten, dass wir in der Lage sind, die Karte zo zeitnah an neue Gegebenheiten anzupassen. Ich habe das in der Vergangenheit auch immer wieder dankbar genutzt, um tagesaktuelle Nachrichten geografisch einzuordenen. Ist das wirklich schon Katastrophentourismus, oder vielleicht doch nur sich auf dem aktuellen halten?

Wenn es ein Problem ist, dass durch das Prefix destroyed: die Daten komplett von der Karte verschwinden, dann wäre der bessere Weg hier, mit den Carto-Entwicklern zu reden, ob man solche Gebäude irgendwie in der Karte noch darstellen kann.

Als Minimum sollte da ein natural=bare_rock sein, so dass das betroffene Gebiet erkenntlich ist. Wenn ich mich richtig erinnere, malt Carto die Häuser da noch obendrauf, so dass sie erkennbar bleiben.

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Ich kann da meinen beiden Vorrednern nur zustimmen.
nachvollziehen, dass das schnelle Ändern ein Gefühl von katastrophen/Sensationsmapping hinterlässt, kann ich dennoch.
Aber wie schon beschrieben, ist eine der großen Stärken von OSM, dass bei bestimmten Ereignissen extrem schnell aktualisiert werden kann.
Als in Dresden die Carlobrücke eingestürzt ist, war so direkt am gleichen Tag das Routing wieder korrekt möglich.

Gebäude als destroyed:* zu taggen ist beim Katastrophen mapping ganz normal und wichtig. Warum sollten man mit großen Katastrophen anders umgehen als mit kleinen?

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