Automatisches Straßenbegleitgrün ....

Good Night.

Wie mir immer wieder auffällt, haben sehr viele Straßen und Wege häßliche Streifen entlang selbiger. Dies liegt daran, daß die Mapper die Kartendarstellung der Straßen und Wege nicht richtig einschätzen und daher die umliegenden Flächen nicht nah genug an die Straßen und Wege heranziehen.

Wäre es nicht möglich, bei der Erstellung der Karte auf OSM automatisch (= seitens des Programms) einen Streifen Straßenbegleitgrün mitzuzeichnen, mit einer niedrigen Priorität, so daß das Straßenbegleitgrün entsprechend überschrieben / übermalt wird, wenn eine angrenzende Fläche in die Fläche des Grüns hineinragt?

Linien und Flächen … das paßt zwangsläufig nicht nahtlos zusammen.

Naja, man könnte durchaus auch an eine Linie einen grafischen “Umriss” setzen, der weit genug hinausreicht … kann man übrigens bei https://github.com/gravitystorm/openstreetmap-carto/ auch “beantragen” … nur wir dann vermutlich die Frage sein bzw. das Gegenargument sein, dass es in Finnland der Straßenbegleitwald, in Schottland die Straßenbegleitwiese, in den Alpen der Straßenbegleitfels, in der Wüste der Straßengleitsand sein wird :wink:

@OkerJoker: du kannst es natürlich jederzeit besser machen, und dort wo dir diese “Ungenauigkeit” auffällt besser schätzen … solange du, aber das solltest du mitbekommen haben, nicht die Fläche an die Linie “klebst”!

Meinst du etwa die Abstände zwischen den Straßenlinien und den Flächen? Sowas wie hier zum Beispiel?

Am besten ist, wenn die Kartendarstellung vom Mapper überhaupt gar nicht eingeschätzt wird. Wird ja ohnehin von jedem Programm anders gemacht (OSM Standard, Cyclemap, Topomap, OSMAnd, Maps.me, Komoot wären gleich 6 populäre Karten, die alle völlig anders rendern) und die Darstellungen werden auch mal geändert. Gezeichnet wird wie es in der Realität ist und niemals für die Darstellung.

Ich vermute jetzt, du beziehst dich auf den Abstand zwischen Flächen und Straßen, hoffe, dass ich das richtig verstehe. Für Straßenbegleitgrün gibt es drei Möglichkeiten, die übrigens alle drei zulässig sind:

  1. Man zeichnet die Grünflächen einzeln exakt in der Größe, wie es in der Realität ist. Die Straße ist eine Linie dazwischen, also gibt es zwangsweise bei manchen Darstellungen eine “Lücke”.
  2. Man zeichnet die Grünflächen an die Straße mit gemeinsamen Punkten, sogenanntes “Ankleben”. Dies bedeutet aber, dass die Grünfläche bis zur Straßenmitte ragt, da die Straßenlinie die Straßenmitte repräsentiert und das ist oft falsch. Daher ist Ankleben umstritten.
  3. Die Straße verläuft über die Grünfläche und ist nicht mit dieser verbunden, dann zeichnet man die Straße einfach über die Fläche.

Wenn man sehr ins Detail geht, kommt man nicht drumherum, die Grünflächen **nicht **mit der Straße zu verbinden. Ich war selber mal Ankleber zu Anfangszeiten (der iD-Editor will das immer machen, JOSM verhält sich da ganz anders), spätestens wenn man nach hochauflösenden Luftbildern wie hier im Ruhrgebiet mal Mikromapping betreibt, kommt man aber in die Bredouille. Auf dem Dorf hingegen, in dem ich aufgewachsen bin, hab ich auf den Äckern die nicht asphaltierten Wege alle angeklebt, einfach aus Zeitgründen und weil die Luftbilder das gar nicht erlauben, das so detailliert abzuzeichnen.

Bei landuse-Flächen gibt es ebenfalls mehrere Möglichkeiten, wie man diese zeichnet. Die Grenze kann man auf die Straße kleben, an die Grundstücksflächen oder an die anliegenden Äcker, das gibt es alles und ist alles auf seine Art richtig (steht sogar so im Wiki).

Das Einzige, was du nicht tun solltest, ist nachträgliches Ankleben von Grünflächen. Da sorgst du garantiert bei jemand anderem für Frust. Getrenntes Zeichnen von Flächen und Linien ist ein Mehraufwand und das wird sehr ärgerlich, wenn einer das kaputt macht.

-1, also das ist erstens in der Realität schon nicht so, und wäre zweitens Tagging for the Renderer…

Für die Straßenfläche gibt es ja area:highway…

Ach, und ich dachte immer die Straßenbreite wird mit width=* angegeben ?

Mit area:high wird die Straßenfläche beschrieben und nicht die Straßenbreite. Straßen sind ja in der Realität Flächen und keine Linien.

Klar, das kann und sollte man zwar auch machen, aber auch das wird von den wenigsten Renderer ausgewertet, und spiegelt sich somit nicht im Kartenbild wieder, aber wenn man unbedingt ein schönes Kartenbild erhalten möchte, ohne tagging for the renderer zu betreiben, bietet sich meiner Meinung nach nur area:highway an…

Eine Schraffur oder Farbe für alles. Jeder weiß, was gemeint ist. Wie’s in die einzelnen Sprachen übersetzt wird, ist letztendlich egal.

Genau sowas meine ich.

Maps.me macht alles grün. Da frage ich mich, warum ich’s bunt mache.

Jedenfalls fallen mir auf OSM Standard diese Lücken auf. Vielleicht könnte man ja die programmtechnische Darstellung so einrichten, das die automatisch gezeichneten straßenbegleitenen Flächen einen minimalen Abstand zur Linie der Straße haben.

Gegen die -1 muss ich mich jetzt wehren. Das wird bei den meisten Straßen, die durch Waldstücke verlaufen, so gemacht.

In der Realität hat die “Straßenmeisterei” sich auch um das “Begleitgrün” zu kümmern. Das ist unterschiedlich breit und manchmal “Busch” oder Wiese mit Baumstreifen (Allee). Bei Autobahnen ist es meist noch mit Zaun versehen. Da die Straße nur ein “Linie” ist verläuft sie über die Fläche der “Straßenmeisterei”. Auch in einem “Wohngebiet” oder “Gewerbegebiet” verläuft die Straße als Bestandteil des Gebietes über diese.

Bei (kleineren) Forstwegen und Landwirtschaftswegen über Äcker hat man sich durchaus darauf geeinigt, dass diese ein Teil dessen sind, aber eine Verkehrsstrasse ist definitiv kein Teil des Strassen ** begleit** grüns

ADD: also in meiner Gegend (Thüringer Wald) ist überwiegend alles größer Track nicht durch die Waldfläche gezeichnet, sondern da endet die Waldfläche an der Straße

Mit dem Antritt bist du hier falsch. Dafür sind die Kollegen des osm-carto-Projektes zuständig. Aber mit einem Issue (https://github.com/gravitystorm/openstreetmap-carto/issues) dürftest du nur deine Zeit (und die anderer) verschwenden.

Tolle Signatur

Oder sieh es mal so: jetzt erkennst du wenigstens noch, dass da etwas fehlt und du das ergänzen / verfeinern kannst. Würde das automatisch gemalt werden, würdest du es nicht mehr sehen und jeder andere, der jetzt selbst rendert sich darüber ärgern, dass da immer noch so eine Lücke ist.

Ich habe viel größere Flächen, die ich ergänzen kann, zum Beispiel Hof Hackeln.

Außerdem brauchen wir hier dringend einen Nominatim-Experten.

Gut, aber das besprechen wir ja im anderen Thread. Ich werde dazu auch mal jemanden anschreiben. :wink:

Weil es hier erwähnt wurde: warum werten die Renderer die width-Angaben eigentlich nicht aus und setzen sie grafisch um? In meinen Laienaugen sollte das nun kein allzu großer Aufwand sein, das Ergebnis könnte aber sehr gut aussehen…

Doch, ist ein Riesenaufwand.

In OSM geht es darum, ein Modell der Realität zu erfassen und nicht darum, eine schöne Karte zu malen. Deshalb sollten Flächengrenzen in OSM da abgebildet werden, wo sie auch real sind. Es wäre reinstes Mappen für den Renderer, sie absichtlich „zu groß“ zu mappen, nur um im Rendering eine Lücke zu vermeiden.

Was meinst du überhaupt mit „die Kartendarstellung“? Es gibt Hunderte von Karten (wenn’s langt), die aus OSM-Daten erzeugt werden, und jede stellt Straßen so dar, wie sie persönlich es für richtig hält.

Der Renderer kann natürlich versuchen, Lücken automatisch zu schließen. Nur wird er, wenn er deinem Vorschlag folgt, auch dann Grün darstellen, wenn da gar kein Grün ist, sondern etwas anderes Ungemapptes, etwa eine geschotterte Böschung oder eine Wasserfläche. Der Anwender hat dann keine Möglichkeit, festzustellen, ob das Grün gemappt oder geraten wurde. Da sind mir persönlich Lücken lieber.

–ks