Empirische Daten dazu zu bekommen ist natuerlich sehr schwer und insofern ist es eine Frage der Meinung und Ueberzeugung. Aber meiner Meinung nach wuerde es schon zu mehr Daten fuehren.
Ich denke eine grosse Motivation von Mappern ist es zu sehen das ihre harte Arbeit auf der Karte erscheint und somit anderen Leuten hilft die diese Karten verwenden. Desshalb gibt es ja den Begriff “Mapping for the renderer”, da die Motivation eben haeufig nicht ist irgendwelche abstrakten Daten zu erzeugen, sonder nuetzliche Karten fuer andere zu erstellen.
Tempolimits, Abbiegebeschraenkungen, Abbiegespuren, Autobahn wegweiser (destination=) oder auch nur die korrekte topologische Verknuepfung der Wege werden jedoch nicht in der Karte dargestellt. Demzufolge gibt es weniger Motivation, oder Teilweise auch “Problembewustsein” diese Dinge korrekt zu erfassen. Ein router der diese Dinge gut visualisiert, sollte also sehr helfen mapper zu motivieren diese Dinge detailiert zu erfassen. Wenn man sieht das die Routen die man immer faehrt nun ploetzlich auf osm.org endlich korrekt errechnet werden, nachdem man eine Abbiegebeschraenkung oder ein Tempolimit hinzugefuegt hat, ist das ein schoener Reward fuer seine Arbeit.
Netuerlich koennte man das auch erreichen in dem man auf irgendeine “komische” dritte Seite geht, oder das man weis das es irgenwo z.B. Android oder Garmin apps gibt die diese Daten nuetzen. Es ist aber einfach nicht der gleiche direkte feedback Mechanismus wie wenn man es nach dem Editieren auf Osm.org sieht und somit haeufig eben nicht so motivierend.
Und das es bezueglich routing noch viel zu tun gibt, sieht man schon alleine am Routing view im OSM Inspektor ( http://tools.geofabrik.de/osmi/?view=routing&lon=10.00561&lat=50.71142&zoom=7&opacity=0.91&overlays=unconnected_major1,unconnected_major2,unconnected_major5,unconnected_minor1,duplicate_ways,islands )
Ja, das ist sehr wichtig und ein Kern Element von OSM. Insofern wird es immer ein schwieriger Kompromiss zwischen zentralisierung fuer bessere Usability und der noetigen Offenheit um ein lebhaftes entwickleroekosystem um OSM aufzubauen, bleiben.
Um bei der Zentralisierung eben nicht die Diversitaet zu unterdruecken war mir bei der Erstellung von http://apmon.dev.openstreetmap.org/routing genau desshalb wichtig das man zwischen den diversen Routingengines waehlen konnte um diese zu Vergleichen und zu sehen wie sie mit den Daten klar kommen, da nicht alle Routingengines alle relevanten tagging Schemata beherschen. Auch wenn das nicht unbedingt der Usability dienlich ist.
Aus dem Grund hatte ich mich in der Strategic Working Group, eben auch dafuer eingesetzt das es klare Richtlinien gibt wie man neue Kartendarstellungslayer auf osm.org integriert bekommt um es leichter zu machen diese Diversitaet darzustellen die so elementar fuer OSM ist.
Insofern glaube ich das man einen guten Kompromiss zwischen der Vielfallt und der Einfachheit und somit Attraktivitaet fuer die grosse Mehrheit der “casual user” finden kann.
Die Innovation liegt darin das, ein neuer User diese Sachen auch tatsaechlich findet. In einem weit verstreutem Oekosystem von diversen Projekten und “willkuerlichen” URLs, wird man die meisten “casual user” die wir versuchen muessen als mapper zu rekrutieren nicht ueberzeugen koennen.
Wenn man als OSM Neuling sich erst einmal selbst ueberlegen muss was es alles fuer Funktionen geben koennte, dann herausfinden muss unter welchem Begriff diese moeglicherweise auffindbar sein koennte, dann danach zu googeln um endlich die “third party website” zu finden die diese Funktionalitaet anbietet, wird man ziemlich schnell aufgeben und lieber zu Google Mapmaker gehen.
Das duerfte Aehnlich sein wie mit den Appstores. Ein Grund wieso diese so eingeschlagen sind, war das die grosse Diversitaet ploetzlich zentral und leicht uebersehbar wurde. Mein billiges feature phone von 2005 hatte dank J2ME wahrscheinlich mehr Softwareauswahl als die ersten iPhones. Kaum einer hat diese ganzen Apps aber genutzt, da es einfach zu aufwendig war diese zu finden. Die Innovation war also die Vielfalt fuer den “nicht Nerd” erreichbar zu machen.