Anzeige historischer Wege in Renderern und Garmin-Karten

Hallo!
Ich bin gerade zufällig über folgendes gestolpert:
http://www.openstreetmap.org/?lat=49.214342&lon=12.07945&zoom=18&layers=B000FTFT
Da mappt ein User historische Wege, auch noch an anderen Stellen.

An sich interessante Sache, allerdings tauchen dann diese alten, unbenutzten und vermutlich daher auch zugewachsenen Wege in der normalen Rendereransicht auf.
Auch auf meiner All in one DE auf dem Garmin sind die Wege drin.

So sehe ich da aber keinen Nutzen drin. Wer speziell diese historischen Wege sucht findet sie nicht, und der normale User der sich mit der Karte orientieren will steht dann im Wald, und kommt nicht durch.

Sind diese Wege so korrekt getaggt? Ich wüsste da nämlich auch einige. Und wenn ja, was kann ich machen dass die Daten sinnvoll da landen wo sie brauchbar sind?

mfg

W&G

Wir mappen nur, was auch wirklich noch da ist. Wenn der user Historische Wege mappen will, sollte er das auf einem anderen Layer tun, was meines Wissens noch nicht funktioniert.

Schreib ihn einfach an und bitte ihn die wege zu entfernen. Wenn er es nicht tut, tagg die Wege so um, dass sie nicht zu sehen sind.

Gruß

Volker

Bei mir in der Gegend gibt es einen railway=abandoned. Evtl. könnte man diese Wege nun als highway=abandoned taggen.

Allerdings gibt es meiner Meinung nach einen Unterschied zwischen Wegen und Schinenen. Wenn man jetzt flächendeckend alte Trampelpfade einträgt, kann man das Editieren der aktuellen Sachen nahezu vergessen.

Hallo miteinander,

ich suche auch eine gangbare Lösung für “historische” Wege…
bei mir betrifft das neben historischen (also gegenwärtig ungenutzten) Wege aber eben auch Steinbrüche, Grenzsteine, Bahnlinien, Bergbau…

Die Lösung liegt entweder in Renderregeln oder in einem separaten Projekt, in welchen eben nur hist. Tatsachen kartografiert werden?

Wie wäre es mit Tags z.B. in der Form von

built=1852
abandoned=1968

Damit könnte man auch nicht mehr existierende Wege oder Gebäude in openstreetmap einarbeiten, und sich historische Karten für ein bestimmtes Jahr anzeigen lassen.

highway=abandoned passt irgendwie auch nicht. Im schienenbereich macht das ja durchaus noch sinn. Immerhin wissen wir dadurch wo noch schienen liegen die keiner mehr nutzt (hat das noch kein eisendieb ausgewertet :wink: )
beim highway ist mir das relativ egal entweder existiert da heute in irgendeiner form ein weg der entsprechend gettagt wir oder nicht.

Das ist aus dem Grund nicht sehr populär, dass eine Software, die nichts von deinen neu erfundenen Tags weiß, das für einen ganz normal benutzbaren Weg hält.

Vermutlich wäre etwas wie former_highway=* die konfliktärmere Lösung - ergänzend kann man natürlich noch weitere Tags mit Jahreszahlen und dergleichen hinzufügen.

Das Vorgehen gefällt mir schon mal weniger gut. “Wir haben zwar auch keine bessere Idee, wie/wo man das einträgt, aber das ist ja nicht unser Problem.” Ich finde, wer eine an sich brauchbare (jetzt hätte ich fast “relevante” geschrieben :wink: ) Information gelöscht sehen will, sollte auch eine gleichwertige Alternative parat haben, diese Information bei OSM oder einer spezialisierten DB einzutragen. Wir sind ja nicht bei der Wikipedia hier…

Bei uns in der Gegend gibt es paar Meter freigelegte alte Römerstraße wo man in den Fels die Spuren der Wagenräder sehen kann. So ein Zeug das Physikalisch vorhanden ist, soll ruhig in OSM rein, allerdings mit einem Attribut, dass dieser Weg Historisch ist, als art Denkmal. Nichts für Routing etc. In OSM sollten allerdings auch nur die paar Meter rein, die freigelegt sind und keine mehr oder weniger fiktive Rekonstruktion dieser Römerstraße durch die ganze Landschaft. Das ist etwas für ein extra Layer

Wege, Straßen die es nicht mehr gibt, z.B. abriss einer Verbindungsstraße durch Flurbereinigung und Neubau zig hundert Meter versetzt, hat in der aktiven OSM Karte nichts mehr verloren. Auch eine alte Kreuzung braucht niemand, die zwischenzeitlich zu einem Kreisverkehr umgebaut wurde.

Wege die man mal in den Wald geschlagen hat, um etwas mit dem Tracktor zu erschließen, aber seit jahrzehnten wieder zugewuchert ist und zu Fuß ohne Buschmesser nicht betretbar ist, braucht man in OSM auch nicht.

Deine Antwort löst das Problem aber auch nicht. Wenn der Weg nicht mehr da ist gehört er nicht in die Datenbank. Wenn wir jetzt noch jeden historischen Weg in die Datenbank eintragen, dann sieht man am Ende gar nicht mehr durch.

In einem separaten Layer sehe ich da kein Problem

Eine Ausnahme wäre, wie von Edwin beschrieben, ein Bodendenkmal. dann sollte es aber als POI eingetragen werden.

Gruß

Volker

Das könnte man serverseitig lösen, indem der OSM-Server standardmäßig nur aktuelle Daten liefert und die historischen Daten nur auf explizite Anforderung rausrückt.

Naja, bei Hohlwegen sieht man halt auch nach vielen Jahren durchaus eine Topographische markante Geländeveränderung. Problem ist halt dass so ein Weg auch schön zugewachsen sein kann und dann eben nicht wirklich nutzbar ist. Man kommt vielleicht noch zum Tracken hindurch aber niemand würde sonst freiwillig da langgehen. :wink:
Andererseits werden ja aber auch Abwassergräben gemappt die wesentlich weniger markante Geländemerkmale darstellen.
Solche Hohlwege sollten aber so getaggt werden können dass sie im Renderer eher wie ein Böschung oder Senke aussehen und nicht wie ein nutzbarer Weg.

Den Verlauf historischer Wegrouten zu in der normalen Datenbank zu mappen wenn da überhaupt keine markanten Spuren mehr zu sehen sind ist natürlich Blödsinn.

So eine Art “Time Machine” wäre schon interessant, nur wie macht man das wenn ein alter Weg an einem gemeinsamen Knoten auf eine neue Straße trifft.
Wird diese z.B. verschoben und man hat den historischen Weg nicht vom Server geladen, was dann?

Über solche Sachen habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, es war eher eine spontane Idee.

Bei Verschiebungen über kleine Distanzen dürfte es aber keine Rolle spielen, da der historische Weg dann immer noch mit dem Knoten verbunden ist. Wird der Knoten sehr weit verschoben, würde sich natürlich der Verlauf des historischen Weges, für den Mapper unsichtbar, extrem verändern. Deshalb müssten Werkzeuge wie JOSM dann alle Daten herunterladen, der Übersicht wegen die Möglichkeit einer zeitlich beschränkten Ansicht bieten, und bei Änderungen auf Konsequenzen für die Vergangenheit hinweisen.

Doch, die Antwort löst das Problem aus dem ersten Beitrag: Dass die Wege fälschlicherweise in Anwendungen auftauchen.

Das später ins Spiel gebrachte Problem der Editierbarkeit löst es nicht, habe ich auch nicht behauptet. Gerade das wird aber erst dann akut, wenn so etwas in größerem Stil und auch in “volleren” Gegenden vorkommt (wohingegen Falschinformationen für Anwendungen, etwa im Routing, auch bei wenigen Fällen potentiell schädlich sind). Das dürfte bis auf weiteres nicht der Fall sein, so dass drastische Maßnahmen wie Löschungen vollkommen unangebracht sind.

Sollten sich wider Erwarten in Zukunft tatsächlich Bestrebungen entwickeln, so etwas in großem Umfang einzutragen, wird auch eher die Motivation da sein, Layer oder Zeitmaschinen-Funktionen für diesen Zweck einzubauen. Momentan wird das kaum ein Entwickler für der Mühe wert halten, neu ist die Thematik ja schließlich auch nicht - außer natürlich, ihr wollt das selber einbauen. In diesem Fall möchte ich euch nicht aufhalten. :slight_smile:

Ich meinte auch nicht den ersten Beitrag, sondern den Beitrag in dem Du mich zitiert hast.

Um es noch mal klar zu stellen ich habe nichts gegen solche Informationen, aber eine Datenbank, die den Ist-Zustand beschreibt wird durch historische Informationen eher verschlimmbessert, deshalb eigener Layer, eigener Server oder was auch immer… Und das ist in meinen Augen eben die * bessere Idee *, die ich anzubieten hätte, wenn sie auch zur Zeit noch nicht realisiert ist.

Gruß

Volker

Hallo.

Ich kann mich der Meinung von aeonesa nur anschließen.

Primär sehe ich auch den Istzustand als Datenbasis.
Nichts gegen historische Wege andere Vergangene Gebäzde, Wege, etc…
Ich würds aber auf jeden Fall zumindest in einen extra Layer reinwerfen

GRuß

Ich glaube, keiner hier bestreitet, dass Layerunterstützung oder sonstige Softwarefunktionen zur Handhabung historischer Informationen längerfristig wünschenswert wären. Das müssen wir also nicht diskutieren.

Die Sache ist aber: Wir haben momentan nun mal keine Layerunterstützung oder dergleichen, und höchstwahrscheinlich haben unsere wenigen historisch interessierten Mapper auch nicht die Fähigkeiten, sie zu implementieren. Wie gehen wir also mit dieser Situation um?

Per “wir wollen eure Daten hier nicht, macht eine eigene Datenbank oder euren eigenen Layer auf”? Oder vielleicht doch lieber per “eigentlich wäre eine eigene Datenbank/Layerstruktur/… besser, aber solange die noch nicht existiert, können wir es erstmal auch so hier ablegen - solange es eindeutig getaggt ist und die Anwendungen nicht stört”?

Es dürfte wohl klar sein, das ich letzteres für die einzige konstruktive Art halte, mit dem Thema umzugehen. Alles andere kann nur dazu dienen, sich selbst nicht mehr weiter um die Problemlösung kümmern zu müssen - die eigentliche Arbeit ist nämlich mit einer Idee noch lange nicht getan. Ich fühle mich aber eigentlich in Projekten wesentlich wohler, in denen jeder sich für die Erarbeitung von Lösungen verantwortlich fühlt.

Wenn wir also diese Aufforderung

durch ein “Schreib ihn einfach an und bitte ihn, die Wege unmissverständlich zu taggen.” ersetzen, können das Problem ohne künstlichen Handlungsdruck angehen.

Thema Trampelpfad. Wenn ein Trampfelpfad vorhanden ist dann wird der auch als Trampelpfad gemappt. Unabhängig davon ob das mal ein Wirtschaftsweg war und nur durch das zuwuchern zum Trampelpfad wurde.

Da ich auch einige solcher Objekte mappen könnte, wie würdest Du sie denn taggen?

Den Trick, der mir einfällt, kann ich hier nicht schreiben, denn wir mappen ja nicht für die Renderer. Aber denk mal ein bisschen nach, dann fällt es Dir auch ein.

Meine Bitte wäre, zeichne die Wege erst mal lokal in JOSM und speichere sie lokal, bis wir Layertechnik haben.