bewaldete "Felsblockgebiete" wie mappen (natural=scree)

In Gegenden die von Gletschern geformt wurden, findet man im Gelände eine Phänomen, dass in Skandinavien mit “verblocktem Gelände” bezeichnet wird: Oft riesige, scharfkantige Steinquader (so zwischen 0,5 und 5 meter Kantenlänge) sammeln sich an eigen Stellen - nicht immer Hängen - und stellen im Gelände ein ganz erhebliches Hinderniss dar. Meistens wachsen zwischen den Gesteinsblöcken auch Bäume, so dass sie auf Luftbildern nicht / bis sehr schwer / zu erkennen sind.

Bewegt man sich per Fuss oder sonstwie im Gelände fort, sind das nervige Hindernisse - da oft Hohlräume entstehen.

Die schwedische Lantmäteriet hat gute Daten, wo soetwas zu finden ist (diverse Höhenmesstechniken, die den Boden scannen) und weist in der TK50 solche Gebiete aus.

Nun stellt sich die Frage: Wie taggt man solche typischen Geröllgeschiebe (scharfkantig) richtig? Die gibt es ja nicht nur in Schweden sondern in ziemlich vielen Landschaften, die von Gletschern geprägt wurden (also nicht gerade die Alpen und Mittelgebirge).

Edit: Sinnvoll wäre auch eine transparente Darstellung, da sich wie gesagt oft Wald (oder manchmal auch Seen) zwischen den Blöcken gebildet haben - was aber im Natursport eine wichtige Info ist.

natural=scree kommt dem schon am nächsten, laut Wiki steht es für Ansammlungen loser kantiger Steine unabhängig von der Größe. Hauptsächlich taggt man allerdings Geröllhalden unterhalb von Steilabbrüchen so, die prinzipiell gangbar sind. Deswegen steckt die Information „hier kommt man nicht durch“ da noch nicht drin.

In der Erfassung von Gelände stehen wir wirklich erst am Anfang, wenn ich mir so nichtssagende Allgemeintags wie natural=fell ansehe für Gegenden, in denen von hatural=heath bis natural=bare_rock alles vorkommt. Aber es heißt ja auch OpenStreetMap und nicht OpenTerrainMap :slight_smile:

–ks

Ich würde da eine Untergruppe von scree bilden, wenn man das genauer spezifizieren will.
Also natural=scree & scree=stone_run|block_field o.ä.

Die Hinterlassenschaften von Gletschern, egal ob eiszeitlich oder rezent, heißt man bei uns geological=moraine,
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:geological%3Dmoraine

geow

Guten Abend,

Ich würde ähnlich wie kreuzschnabel und seichter eine Beschreibung versuchen zu finden, die der realen Oberflächenbeschreibung an nahesten kommt… Tags, wie geological=moraine betrachte ich immer nur als extrem spezielles Zusatz-Tagging, welches hier (eigentlich) für alle(!!) von Eiszeiten übefahrenen Bereiche angewendet werden müsste, dann aber bitte nebst Zusatztagging für die jeweilige letzte Eiszeit. So allgemein ist die OSM-Wiki-Definition. :frowning:

Mit anderen Worten: in meinen Augen taugt dieses Tag zu garnichts und sollte nicht angewendet werden… Betrachtet man sich allein die jüngste Eiszeit: https://de.wikipedia.org/wiki/Letzte_Kaltzeit so müsste allein nach der Unterscheidung der Moränen: https://de.wikipedia.org/wiki/Mor%C3%A4ne (Verlinkung von https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:geological%3Dmoraine) ) so stark differenzieren, daß es entweder nicht leistbar, und/oder nicht machbar ist… z.B. beschreibt die Dissertation von O. Juschus die nacheiszeitliche Entwicklung der Landschaft im mittleren bis südlichen Brandenburg: ein Mix aus Grungmoränenresten,Endmoränenresten, Sandern und Urstromtälern… so klassich, wie man es damals in der Schule gelernt hat, war anscheinend die Realität damals inder Eiszeit nicht (diese war ein “klein wenig” dur unserer Zeit).

Sven

stone run, blockfield (Felsenmeer) hängen zwar mit eiszeitlichen Bedingungen zusammen, sind aber nicht durch Gletscher erzeugt. Grund- und Seitenmoränen bestehen aus viel kleinteiligerem Material, große Brocken (Findlinge) werden von Gletschern nur vereinzelt abgeladen.
Aber ein geological=blockfield wäre für mich auch ok.

Der Value klingt gut, ich weiß nur nicht, wie viele Auswerter sich um den key geological kümmern. Klar kann man sagen, dann sollten sie halt damit anfangen, aber wäre ein natural=blockfield eventuell auch diskutabel und etwas einfacher?

@Skinfaxi: Hast du aussagekräftige Fotos von solchen Feldern, die sich auf Commons hochladen ließen? Oder gibt’s bei https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Boulder_fields_in_Sweden oder in den Nebenkategorien schon Brauchbares, falls wir’s mal ins Wiki eintragen wollen?

–ks

Ich mach mal welche.

Mapnik rendert das ja auf der Karte im Moment sehr nett, wenn man das einfach nicht aus Wald oder See ausschneidet :slight_smile: Hoffe, dass das nicht “repariert” wird, denn das im Grunde gleich wie Wetland zu behandeln ist ja richtig.

Ja, und man kann auf dem natural=scree auch natural=wood pflanzen, siehe diese Basalt-Blockhalde
https://de.wikipedia.org/wiki/Blockhalde
als Naturdenkmal:
http://www.openstreetmap.org/way/477182450
Und weil die OSM-Hompage nicht in Lage ist, den Commons-Link korrekt aufzulösen:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Natural_monument_6.33.912_in_Zierenberg

In Aussagekräftig weis ich bin nicht. Das Hauptproblem (löcher zwischen den Bløcken) lässt sich ja kaum Fotografieren. Hier mal Bilder von 2 kleineren Stellen:

Hoffe Ihr seht die Bilder.

https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Blockig_mark_.jpg

https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Blockig_mark.jpg

Komisch das sie gleich heissen

Eine Datei hat ein Leerzeichen an letzter Stelle - Commons warnt wenn es die Datei schon gibt.

Zum Thema: Ich würde sagen. es müsste etwas unter natural=* (Rockfield) sein, mit der Aussage das es unpassierbar ist. Blockhalden entstehen durch physikalische Verwitterung. Hier würde ich sagen durch Eiszeitgeschiebe.

Ist das Ziel, eine geologische Erscheinung unter Einschluss der Entstehungsgeschichte zu erfassen, oder ein “Begehungshindernis”?

Wenn es um ein Begehungshindernis geht, müsste es aus den Hoch- und Hochmittelgebirgen schon eine Lösung geben. Blockfelder sind nicht so unüblich, ich habe da zB den Nordhang des Riesengebirges vor Augen.

Wer das noch nach der Entstehungsgeschichte ausdifferenzieren will, sollte das im 2. Level machen. Für Otto Normalmapper ist das nicht leistbar und in den meisten Fällen auch nicht von Belang.

Sonst kriegen wir wieder so ein Problem wie mit Beach, was ganz gerne auch weit im Binnenland verwendet wird, weil es so schön sandig aussieht und ein Natural “Sandfläche” nie ähnlich prägnant definiert wurde.

Kannst du uns noch die Örtlichkeit der Bilder verraten?

Lt wiki: Scree is an accumulation of unconsolidated angular rocks.
Das wäre im weitesten Sinne zutreffend, ohne auf Feinheiten der Entstehung eingehen zu wollen (physik. Verwitterung, Hangschutt, Bergsturz, blockige Moränen usw.) Korngrößen könnte man in description oder ggf. diameter=* unterbringen.

So extrem würde ich das nicht sehen: Man hat sich zwar schon im “Präkambrium” der OSM-Historie darauf geeinigt, dass OSM keine Basis zur Erzeugung von flächendeckenden geologischen Karten sein kann, primär wohl weil nur ein Bruchteil der OSM-Mapper Geologen sind :wink:

geological=* kann aber sinnvoll für räumlich begrenzte geologische Merkmale/Phänomene/Aufschlüsse usw. verwendet werden, die von allgemeinem Interesse sind. Nicht selten als sub-tag von natural=* Es gibt auch keine Verpflichtung, geological=moraine nur in Verbindung mit einer Alterseinstufung zu verwenden.

Deshalb meine Frage an @Skinfaxi nach der Lokalität. stone runs entstehen durch Frost-Tauwechsel außerhalb der vergletscherten Bereiche in kaltzeitlichen Perioden, also wäre natural=scree ziemlich passend.

Der Eindruck täuscht, u.a. weil größere Blöcke und Findlinge der letzen Kaltzeit in unserer mitteleuropäischen Kulturlandschaft weitgehend ausgesammelt sind. Grundsätzlich sind Moränen “unsortiert” und können Material in Korngrößen von Tonpartikeln bis >Einfamilienhaus enthalten. Größere Blöcke sind in Obermoränen angereichert, hier ein rezentes Beispiel aus den Stubaier Alpen.

Dort sind sie, soweit ich sehe, natural=scree getaggt, ohne spezifische Erfassung der Begehbarkeit. Ist aber sowieso alles Naturschutzgebiet und strengstens querfeldeinverboten :slight_smile:

–ks

http://www.openstreetmap.org/way/523007828

Sozusagen bei mir hinter dem Haus in Ålhult, Blackstad, Kalmar Län, Schweden, Europa, Planet Erde.

Also typ “keine Oberfläche vorhanden” - was ja das Nutzungsproblem beschreibt…

Nun entstanden ist das Ganze durch Gletscher, die sich zurückgezogen haben.

Was die Gletscher mit Gesteinen machen und wie die Gletscher Moränen gliedern hängt meines Wissens sehr stark vom Urgestein und wo Sie zu finden sind ab.

Ich übernehme die Felder von den dankenswerterweise freigegebenen Karten und finde Sie leider sehr wichtig für Natursport, da sie ein ziemlich blödes Hinderniss darstellen.

Im Grunde habe ich mir überlegt ob man nicht etwas nach dem Muster

natural=scree
screetype=skandinavian
passability=Eine sinnvolle Skala

eine sinnvolle Weiterentwicklung wäre.

Ansonsten tagge ich gerade natural=scree