Anfängerfragen zum Ändern eines (vorübergehend) geblockten Weges

Hallo,

ich krame gerade etwas in meinem Kopf und korrigiere einige Wege/Dinge aus der nahen Vergangenheit mittels GPX-Tracks und Fotos. Da ich noch neu bin würde ich mir wünschen, dass mal jemand drüber schaut.

Folgenden Track habe ich soeben geändert:
https://www.openstreetmap.org/way/36136991/history

Es sieht dort so aus:

Ziel soll es sein Radfahrer darauf hinzuweisen, dass dort kein “normaler” Weg vorhanden ist. Ich hatte damals aufgrund eines Kettendefekts auf dem Trail eine Route bergab berechnen lassen und ausschließlich breite Wege gewählt um halbwegs “rollen” zu können. War leider nichts mit Rollen.

Deshalb einige Fragen:

  1. Darf ich einen “mtb-scale” oder “trail_visibility” auf einem “track” verwenden oder reicht hier smoothness? Es gibt dort größere Schlammlöcher und Steinbrocken.

  2. Macht das “fixme” (entschuldigt den Vertipper beim Datum) dort Sinn oder sollte man lieber einen klassischen Kartenfehler melden um jemanden zum Überprüfen loszuschicken. Möglicherweise werden die Bäume ja zeitnah beseitigt und der Weg wieder genutzt.

  3. Ich habe die Zugangsbeschränkungen vereinfacht, da ich sie vorher zu umständlich fand. Passt das so?

  4. Was hättet ihr wie geändert?


  1. Fall:
    https://www.openstreetmap.org/way/364739463/history

Ziel soll es sein, dass der Weg gar nicht mehr beim Routing genutzt werden kann, Mapper aber daran gehindert werden ihn neu einzuzeichnen.

Aus der Erinnerung (soweit bin ich den Weg gar nicht gelaufen) und aufgrund zweier Notes habe ich mich nach einigen Versuchen entschieden den Weg auf abandoned:highway=path mit access=no zu setzen. War das korrekt?

Gruß

porcini

Wenn überhaupt kein Weg mehr erkennbar ist: abandoned:highway=track/path.

Ansonsten mit den bereits erwähnten Attributen arbeiten: smoothness, surface, trail_visibility, tracktype.

Ob Router dann da noch drüberrouten ist alleine Entscheidung des Router-Programmierers.

Das passt so. mtb_scale und trail_visibility kannst du auf jedem highway verwenden, wenn es auch bei Autobahnen eher unüblich ist :slight_smile:

Beides geht. Für mich sieht das aber nach einem aufgegebenen Weg aus, der nicht mehr unterhalten wird und zuwächst. Den kannst du abandoned:highway=track taggen, dann wird er z.B. in OsmAnd noch blass angezeigt, aber nicht mehr fürs Routing verwendet.

Besser. Immerhin hast du damit Freizeitreitern den Weg wieder erlaubt, vorher durfte dort nur landwirtschaftlich geritten werden (z.B. Ackergäule auf dem Weg zur Arbeit).

Mich irritiert nur das ref=F 5, was soll das heißen?

Nimm das access=* wieder weg, sofern kein ausdrückliches Verbot besteht. Einen abandoned-highway wird kein vernünftiger Router nutzen, und access=* bildet immer nur Erlaubnisse/Verbote ab, keine Empfehlungen.

–ks

Danke Chris und Kreuzschnabel!

Mit einem einzigen Foto ist das immer recht schwer zu beurteilen. Man kommt da schon noch irgendwie durch, Anfang und Ende sind noch deutlich erkennbar. Ich werde einen Fehler/Hinweis eröffnen, dann kann diskutiert werden ob der Track “abandoned” werden soll.

Irgendwo wird es vielleicht sogar ein solches Schild geben :slight_smile:

Das irritiert mich auch, war aber bereits Bestand. Vielleicht war/ist es ein Teil einer Wanderroute?

Das war auch mein Gedankengang. Ich habe das access=no irgendwo aus dem wiki gezogen. Dort stand, dass eine Funktion veraltet ist und man stattdessen “access=no” setzen solle. Leider finde ich die seite nicht mehr.

EDIT: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dno

Gruß

porcini

Da liegt ein Baum und das Gras ist ein bisschen hoch, wenn man den Baum wegräumt kommt man mit dem Trecker da durch und vermutlich auch mit dem MTB, insbesondere bergab. Hohes Gras kann auf wenig genutzten Wegen normal sein, wenn es nicht so oft geschnitten wird und der Verkehr nicht ausreicht. Kann sein dass der Weg aufgegeben wurde, aber bisher sieht er noch benutzbar aus. Allerdings nicht mit dem Auto, das Hindernis würde ich separat mappen: obstacle=fallen_tree z.B.
Ich würde wahrscheinlich den track an der Stelle mit dem gefallenen Baum auftrennen und ein Stück path ergänzen, sofern das die einzige Stelle ist und das nicht erst vor kurzem passiert ist (und du vermutest dass es schnell wieder weggeräumt wird).
Aber das von einem einzigen Bild abhängig zu machen für so ein langes Stück Weg geht sowieso nicht wirklich, es kommt drauf an wie es auf dem Weg weiter vorn ist, und wenn sich die Eigenschaften signifikant ändern würde ich sowieso mehrere Stücke Weg draus machen.

Nicht überall, wo man laufen oder fahren kann, ist auch ein Weg. Sonst wäre manch alter Fichtenwald ein einziger Weg.

Folgende Kriterien lege ich bei der Entscheidung an, ob etwas noch “Weg” ist oder nicht mehr:

  1. gibt es frische Benutzungsspuren von Menschen?
  2. ist das Fortkommen signifikant schneller und einfacher als querfeldein?
  3. sehr subjektiv: Macht der “Weg” den Eindruck, als ob sich in den letzten drei bis fünf Jahren jemals jemand drum gekümmert hat (zB freigeschnitten/-gesägt)?

Wenn Du alle Fragen mit “Nein” beantworten kannst, nimm den Weg raus oder setze ihn auf abandoned.

Für OSM-Kartennutzer gibt es nichts ärgerlicheres, als wenn da ein Weg versprochen wird, der de facto nicht brauchbar ist, und sich die erhoffte Abkürzung zum Bahnhof gerade in Luft auflöst, während der Countdown bis zur Abfahrt des Zuges erbarmungslos weitertickt.

Wenn ich mir das Bild so anschaue, wäre ich als Kartennutzer wahrscheinlich jedem Mapper dankbar, der diesen “Weg” schon gekillt hat.

@Dieterdreist: Ich bin mit dem MTB und selbst mit Tourenrädern schon durch Gelände gefahren, das keiner meiner potenziellen Mitreisenden als “Weg” bezeichnet hätte. Das kann also nicht das Kriterium sein.

Ob es ein Track ist, kann man so jedenfalls beurteilen. Ob es ein path ist, sollte man je nach tatsächlicher Funktion (“50 Meter so einen Trampelpfad entlang - oder 1 km Umweg laufen”) entscheiden.
Erst neulich war ich auf so einem Weg unterwegs, der erst ganz neu in eine Wanderroute aufgenommen und frisch markiert war :wink:

Was mich irritiert ist “motor_vehicle=agricultural”. Im Wald müsste es eher “forestry” sein.
Und eigentlich darf man in Bayern nur “geeignete” (was auch immer das heißen mag) Wege im Wald mit dem Fahrrad befahren (https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayWaldG-13?hl=true und inhaltsgleich im BayNatSchG Art. 30). Aber ich kenne die gelebte Realität der Mountainbiker und möchte deshalb hier nicht müßig darüber diskutieren, on jetzt ein bicycle=no angebracht wäre.

Klar, in den Bergen ist alles was einem Weg ähnelt schneller und sicherer als querfeldein :).

Hi pyram,
ich habe zwar etwas geflucht, da ich keinen Antrieb mehr hatte (mehrere Kettenglieder defekt), aber der “Weg” war mir dann doch lieber als nochmal den Berg hochzuschieben, weshalb ich ihn vorerst auch stehen lassen möchte. Ich wollte nur bezwecken, dass man sieht, dass es kein gut ausgebauter Weg ist.

Damit hast du höchstwahrscheinlich recht! Ich hatte das agricultural übernommen. Die Förster dort werden sich davon aber hoffentlich nicht abhalten lassen :wink:

Naja, da wo das MTB halt durchkommt :D. Ich sehe das nicht so eng, solange man nicht quer durch den Wald heizt und auf den Wegen Rücksicht auf Wanderer nimmt.
Problematischer sind die vielen E-Bike-Fahrer, die in diesen Gegenden ohne Unterstützung gar nicht unterwegs wären, weil sie die 1000hm gar nicht hochkommen würden. Das nimmt in letzter Zeit leider überhand und sollte langsam geregelt werden, da die schönen ruhigen Wege und dadurch die Natur überflutet und verstopft werden. E-Bikes sind gut zum Pendeln oder für Rentner, deren Gelenke nicht mehr mitspielen und gehören meines Erachtens nicht in der Natur (Wald/Berg), sondern ausschließlich auf Radwegen und Straßen eingesetzt. Aber das mag jeder anders sehen und da mittlerweile fast jeder so ein Ding hat bin ich mit meiner Meinung sowieso verloren ;). An diesem Tag war das Verhältnis MTB zu E-MTB übrigens bei 1:10. Einer ist sogar mit Strohhut und Flip-Flops hoch :roll_eyes:

Gruß

porcini