Bachlauf = boundary. Mappingfehler?

Hallo,

da ich mit Verwaltungsgrenzen noch keine Erfahrung habe, bitte ich die Experten, mal einen Blick auf diesen Bachlauf durch Neustadt/Westerwald zu werfen:

http://www.openstreetmap.org/edit?editor=potlatch2#map=16/50.6333/8.0399

Das kommt mir irgendwie merkwürdig vor. Kann es sein, dass die Grenze doppelt gemappt ist (einmal als Relation, einmal direkt)?

Jedenfalls habe ich das anderswo noch nie in dieser Form gesehen (was aber auch daran liegen mag, dass ich mich um Grenzrelationen bisher noch nicht gekümmert habe)

Das ist nicht “meine” Gegend; ich bin zufällig darauf gestoßen.

Gruß

Rainer

Mir scheint es, als wäre die Linie gleichzeitig Fluss und Grenze. Das ist Stuss. Wenn eine Grenzlinie dem Verlauf eines Flusses folgt, kommt sie als zweite Linie über die erste. So passt das auf jeden Fall nicht.

Hi, das ist schon ok. Die Ways, aus denen in der Relation die Grenzen zusammengesetzt werden, haben idR boundary=administrative und admin_level=n (n=2-11).

Und wenn dieser Way ein Bach ist, der als Grenze fungiert, hat er halt oft diese zusätzlichen Tags. Das soll mWn den Renderen helfen, damit sie die Grenzlinie in der richtigen Strichstärke darstellen. Ob der Renderer diese Tags bei Flüssen überhapt auswertet, hab ich noch nicht nachvollzogen - stören tun die ihn wohl nicht.

Gruss
walter

Mappingfehler ist es direkt keiner.
Wenn aber später genauer georeferenzierte Grenzen verfügbar werden, stellt sich oft heraus, dass diese physischen Verläufen wie Bächen und Straßen nur ungefähr folgen. Grenzen werden fest vermessen, Bachläufe ändern schon mal nach Hochwasser den Verlauf um ein paar Meter.
Das Ende vom Lied: Man darf die zusammengelegten Linien mühsam auseinanderziehen.

Die Nutzung von vorhanden Linienzügen (Bachabschnitt etc) für das Anlegen von Grenzen ist zwar zunächst eine Erleichterung, das rächt sich aber später.

Moin,

“zusammengelegte Linien mühsam auseinander ziehen” muss man nur, wenn man eine zweite Linie über den Bach gelegt hat.
(Wobei selbst das mit 4 Klicks getan ist.)
Die Grenz-tags direkt an den Bachlauf taggen erleichtert dagegen die spätere Korrektur.
Man kann ganz normal die genauere Grenzlinie mappen und braucht nur die Tags zu entfernen.

Da rächt sich gar nichts später - im Gegenteil, das ist die harmloseste Form der vorläufigen Grenz-Schätzung - die zudem noch Lizenz-rechtlich einwandfrei aus amtlichen Beschreibungen entnehmbar ist!

Gruß
Georg

+1

Gruss
walter

Administrative Grenzen basieren immer auf Flurstücksgrenzen und beim Thema Gewässer und Grenzen muß man unterscheiden:

nicht selbstständiges Gewässergrundstück: Grenze verläuft in der Gewässermitte, das Gewässer ist kein eigenes Flurstück.
selbstständiges Gewässergrundstück: Grenze verläuft an der Uferkante, Gewässer ist ein eigenes Flurstück.

Achtung: Mitunter besteht ein Gewässer aus zwei sebstständigen Gewässergrundstücken, dann verläuft i.d.R. in der Gewässermitte eine Grenze.

Viele mittlere bis größere Fließgewässer dürften selbstständige Gewässergrundstücke sein. Nur bei kleinen Bächen und Gräben dürften nicht selbstständiges Gewässergrundstücke anzutreffen sein.

Verändert sich ein Fließgewässer, müssen die Flurstücke (eigentlich) Katastermäßig angepasst werden, was sowohl als auch eine Grenzveränderung nach sich zieht. Das ist aber oft nicht gemacht worden.

Vergleiche auch einschlägige Regelungen wie z.B. Verfahren zur Behandlung von Gewässern im Liegenschaftskataster (Gewässererlass) die es auch in anderen Bundesländern gibt.

Fazit für mich ist: Eine Gewässerachse sollte nicht als Element einer Grenzrelation genommen werden. Straßen und Wege schon gar nicht, da hier die Grenze immer auf der einen oder anderen Seite der Straße verläuft. Elemente sollten stets eingene Linienzüge sein, alles andere betrachte ich als Fehler. Als Mapper kann man ohne Katastergrenzen zu kennen nicht sicher sagen, wo genau die Grenze zu ziehen ist. Daher ist ein eigenes Grenzelement besser.

Sven

Moin,

+1

Auch hier muss man m. E. unterscheiden:
A) Sind korrekte (amtliche) Grenzdaten vorhanden (Koordinaten) - volle Zustimmung zu Deiner Aussage.
B) Sind die Grenzen nur geschätzt / aus Beschreibungen abgeleitet:
B1) Ein getrenntes Grenzobjekt neben den beschriebenen Objekten ist noch einfacher zu korrigieren als ein übereinanderliegender Linienzug.
B2) Grenztags an vorhandenen Objekten sind zwar nur vorläufige Krücken - aber nicht schädlich oder gar Fehler - halt nur eine Schätzung und als solche dann auch leicht zu erkennen.
Edit: Straßen oder Wege sollten aber grundsätzlich nicht als geschätzte Grenzen verwendet werden - ist absehbar falsch und führt zu anderen Problemen (Zuordnung/Suche etc.)

Gruß
Georg

Ja. Ich muss mind. 1 Mal pro Woche Grenzrelationen korrigieren, die durch Bearbeitung von Straßen und oft auch Schienen, die als Grenzen missbraucht wurden, beschädigt wurden.
Erst vorgestern war es aber z.B. ein geänderter Fluss, durch den eine Grenze beschädigt wurde.