Audiomapping -> Empfehlungen

Ich überlege, mir demnächst eine Ausrüstung zum Audiomapping zuzulegen – zur Verwendung beim Radfahren, vornehmlich im Gelände. Verwenden möchte ich dann die Methode 1 oder 2 mit JOSM.

Da hier häufig nach Kaufempfehlungen zu GPS-Geräten gefragt wird, zur Abwechslung mal die Bitte um Kaufempfehlungen für eine Audioausrüstung.

Ich denke, es sollte eine Art Diktiergerät werden, das irgendwo am Körper / am Rucksack befestigt werden kann. Sodann wäre wohl ein separates Mikrofon, daß irgendwo in der Nähe des Mundes angebracht ist, nicht schlecht. Es sollte Outdoor-tauglich sein, d.h. Fahrtwind-Geräusche möglichst unterdrücken. Eventuell irgendwas, daß man am Ohr befestigen kann? Das Teil sollte schon recht fest sitzen, denn das MTB und mein Körper werden zum Teil ziemlich erschüttert – es sollte dabei nicht abfallen.

Gibt es da irgendwelche Erfahrungen / Empfehlungen mit / zu Geräten?

Ach ja, das ganze sollte mit Linux laufen, Windoze kenne ich nicht… :slight_smile:

Also ich hatte damals immer meinen alten WinCE PDA und OSMTracker genutzt, das war super komfortabel. Ob es deinen offensichtlich hohen Outdoor-Ansprüchen genügt, weiß ich nicht :wink:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSMtracker

Ich kann nur allgemein schreiben, daß ich mit meinem Symbian-Smartphone in der Jackeninnentasche (wenn normal spricht, war das locker zu verstehen) bessere Erfahrungen gemacht habe, als mit einem billigen Multimediaplayer (Audio (mp3,wav,flac)+Video (mpeg1-4) + Kamera (1,2 Mpixel) + Aufnahmefunktion neu für 75 €). Da in Bezug auf die kontinuierliche zeitliche Verschiedung der Audioaufnahme, so daß man das ganze nicht wirklich synchronisieren konnte.

Ich bin bisher gut ohne PDA, Smartphone etc ausgekommen und plane auch (noch) nicht die Anschaffung eines solchen Gerätes.

Deswegen frage ich ja. Ich habe schon mal ein bischen im Internet nach reinen Audiogeräten geschaut. Die Preisspanne ist erheblich und reicht von etwa 20 Euro bis über 400 oder gar 500 Euro. Das Billigste habe ich ebenso ausgeschlossen wie das obere Ende der Preise. Es sollte auch ein reines Audio-Teil sein, denn Zusatzfunktionen wie Kamera oder Video machen das Gerät entweder teuerer oder die Qualität der einzelnen Komponenten schlechter. Bei Deinem Gerät würden grob geschätzt 75 Euro / 3 = 25 Euro auf den Audio-Teil entfallen, das wäre also etwa am unteren Ende der Preisskala für reine Audio-Geräte.

Als Audioformate sollten wav und / oder mp3 unterstützt sein. Es gibt auch Geräte mit anderen Formaten, aber die erfordern i.d.R. die Nutzung einer speziellen Software, die mit dem Gerät kommt und ebenso i.d.R. nur unter Windoze läuft – vgl. meine Forderung nach Linux-Kompatibilität (ohne Wine oder ähnliche Faxen). Klar, daß die Audiodateien auch ohne Zusatzsoftware vom Gerät auf den PC kopierbar sein sollten, via USB oder direkt über eine entnehmbare Flash-Karte.

Gute Erfahrungen habe ich mit einem Philips-Diktiergerät gemacht. Die Dinger gibt es in verschiedenen Preisklassen ab ca. 50 bis 500 Euro, wobei für das Mapping ein Modell aus dem unteren Bereich genügen dürfte. Ich habe ein LFH 0662, es gibt aber ständig neue Modelle mit mehr oder weniger Speicher, unterschiedlichem Zubehör usw.

Ein Philips habe ich genommen, weil es gewöhnliches MP3 aufzeichnet und sich über USB als Massenspeicher am Computer meldet, sodass ich die Aufzeichnungen von meinem Linux aus problemlos laden kann. Akku und Audiospeicher reichen für mehrere Tage ununterbrochener Aufzeichnung, selbst bei sehr hoher Audioqualität. Praktisch ist der Verriegelungsschalter, der alle Tasten deaktiviert; das verhindert, dass das Gerät unabsichtlich abgeschaltet wird.

Negativ ist lediglich, dass der interne Taktgeber etwas ungenau ist und sich die Synchronisation bei längeren Aufzeichnungen etwas verschiebt. Da ich die Aufzeichnungen zuhause ohnehin in WAV umwandle, korrigiere ich das Problem gleich mit folgendem mplayer-Aufruf:


mpg123 -w comment-raw.wav comment.MP3
mplayer -af scaletempo -speed 1.00202 comment-raw.wav -vc null -vo null -ao pcm:fast:waveheader:file=comment.wav

Der Faktor in -speed muss natürlich auf das jeweilige Gerät abgestimmt sein.

Das Gerät ist in einer kleinen Gürtel- oder Hemdtasche verstaut, von dort geht unter dem Hemd das Kabel zum Mikro. Dafür verwende ich ein kleines Krawattenmikrofon, das ich am Riemen des Fahrradhelms befestige. Das Mikro liegt dann unter dem Kinn. Wenn die Empfindlichkeit am Diktiergerät auf die höchste Stufe gestellt ist, verstehe ich auch leises Sprechen einwandfrei. Bei höheren Geschwindigkeiten gibt es natürlich Windgeräusche, aber da man bei Abfahrten den Kopf meist ohnehin etwas senkt, liegt das Mikro nicht direkt im Luftstrom, sodass man nicht schreien muss, um die Geräusche zu übertönen.
Wenn du keinen Helm trägst, wäre es natürlich auch möglich, ein Mikro am Hemdkragen anzuklipsen.

Kein Helm, und bei diesem Wetter auch kein Kragen, nur ein leichtes T-Shirt. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich irgendwo mal was von einem Mikrofon gehört, daß man in ein Ohr steckt. Das muß wie bei einem Handy funktionieren, wo man allerdings Lautsprecher und Mikro in einem Ohrstöpsel haben muß. In dem mich interessierenden Fall wäre es nur ein Mikro. Ich weiß nicht, wie die gesprochenen Worte dabei abgegriffen werden, ob über Schallwellen in Luft (vom Mund zum Ohr?) oder direkter über Schwingungen im Kopf? Könnte es sein, daß dabei die Windgeräusche automatisch besser unterdrückt sind?

In der Regel müssen die Handymikros dafür eine starke Richtwirkung (z.B. Supernierencharkterristik) haben, damit der Schall direkt vom Mund abgefangen werden kann. Gegen die Windgeräusche (Popeffekt) hilft, das Mikro in Schaumstoff einzupacken. Die ganzen Sender benutzen den Popschutz also nicht nur zu Werbezwecken. :wink: