Anwohner fragt nach...

Hallo,

vor ein paar Tagen bin ich bei der Aufnahme von Hausnummern von einem Anwohner - in einem zunächst leicht aggressiven Ton - gefragt worden, was ich den hier machen würde (ich hatte ein Klappbrett mit gedruckter OSM-Strassenkarte + Bleistift in der Hand). Dazu wohne ich auf dem Land, da fällt jemand leicht auf.

Nachdem ich ihm das ausführlich erklärt habe, wurde er zwar freundlicher - jedoch hat mich das ganze etwas ins Grübeln gebracht.

Meine Frage ans Forum: Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht (und evtl. Konsequenzen in eurer Vorgehensweise gezogen)? Gibt es Möglichkeiten so etwas unauffälliger zu machen?

Grüße,
Olli

In einer Zeit, in der google ungezügelt Daten erfasst, der Enkeltrick häufig angewandt wird, falsche Polizisten an der Haustür auftauchen… Die Liste lässt sich noch um etliche Punkte erweitern.

Ich finds nicht schlecht, dass da jemand aufmerksam ist und nachfragt. Lieber offen auftreten als versteckt.

Ich hatte auch mal so ein Erlebnis, bei dem mich jemand beim Hausnummern-Mappen zur Rede gestellt hat. Rückblickend war es wohl nicht die beste aller Ideen, nach Einbruch der Dunkelheit noch Nummern an Wohnhäusern zu suchen. :wink: Ich konnte aber plausibel genug erklären, was ich da tat.

Seither ist so was nicht mehr vorgekommen, also kann ich auch nicht viel zu wirksamen Strategien sagen. Allzu viel Wert auf Unauffälligkeit legen könnte aber durchaus kontraproduktiv sein - als “Heimlichtuer” macht man sich womöglich verdächtiger als durch offenes Auftreten mit OSM-Logo auf der Kleidung und/oder ein paar Flyern oder Beispielkarten im Gepäck.

Den Thread hätte ich auch starten können :slight_smile:
Passiert mir schon oft, dass die Leute misstrauisch sind. Ich hab mein “Verfahren” mittlerweile aber auch komplett auf Digicam umgestellt. Das macht die Sache mit den Anwohnern eher schwieriger. Bin früher immer mit den Walking Papers umher gelaufen und habe notiert… aber mit Kamera ist das einfacher und detailreicher als Notizen zu machen, finde ich.
Vor allem älteren Leuten kann man das nicht nahe bringen, was man da macht. Das Wort Google habe ich allein letzte Woche zweimal zu hören gekriegt, und “illegal”.
Ich hab zwar vom OSM-Treff die Flyer, aber wenn man sie braucht, sind sie dann immer im Auto. Naja, selbst schuld. Aber die älteren Leute, die zumeist nachfragen, könnten damit wohl auch nicht viel anfangen.
Fälle, wo ich “plausibel genug erklären konnte, was ich da tat”, hab ich leider sehr selten.
Man kann den Leuten nur möglichst feundlichen entgegentreten und irgendwie Vertrauen schaffen, auch wenn sie nach dem Gespräch immer noch drei Fragezeichen auf der Stirn haben…
Viele Grüsse
Teddy73

Sagst einfach “Was gibts da zu gucken?” und wenn sich die Person nicht verzieht und irgend etwas sagt einfach “Halts Maul du Arsch sonst fangst a paar!!” und wenn die Person immer noch da ist, ein Griff in die Jackentasche vorbei am Schlagring und das Butterfly-Messer und der Person den gratis OSM Flyer in die Hand drücken http://www.openstreetmap.de/aktionen.html

Naja, ich wollte auch nicht “heimlichtuend”, sondern nur etwas unauffälliger zu Werke gehen. In anderen Worten: Nicht als “Geo-Paparazzi” auftreten.

Ob OSM-Sticker helfen sei dahingestellt. Die Fälle von Teddy73 demonstrieren es sehr anschaulich, dass gerade die älteren Semester mit OSM nicht unbedingt etwas anzufangen können - geschweige denn die Aktivität von Google StreetView abzugrenzen.

Auch Digicams machen es aus meiner Sicht nicht wirklich besser. Als Hausbesitzer würde ich schon stutzig, wenn jemand systematisch knipsend durch die Straße läuft. Inzwischen nehme ich Hausnummern nur noch per Audio auf - im Zeitalter von Handys etwas unauffälliger.

– Olli

hi,

ich hatte bisher einmal das Problem, dass mich jemand angesprochen hat. hab mich aus lauter überaschung reflexartig dumm gestellt und bin dann bald diffundiert :wink:

war noch zu frisch dabei und hatte damit keine erfahrung.
'nen flyer hatte ich auch nicht mit. hier gibt es einen: http://www.openstreetmap.de/aktionen.html#flyer

seid dem bin ich besser vorbereitet.

ab ca 17:00 uhr meide ich wohngegenden; im dunkeln geht ja sowieso nix. meine notitzen mache ich dann immer einige häuser weiter, wo ich mehr ruhe habe und nicht so auffällig bin.

gruss

wambacher

p.s. sorry, dass ich so knapp dran bin; gleich ist einschluß und mein anwalt will mich nochmal sprechen ;;))

Mich hat auch schon mal jemand angesprochen als ich etwas zu auffällig um ein Gebäude geschlichen bin.
Als ich ihm erklärte was ich mache fing er auch mit Datenschutz an.
Da er Gewerbetreibender mit einem Laden ist habe ich ihm dann noch von der OpenLinkKarte erzählt und dass ich seinen Laden da eintragen werde. Da war er dann richtig begeistert und wollte gleich die Adresse wissen.
Jetzt müßte ich den Laden bloß noch eintragen. Da bin ich irgendwie noch nicht dazu gekommen.

Servus

wieso unauffälliger? Im Gegenteil: je auffälliger desto besser. Dann kann man noch Flyers verteilen. Dann gibts gar keine Probleme - ganz im Gegenteil: man kann den Leuten somit sogar OSM näher bringen.
Tja, eigentlich verstehen die Leute das dann immer und finden das Ganze sogar toll, sobald man ihnen erklärt hat, was man gerade macht, aber leider habe ich in meiner Region noch immer niemanden “rekrutieren” können um selber aktiv mitzumachen :frowning: (naja, einmal habe ich sogar die Antowrt erhalten: “wieso sollte ich Strassen in meiner Gegend aufzeichnen? Ich weiss ja, wo welche Strasse ist! Und die anderen Gegenden zeichnen ja also bei OSM andere Leute auf.”)
Naja, “nehmen ist seliger denn geben”… oder wie sagt man so schön? Seufz…

In der Gegend hier (AKA Hessisch-Sibirien) ist man zwar vertraut mit Milch- und Getreidepreisen, aber nicht mit OSM. Bestenfalls kennt man Google SV, was meistens zum gedanklichen Durchladen des Luftgewehrs führt. Das mit den Flyern ist ein Versuch wert.

Grins… was meinst Du, wie’s hier in der CH aussieht? Inetwa gleich, wie bei Dir (jedenfalls in meiner Region): OSM kennen leider zu wenige Leute, darum ist die map hier in der CH noch so klein (grummel)… Deshalb: wenn man angesprochen wird, muss man Ihnen sofort vom Super-OSM-Projekt erzählen. Und drauf hoffen, dass dann andere Leute mit aufspringen.

Mach dir doch ein Shrit, wo das OSM Logo drauf ist, und schreib iwas mit OSM Mapper drunter :wink:

Mach so auf meinem Palmcase am MTB Lenker mit einem EigenbauSticker Werbung…

Wo ist denn das Problem…die Vorgehensweise ist komplett vom Gesetz gedeckt. Selbst wenn man Bilder mit der Digicam macht, solange man nicht übermäßig zoomt.
Wenn ich gefragt werde, sage ich das ich xyz erfasse. Nicht mehr und nicht weniger. Will er es mir verbieten, soll er die Polizei rufen, wenn er Spaß dran hat. Ich bin ihm aber keine Rechenschaft oder Erklärung schuldig.

Das nachgefragt wird, ist ok und wie gesagt auf eine Frage antworte ich auch in ähnlichem Tonfall. Wird er unfreundlich, geht dies links rein und rechts raus. Ist jemand interessiert, gibts auch eine freundliche Erklärung des Projekts.

StreetView von der Konkurrenz ist im Grunde auch nicht illegal. Illegal wird es erst dadurch, dass sie die Bilder von Personen veröffentlichen, deren Zustimmung sie nicht haben und das sie ihre Kamera zu hoch haben. Der Gesetzgeber sieht in der Panoramafreiheit lediglich Lichtbildaufnahmen, die ohne Hilfsmittel entstanden sein könnten vom öffentlichen Grund als legal an.

Ich verbinde in letzter Zeit das Geocachen mit OSM. Beim Geocachen läuft der Logger und @Home kann ich die Logs hochladen, Straßen nachtragen, usw. Beim Geocachen muss man Objekte suchen, und ich war unbemerkt auf Privatgrundstück gekommen, als der Besitzer um die Ecke schlich. Der Ließ sich damit abwimmeln, daß wir sagten, wir suchen Feldermäuse. Der Dachte wirklich, wir kommen von irgend einem Naturschutzbund g - Da wird man generell viel häufiger bei “erwischt” oder komisch angeschaut, wenn man Minutenlang irgendwas an einer Stelle sucht.

Na toll. Und ab wann zoome ich zu sehr? Und woher weiß der fotografierte Hausbesitzer das?

Mir geht es nicht um die Klärung der rechtlichen Frage - daß das Ablichten von Gebäuden legal ist, wusste ich auch vorher. Es geht mir um die GEFÜHLTE Wahrnehmung von Anwohnern - Stichwort: “GEO-Paparazzi”.

Wenn du es exakt nimmst, zoomst du zu sehr, wenn du eine Brennweite von 50mm im KB-Format überschreitest. Das ist der Blickwinkel, den du als Mensch hast. Oder anders gesagt, wenn du einen Gegenstand auf dem Bild größer abbildest als er in der Realität ist. wie es mit digitalem Zoom aussieht kann ich dir nicht sagen, da kenne ich noch kein Urteil zu.

Der Hausbesitzer erfährt das vor Gericht, oder wenn du nett bist und ihm die deine Brennweite sagst.

Was der Anwohner FÜHLT ist völlig irrelevant. Ich lass mir jedenfalls nicht von einem Anwohner vorschreiben, was ich vor seinem Haus machen darf und was nicht.

Das hat auch nichts mit Paparazzi zutun. Die Info, dass dort die Hausnummer 45a ist, kann jeder beim zuständigen Amt einsehen. Das dort eine Straße langgeht, kann jeder auf diversen Luftbildern einsehen oder ebenfalls bei den Ämtern, etc.

Wie aber bereits gesagt: Meine Antwort hängt davon ab, wie ich angesprochen werde. Eine Belehrung von einem Möchtgernsherrif brauche ich nicht und dieser lässt sich auch nicht überzeugen, wenn ich ihm sage, dass er sich über Panoramafreiheit informieren soll. Wird man normal gefragt, würde ich normal antworten, was ich mache und wofür. Bei interesse gibts dann auch gerne eine kleine Erklärung des Projekts.
Ich finde es auch gut, dass der Anwohner sich erkundigt, wenn man dort länger rumschnüffelt. Das gesunde Misstrauen rechtfertigt aber keine Unfreundlichkeit.

ps: Ablichten von Gebäuden KANN legal sein. Es MUSS aber nicht immer der Fall sein. Legal ist es nur, wenn du dies ohne Hilfsmittel von öffentlichem Grund machst. Denn nur dort gilt die Panoramafreiheit.

Na - es gibt aber auch genug Spezis, die den Straßenanteil vor ihrem Haus, als ihr persönlich anvertrautes Eigentum ansehen.

Wer davor herumläuft, oder noch schlimmer trotz fehlenden Parkverbotsschild parkt, hat mit wüsten Beschimpfungen zu rechnen (habe auch so einen peinlichen Fall in meiner Verwandschaft).

In einem solchen Fall ist es besser etwas unauffällig (ich meine nicht heimlich - heimlich ist einfach nur schlecht unauffällig :wink: vorzugehen.

Denn in solchen Fällen kann keine Argumentation der Welt überzeugen, die poltern einfach nur weiter.

Beim Thema Parken habe ich schon mal vorgeschlagen, die Polizei kommen zu lassen - die Oma hat sich dann schimpfend davongetrollt - dass sie mit ihren Argumenten vor der Polizei nicht bestehen kann, hat sie dann doch geahnt …

Viele Grüße
Dieter

Als ich letztes Jahr mehrmals die Schreberanlage (http://www.openstreetmap.org/?lat=49.1234&lon=9.21278&zoom=17&layers=B000FTF) abgeschritten bin, war das für die Hobbygärtner wohl sehr auffällig: Mehrmals bin ich gefragt worden, ob ich wen suche und danach sind mir - in gebührendem Abstand - ein paar Leute gefolgt. War ganz lustig, da ich wegen der vielen Sackgassen die meisten Wege hin- und zurücklaufen musste…

Kannst du diese Aussage vielleicht mit etwas Inhalt fuellen?

Mir ist so etwas bisher zwar noch nicht passiert, aber wenn doch mal ein Anwohner behaupten sollte, was ich mache sei illegal, kann ich dem wenig entgegenhalten. Zu fragen, wieso, oder zu behaupten, seine Aussage sei falsch, wird wohl eher wenig bringen.

Einen guten Einstieg bildet entweder eine Googlesuche zum Thema Panoramafreiheit oder aber gleich der wikipediaartikel. Für alle ungeduldigen: UrhG §59 regelt das.

Der Zoom zählt auch als Hilfsmittel. Die Hilfsmittelsache ist aber relativ weich formuliert…bis 50mm Brennweite am KB-Format (wie oben bereits geschrieben) ist aber in jedemfall nicht zuviel zoom, da dies dem Blickwinkel des Benschlichen Auges entspricht.

Kleingarten könnte im übrigen problematisch werden. Ich binmir hier nicht sicher, ob das Areal komplett Privatbesitz ist und somit unbefugtes Betreten verboten werden kann, oder ob lediglich die Gärten verpachtet sind und die Wege öffentlich zugänglich sind. Das dürfte auch in jeder Kommune anders sein. Hier würde ich dann immer freundlich sein und das Vorhaben erklären und bei bedenken eher auf eine GPS-Aufzeichnung verzichten und die Wege dann von außen schätzen.