ein kleiner Beitrag für Interessierte an deutscher Kartengeschichte. Die Karte des Deutschen Reichs (KDR100) und ihre Vorläuferin Preußische Generalstabskarte, sowie die den Kartenwerken zugrunde liegenden drei großen preußischen Vermessungen werden behandelt. Viel Spaß beim Lesen!
War in Preussen die militärische Verwendung die einzige Motivation für die Vermessung?
In Bayern war neben der Armee das Finanzamt die treibende Kraft. Die Grundbemessung im neu zusammengestellten Staat war sehr uneinheitlich, die Grundsteuer war eine wichtige Einnahmequelle und diente auch dazu, reiche Landbesitzer (also alteingesessene treue Untertanen und alten Adel) gegenüber anderen reichen Leuten (wie z.B. Fabrikanten oder Bankiers) zu bevorzugen. Nur gute Grundsteuerzahler durften 1808 ins “Parlament”, gute Einkommensteuerzahler waren dort nicht willkommen. So etwas wichtiges musste man natürlich ordentlich berechnen können und dazu braucht es eine gute Vermessung.
„Original Oeder“- oder „Ur-Oeder“-Karten entstanden im Maßstab 1:13.333 1/3 bis 1607.[2] Diese stellten eine eher skizzenhafte Version dar, übertrafen jedoch trotzdem alle bis dahin in Deutschland existierenden Karten.*