ich nutze seit geraumer Zeit die Android-App Locus mit meiner eigens erstellten Karte (mittels Osmosis Mapsforge-Plugin). Die App ist nicht schlecht, hat aber leider einen entscheidenden Nachteil, man kann in der Karte nicht nach POIs in der Umgebung suchen. So einfache Fragen wie “zeige mir die nächste Bank an meiner derzeitigen Position” sind mit dieser App nicht möglich, vermutlich mit keiner App welche auf Mapsforge-Karten aufbaut. Sicher könnte ich zusätzlich zur normalen Karte mir auch noch alle POIs aus der OSM-Datenbank extrahieren und diese wieder in Locus importieren, aber das würde viel mehr Arbeit und auch viel mehr Speicherplatz erfordern. Die OSM-Elemente sind ja bereits in der Vektorkarte (map-Datei) enthalten, sonst würden sie ja nicht angezeigt.
Daher meine Frage, kennt jemand eine App deren Offline-Karte man mittels Umkreissuche nach OSM-Elementen z.B. amenity=bank durchsuchen kann. Ich kenne nur GPSMID, welches ich nur deswegen parallel auf meinem Handy mitführe und auch dafür extra nochmal eine Karte erstellen muss, leider ist GPSMID nicht so gut für Android-Geräte geeignet (z.B. bezügl. Kartenanzeige, Akkulaufzeit, Touchscreenbedienung, zukünftige Weiterentwicklung).
PS: M.E. sind Funktionen wie Offline-Routing und -Suche mittlerweile nur noch “Nice-To-Have”, werden aber traditionell (Garmin u.a.) bedingt noch als “sehr wichtig” erachtet.
Naja, man ist ja auch mal in Gegenden ohne Empfang unterwegs. Außerdem kenne ich viele, die gar keinen Datentarif haben. Und nicht zuletzt gibt es ja auch noch Tablets, die unterwegs überhaupt nicht auf das Internet zugreifen können. Da ist es schon sinnvoll, wenn das, was offline möglich ist, auch ohne Internet geht.
Provokation=ein:
Ein aktiver OSM-Mapper braucht vor Ort eine (tages-) aktuelle Karte und da möchte man nicht auf Dritte (Offlinekarten- und POI-Listenersteller) angewiesen sein. Außerdem kann man von niemanden verlangen kostenlos tagesaktuelle (Locus-)Karten und POI-Datenbanken bereitzustellen. Außerdem ist das eine (zu) große technische Herausforderung, ich staune schon wie die Geofabrik diese Datenmengen noch bewältigt. Aber wenn jeder mit etwas Know-How sich leicht seinen eigenen (kleinen) Kartenbereich nach seinen Wünschen zusammenstellen könnte, dann würde der freiheitliche OSM-Gedanke eindeutig besser umgesetzt. Dieser Ansatz fehlt mir bei der Umsetzung von Android-Apps ein wenig, natürlich habe ich nicht alle Apps gesehen und getestet, genau deswegen hatte ich diesen Thread ja gestartet. Auf der anderen Seite muss ich mir wohl eingestehen, dass ich eine aussterbende Art bin, da Online-Karten in Zeiten der Vernetzung immer mehr die Oberhand gewinnen. Sicher ist einfaches Konsumieren von mundgerecht vorgekauten Karten viel einfacher, als sich selbst ans Werk zu machen. Aber wozu brauche ich dann noch OSM, da kann ich dann auch gleich zu Google-Maps und Co. gehen, da habe ich dann gleich auch noch deren SAT-Bilder, Individualität sieht aber anders aus
Provokation=aus:
@Serienchiller: +1: Wurde alles schon x-Mal diskutiert, wenn schon offline, dann müssen alle (wichtigen) Funktionen offline verfügbar sein, u.a. eben auch die POI-Suche.
@toc-rox: Vielen Dank für die Links, aber die voraussichtliche zukünftige Umsetzung der Offline-POI-Suche von Locus ist gelinde ausgedrückt “suboptimal”. Wirklich genial wäre eine App, die auf eine tagesaktuelle (gepackte) OSM-Datei zugreifen könnte. Außerdem möchte ich nicht regelmäßig (täglich) jemanden um eine aktuelle POI.db für meine Region anbetteln müssen, allein Dein zweiter Link aus dem Locus-Forum ist voll davon.
Und um eine eigene Karte inkl. dieser Suchfunktion für meine eigene POI-Liste erstellen zu können, müßte ich 3 Listen/Dateien mit OSM-Elementen pflegen (1. mapsforge-map-writer xsd-Datei, 2. Locus-style-file, 3. POI.db), viel zu aufwändig! Außerdem habe ich die POIs dann auch wieder doppelt auf der SD-Karte rumliegen, einmal in der map-Datei für die Kartenanzeige und in der db-Datei für die POI-Suche. Genau dieser Punkt war bei GPSMID genial gelöst, alle Elemente die man auf der Offline-Karte sah, konnte man per Umkreissuche auch finden, eine style-Datei für alles. Da aber das GPSMID-Projekt (vermutlich endgültig) eingeschlafen ist und es (scheinbar?) keine Alternativen zu geben scheint, fühle ich mich mit meiner Meinung wie ein alter Dinosaurier, der in der Online-Welt bald aussterben wird. Trotzdem staune ich, denn es gibt unzählige Apps, der Play Store platzt aus allen Nähten, aber was meinen Vorstellungen am nächsten kommt sind leider nur die unzureichenden Navi-Apps, welche auf mapsforge-Karten basieren. Gibt es wirklich keine Alternativen?
Solltest du Verbesserungsvorschläge zur Anleitung haben, darfst du diese gerne an mich richten (egal ob per PN, hier im Forum oder auf der Diskussionsseite im Wiki).
Danke für den Link. Schade das der Speicherverbrauch so hoch ist. Eine 1,4 GB .pbf Datei (Alpenkarte) in einem Stück zu konvertieren wird wohl nicht möglich sein ?
Speicher - egal ob Platte oder Memory - ist nicht ganz so wichtig, aber bei so einer großen Datenmenge brauch meine nicht gerade langsame Kiste bestimmt auch mehrere Tage.
Ich würde folgenden Weg vorschlagen:
osmand+ kaufen für unter 5€? und die richtig großen Karten bei denen runterladen
mit OsmMapCreator den Bereich verarbeiten, der immer aktuell sein muß. (Stadt, Landkreis)
alle Karten gleichzeitig aktivieren
Ja , er kriegt das hin, wenn mehrere Karten für den gleichen Bereich vorhanden sind. Wie? Keine Ahnung, aber es scheint zu funktionieren.
Danke Walter, ich wußte gar nicht, dass man bei Osmand auch eigene Karten generieren kann. Ich habe die Anleitungen dort mal schnell überflogen. Laut diesen beiden Anleitungen (1,2) müsste ich mir also mittels OsmAndMapCreator und einer von mir angepassten rendering_types.xml-Datei meinen gewünschten OSM-Kartenbereich in eine von Osmand lesbare OBF-Datei überführen. Anschließend muss ich mir noch ein stylefile für die Anzeige in Osmand selbst basteln, liege ich soweit richtig? Anscheinend gibt es aber bislang noch keine Möglichkeit eigene POI-Symbole einzufügen und mit Relationen hat der OsmAndMapCreator anscheindend auch noch so seine Problem, oder ist dies bereits überholt?
@Nakaner: Danke für den Link zur Wiki, da werde ich mich mal durcharbeiten. Mir stehen 16GB Arbeitsspeicher zur Verfügung, da sollte doch hoffentlich was gehen, oder? GPSMID war bei größeren Kartenbereichen ja auch sehr speicherhungrig.
zu den Rels kann ich nix sagen. Aber POI sind ja nur “Nodes mit Tags”
einene POI mit Josm erfassen und lokal als .osm abspeichern
pbf-file nach .osm konvertieren
mit osmosis oder osmconvert beide Files mergen
mit OsmMapCreator wie gehabt weitermachen
oder mal ausprobieren: eigenes osm-File mit eigenen POI dem OsmMapCreator vorwerfen und schauen, ob der da ein obf raus macht. - (nur so 'ne idee und nie getestet)
mit dem normalen config-file legt OsmMapCreator eine temporäre sql-lite db auf Platte an, da braucht er nicht viel Speicher. die kannst du auch in den memory bekommen (geht schneller), mußt aber auch Java sagen, dass der Memory verwendet wird. Sonst schaltet OMC wieder auf Platte um.
@Wambacher: Danke, danke, aber mit den POI-Symbolen hast Du mich leider gründlich mißverstanden. Ich meinte nicht eigene POIs bzw. Nodes außerhalb der OSM-Datenbank sonderen Symbole/Bildchen/Icons auf der Karte für die visuelle Darstellung auf der Karte, z.B. wenn ich für amenity=bench eine “braune Holzbank” als Symbol auf meinem Handy-Display sehen möchte :).
@fireball2: probier doch mal die POI Suche bei OSMAnd aus. Du wirst überrascht sein, was alles defaultmäßig zu finden ist, auch Dein Sitzbank.
Der SD-Speicherbedarf von OSMAnd hält sich in Grenzen: 500M für ein Großes Bundesland (BY, NRW)