Ja, es ist paradox.
Aber einige Bundesländer haben inzwischen zum Glück erkannt, dass sie umgekehrt von OSM profitieren. Zum Beispiel nutzen inzwischen die Meisten Wander-Apps das Kartenmaterial von OSM. Wenn also die mit Steuermitteln erstellten amtlichen Luftbilder dazu beitragen, dass die vielen ehrenamtlichen Mapper die OSM-Karten verbessern, profitieren die Fremdenverkehrsämter davon, weil sie zufriedene Wanderer haben, die nicht in die Irre geleitet werden.
Oder schaut euch mal die offizielle Internetseite für das Radverkehrsnetz NRW an https://radservice.radroutenplaner.nrw.de - die nutzen für die Kartendarstellung u.A. auch OSM-Daten. Und die wissen sicherlich, wieso sie das tun, weil halt OSM in vielen Bereichen aktueller ist, als es die offiziellen topografischen Karten sein können - so interpretiere ich das jedenfalls.
Auch erkennen immer mehr Ämter, dass sie viel Geld sparen können, wenn sie z.B. beim Aufstellen einer Wanderkarte an einem Wanderparkplatz Geld sparen können, wenn dabei OSM als Datengrundlage genutzt wird.
Aber leider ist so ein Projekt, dass allein auf Freiwilligkeit und Ehrenamt basiert wie OSM einigen Leuten in den Verwaltungen noch suspekt. Ich hatte, als in meiner Heimatgemeinde Rettungspunkte neu aufgestellt wurden und ich diese in OSM eintragen wollte, die Stadtverwaltung gebeten, mir die Informationen zu geben, wo diese aufgestellt wurden, damit ich diese nach Überprüfung vor Ort in OSM eintragen könnte. Man verweigerte mir dies, da man befürchtete, ich könnte sie vielleicht an der falschen Stelle eintragen. Was habe ich gemacht: Zunächst die Augen offen gehalten und reden Rettungspunkt eingetragen, den ich draußen gefunden hatte. Und irgendwann bekann ich dann die Info (hier durch das Foto), dass es eine offizielle Seite gibt, wo die Rettungspunkte alle aufgelistet waren mit den dazugehörigen Geoinformationen. Spannend war, dass ich dann feststellen musste, dass einer der Rettungspunkt in diesem offiziellen Verzeichnis an einer komplett anderen Stelle (in der Nachbargemeinde) verortet wurde, weil dort einfach ein Fehler in den Daten war. Ich tatsächlich konnte aufgrund meiner Vor-Ort-Überprüfung den tatsächlichen Standort in OSM eintragen. Und in der Nachbargemeinde waren tatsächlich Rettungspunkte an anderen Stellen aufgestellt worden, als dies eigentlich vorgesehen war… da ist leider bis heute noch nicht wirklich aufgeräumt worden, da die zuständige Behörde nicht wirklich kooperiert.
Das bedeutet: In OSM sind Rettungspunkte dort eingetragen, wo sie sich tatsächlich befinden. In den offiziellen Daten teiweise nicht.
Dass Hessen und NRW hier vielleicht auf Landesebene schon ein wenig weiter sind, liegt vielleicht auch daran, dass dort auch eine rechte hohe Dichte an aktiven Mappern vorhanden ist. Ich war nun schon mehrfach im Urlaub in MeckPom und musste dort feststellen, dass es da offensichtlich nicht so viele Mapper gibt und die OSM-Daten noch nicht die Qualität aufweisen, die sie z.B. in NRW und Hessen haben. Vielleicht bedingt sich das dann ein wenig gegenseitig.