Administrative Grenzen vs. Gemarkungsgrenzen

Hallo,

ich stelle gerade an gewissen Stellen fest, dass Orte manchmal weiter wachsen, als ihre Gemarkung eigentlich hergibt, so dass das letzte Haus einer Straße (oder gar ganze Straßenzüge) dann in einem anderen Ort zu liegen kommen.

Evtl. unverständlich formuliert, daher hier ein Beispiel: Bei http://www.openstreetmap.org/note/775448#map=19/49.25709/6.70914 liegen das Haus mit der Nummer 79 eigentlich in einem anderen Ort. Jetzt vermute ich, dass hier die Gemarkungsgrenzen eingezeichnet wurden, die ja nicht in allen Fällen mit den administrativen Grenzen übereinstimmen müssen.

Andererseits gibt es für die administrativen Grenzen nicht immer unbedingt einen genauen Verlauf.

Wie würde man in diesen Fällen verfahren? Lässt man die Grenzen so, oder würde man eher die Grenze verschieben?

Danke schonmal!

Die gleiche Situation besteht übrigens hier https://www.openstreetmap.org/note/775449#map=17/49.27026/6.70859 und auch hier http://www.openstreetmap.org/#map=18/49.22441/7.14694&layers=N (ganz andere Ecke).

Die Gemarkungsgrenze ist die Stufe unter einer Gemeindegrenze, wie z. B. viele Gemeinden in einem Landkreis, viele Flurstücke in einer Gemarkung. Für diese Grenzen gibt es einen genauen Verlauf.

Wie ich hier vorgehen würde:
Administrative Grenze lassen und das landuse=residential vergrößern; wie auch bei der Nummer 79 z. B. durchgeführt.

EDIT: In dem Changeset-Kommentar hattest du auch nach der Verwaltung gefragt. Es gibt ja keine Gemarkungsverwaltung sondern erst eine Gemeindeverwaltung, darum ist es erst mal egal, solange die beiden Gemarkungen in der gleichen Gemeinde liegen.

Danke für die Antwort, aber dem kann ich nur teilweise zustimmen.

In der Tat gibt es keine Gemarkungsverwaltung, aber es gibt unterhalb der Gemeindeebene Stadt- und Ortsteile. So liegt im Stadtgebiet von Saarbrücken zum Beispiel eine Gemarkung “Malstatt-Burbach”, benannt nach der früheren gleichnamigen Stadt. Administrativ ist Saarbrücken jedoch anders unterteilt; Burbach ist demnach ein Stadtteil im Stadtbezirk West, Malstatt hingegen ein Stadtteil im Stadtgebiet Mitte. Und an dieser administrativen, den Bemarkunsgrenzen jedoch nicht entsprechenden Unterteilung orientiert sich auch die Unterteilung in OSM. Und genau so (nämlich dass Gemarkungen eine untergeordnete Bedeutung haben und nicht in OSM berücksichtigt werden) habe ich das auch in Erinnerung, dass es laut einem Forumsbeitrag vor Monaten oder gar Jahren so gehandhabt würde.

Es mag zwar sein, dass die administrativen Grenzen in OSM nicht immer ganz korrekt sind.
Andererseits gibt es aber diese Fälle durchaus in der Realität.
Die administrative Grenze folgt weiterhin der Gemarkungsgrenze, die überhängenden Teile werden voll von der Ortschaft versorgt/verwaltet. Vom Kämmerer bekam ich die Auskunft, dass dann Ausgleichsabgaben zwischen den Gemeinden fließen.

Grüße Georg

Die administrativen Grenzen sind halbwegs eindeutig:
AL9: Gemeinde-/Ortsteil mit Verwaltungsorganen, AL10 ohne.

Gemarkung ist eher historisch, das war das Gebiet, für das die Kommune die Verantwortung für die Vermessung/Gebietseinteilung hatte (die Konstanzer Gemarkung z.B. lag z.T. auf Schweizer Gebiet). Bei der Zusammenlegung von Kommunen wurden die alten Gemarkungen meist zu den neuen (Unter-)Verwaltungsgrenzen, aber nicht immer. Das Zusammenlegen geschah manchmal mehrfach: Malstatt und Burbach zu Malstatt-Burbach, das dann wiederum nach Saarbrücken.
Entscheidend für die Grenze ist der Eintrag im Kataster. Von wo das Müllauto kommt, ist wieder was anderes.

Wenn die (alten) Gemarkungsgrenzen die neuen administrativen überschneiden, dürfen sie mMn kein boundary=administrative bekommen. Höchstens Malstatt und Burbach dürften als AL10 oder 11 auftauchen.

Ah, da ist mein Missverständnis: ich hatte das so verstanden, dass die Gemarkung genau den Eintrag im Kataster ausmacht, auch heute noch. Aber dem scheint wohl nicht so zu sein.

Das hatte ich nur als Beispiel wewähnt gehabt; AL9 sind in SB die Stadtbezirke, AL10 die Stadtteile und AL11 die Stadtdistrikte, also Unterteilungen von Stadtteilen.

Danke allerseits für die Hinweise! Somit bleiben die Grenzen so, wie sie eingetragen sind.