Access - wie im Detail taggen?

Da ich zu des Drudels Kern keine Antwort gefunden habe, versuche ich ein anderes Beispiel:

An einem “einspurigen” Weg steht ein Schild mit der Aufschrift: “nur Fahrräder und Fußgänger”. Es gibt keine Benutzungspflicht. Ist das folgende Tagging möglich?:

highway=path
access=no
foot=yes
bicycle=yes

Ich brauche ein Ja oder Nein.

Wenn Nein, wie wäre es richtig?

Gruß
Tirkon

Ja, das passt perfekt.

+1

access=no bedeutet Zutritt verboten und sorgt, dass Fußgänger und Radfahrer nicht über diesen Weg geroutet werden. Ob foot=yes dieses access=no überschreiben kann, kann ich im Einzelfall nicht beurteilen.

Gruß FK270673

Wenn foot=yes diesen Wert nicht überschreiben täte, wäre das ganze Modell ja sinnfrei, weil es so nur sehr umständlich wäre den Weg für eine einzelne Gruppe freizugeben.
In der Regel ist es so, dass die spezielleren Regeln die globalen überschreiben.
Andernfalls könnte man einen Feldweg nur für Landwirtschaftliche Fahrzeuge ja nur mit foot=no motorcar=no bicycle=no etc. für alle Gruppen sperren. Wobei die Frage offenbleibt ob motocar=no nicht auch schon landwirtschaftliche Fahrzeuge verbietet.

Aber letztenendes entscheidet immer der Router, welche Daten er wie interpretiert und ob sie überhaupt ausgewertet werden. Bei GPSMID hast du die Möglichkeit diese mittels stylefile selbst festzulegen.

Aber um auf die eigentliche Frage zu antworten, ich würde den Weg genauso wie Trikon taggen.

+1

Ja, “access=no” kann und wird hier auch überschrieben.

Quelle: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:access

Gruß,
Mondschein

Die Regel lautet doch sinnvollerweise, dass die Vorschriften für spezifischere Verkehrsmittel die für unspezifischere überschreiben. Oder etwas ausführlicher: Die Verkehrsmittel bilden eine Baumstruktur, wobei der Stamm (das unspezifischste Verkehrsmittel) access ist. Diese Grafik zeigt einen Ausschnitt der Baumstruktur. Wenn man die Zweige nach außen geht, werden die Verkehrsmittel immer spezifischer, ein Pfad führt beispielsweise von access über vehicle und motor_vehicle zu motorcar.
Ist für ein Verkehrsmittel ein Zugangswert festgelegt, z.B. motor_vehicle=no, gilt er auch für alle davon abgeleiteten Verkehrsmittel. Dieser geerbte Wert wird allerdings überschrieben, wenn für ein Verkehrsmittel, das in einem Zweig weiter außen steht, ein anderer Wert angegeben ist, z.B. motorcar=yes. Dieser neue Wert gilt dann auch für alle von motorcar abgeleiteten Verkehrsmittel, also auch für hgv.

In Tirkons Fall sind also erst einmal per Default alle Verkehrsmittel verboten, das Verbot wird aber für Fußgänger und Fahrräder aufgehoben.

Dass es Router gibt, die sich nicht die Mühe machen, die Hierarchie durchzugehen, halte ich für durchaus möglich. Aber es scheint mir eindeutig das richtige Tagging zu sein. Vielleicht sollten wir das Regelwerk mal genauer ausarbeiten und schriftlich festhalten. Oder ein anderes erfinden, falls jemand ein anderes bevorzugt.

das funktioniert halt nur dann gut, solange rolle und fahrzeug in einer 1:1 relation stehen. ich kenne zwar eure deutschen verkehrszeichen nicht, aber es wird sicherlich wege geben wo unter deinem zeichen 260 noch ein weiteres angebracht ist was sich auf das gleiche fahrzeug, aber auf eine andere zielgruppe bezieht. nehmen wir zB mal “forestry”. dann müsstest du motorcar=agricultural und motorcar=forestry schreiben, was nicht geht. und der strichpunkt syntax für access-listenwerte ist ja nirgendswo in verwendung bzw dokumentiert. ausserdem können rollen ja genauso hierarchisch aufgebaut sein und sollten deshalb auch auf der linken seite als key stehen um einen einheitlichen syntax für “modes” und “roles” zu haben.

MAn kann aless komplizierter machen als es ist:

Auszug aus Wiki: ‘Im Beispielsfalle eine reinen Fußweges reicht es also nicht aus, mit foot=yes zu taggen, sondern es muss zudem ein vehicle=no und horse=no erfolgen.’

Verstehe wer will, ich nicht. Weshalb muß ich bei einem reinen Fußweg noch angeben, wer nicht darf. Total unlogisch.

Man kann vieles komplizierter machen als es ist:

Auszug aus Wiki: ‘Im Beispielsfalle eine reinen Fußweges reicht es also nicht aus, mit foot=yes zu taggen, sondern es muss zudem ein vehicle=no und horse=no erfolgen.’

Verstehe wer will, ich nicht. Weshalb muß ich bei einem reinen Fußweg noch angeben, wer nicht darf. Total unlogisch.

Ja, ist möglich. Nachteil: Es wird in Mapnik vermutlich wegen dem access=no rot-gestrichelt dargestellt. Ja ich weiss wir mappen
nicht für die Renderer. :wink:

Bei highway=footway hast Du recht. Bei highway=path muss man bicycle=no und horse=no angeben, da diese standardmäßig
erlaubt sind.

Chris

So, mit den Ergebnissen aus dieser Diskussion habe ich die Einführung noch einmal überarbeitet. Ich bin zwar kein Lehrer, hoffe aber, das Ganze ist für Einsteiger verständlich und gut aufgebaut sowie die Beispiele gerade in Bezug auf die Inkonstenz des Restriction-Systems didaktisch geschickt gewählt. Wäre nett, wenn ihr mal drüberschaut:

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:access#Einf.C3.BChrung

Das zweite Zitat mit dem “unlogisch”, das im letzten Posting mir zugeschrieben wurde, stammt von “Radeln” und nicht von mir.

Dennoch ist da etwas Wahres dran. Die Restrictionsgeschichte ist ein gewachsenes Stückwerk mit einigen Inkonsistenzen. Hier nur einige Beispiele:

  1. Es wird gesagt, “designated” gilt als ausschließlich, “yes” dagegen nicht. Diese unterschiedliche Handlungsweise ist erst einmal verwirrend, wenngleich noch konsistent. Besser wird das Ganze aber noch, wenn diese Regel unscharf aufgeweicht wird. Bei einem Radweg, auf dem auch Mofas fahren dürfen, heißt es
    *bicycle=designated
    *moped=yes
    Jetzt ist das “designated” nicht mehr ausschließlich und das “yes” braucht nun kein gleichzeitiges “access=no” mehr. Spätestens hier wird die Auschließlichkeitsregel für “designated” und “yes” falsch.

Konsistent ist das nur zu lösen, wenn “designated” und “yes” denselben Status hätten. Entweder muss ich bei beiden das “access=no” dazusetzen oder bei beiden nicht.

  1. Der footway und cycleway wird von einigen als foot/bicycle=designated, von anderen als foot/bicycle=yes mit gleichzeitigem access=no (für die restlichen Verkehrsteilnehmer) angesehen.

3)Die Keys werden gleichzeitig als Value verwendet.

Gerade, wenn man diese Inkonsistenzen und insbesondere die dahinter stehenden Regeln als Wikischreiber festhalten muss, macht es die größsten Probleme, das Vorgehen dennoch transparent zu machen.

Gruß
Tirkon

Hüstel, moped != mofa :slight_smile: In der Anleitung, die ich gelungen finde, ist es richtig (die Kategorie mofa bekommt durch pedelecs jetzt ja auch mehr Bedeutung).

PS: in der Schweiz ist mofa keine Unterkategorie von motorcycle, sondern dem Fahrrad gleichgestellt, ausser Mofafahren mit Motor ist explizit verboten, dass ist auch der Grund für das leicht andere Tagging bei uns: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:CH:Map_Features

Fühlst Du Dich auch für andere Bereiche dieser Seite zuständig? Wenn ja:

'oneway
Eine Einbahnstraße mit Fahrradspur entgegen der Fahrtrichtung (hier bei Linksverkehr in England)
oneway=yes — Der Verkehr darf die Straße nur in Richtung des Weges benutzen (vom Startnode zum Endnode). Für Verkehr entgegen der Wegesrichtung den Wert “-1” verwenden. ’

Der letzte Satz stimmt IMHO so nicht. Wenn ich die englische Seite richtig interpretiere, soll der Wert nur benutzt werden, wenn die Straßenrichtung im Editor nicht in Richtung der Einbahnstraße gesetzt werden kann.

Bei ‘für die Fahrradspur:’ sollte der Vollständigkeit halber auch
‘cycleway=opposite_track’ und
‘cyleway=opposite’
aufgeführt werden.

Es gibt auch noch das Tag ‘official’. Ich benutze dieses bei im Sinne der StVO straßenbegleitenden und damit benutzungspflichtigen Rad-/Fußwegen.

Für alle anderen blau beschilderten kombinierten Fuß-/Radwege ‘designated’.
Ob hier Gebotsschilder richtig sind, wäre eine andere Frage.

Ich bin ja fast geneigt ein Proposal zu machen für einen Value “mandatory” das würde wenigstens von der Bedeutung her tatsächlich das bedeuten was “official” zu sagen meint und würde sich möglicherweise dann auch durchsetzen (nach taginfo ist official ein völliger Fehlschlag). Natürlich haben die meisten Länder eh nicht das Problem, dass das gleiche Schild mal zwingend sein soll, mal nicht.

Simon

in meinem vorschlag eines überarbeiten access schemas nenne ich das ganze “compulsory”. es ist nämlich egal ob du vom gesetz oder von einem typen mit einer waffe in der hand dazu gezwungen wirst etwas zu benutzen. das häufig benutzte “designated” bedeutet ja nur, dass ein weg für eine bestimmte nutzungsart gebaut wurde, nicht aber, dass man den dann auch verwenden muss.

Von mir aus, von der Bedeutung her ist es eh egal.

Das “designated” kommt doch irgendwie von englischen Wegerecht oder so. Aber wie schon gesagt, die meisten Länder haben eigentlich das ganze Problem gar nicht. Und auch in Deutschland finde ich es nicht direkt sinnvoll, dass eine Unterscheidung die nur vom Richter wirklich getroffen werden kann, plötzlich von Mappern gemacht wird. Aber YMMV.

Ich schau aber mal das Proposal an (es gibt ja auch noch andere Baustellen), ein Schwachpunkt scheint mir, dass es anderes Parsing verlangt, was ja schon in viel einfacheren Fällen in der Praxis nicht unterstützt wird (Wertelisten etc.).

Simon

Der Richter tritt erst dazu, wenn jemand gegen eine Benutzungspflicht klagt. Bis dahin gilt erstmal die Beschilderung
Würden sich die Behörden/Beschilderer an die StVO und StVO-VwV halten, gäbs das Problem so gut wie nicht.
Die entsprechenden Schilder haben nun mal nichts an einer Art Feldweg oder einem Weg entlang eines Flußes zu suchen. Da gehören Verbot- und keine Gebotsschilder hin. Außerdem werden diese Schilder in der StVO immer im Kontext mit einer Fahrbahn genannt.

Passt vielleicht ganz gut hierein:

Es geht um folgende Anordnung (http://www.openstreetmap.org/?lat=49.017663&lon=8.424151&zoom=18&layers=M). Die dünnen Wege die von der Werthmannstr. nach Norden abzweigen sind Zufahrten zu Parkplätzen/Garagen an/in den Häusern (highway=service, service=driveway). Das Befahren (mit motorisierten Fahrzeugen) ist nur für Anwohner zulässig, jedoch könne Fußgänger den Weg verwenden um über die weiter nördlich gelegenen Fußwege zur Hagsfelder Allee zu gelangen (dies ist auch nicht explizit verboten).
Meine Frage dabei ist was die Standarteinstellung der access-Tags für verschiede Fahrzeuge bei highway=service ist. Ist ein “überschreiben” eines allgemeinen Tags mit einer Fahrzeuggruppe zulässig? Im konkreten Beispiel wäre das für die Zufahrten access=permissive und motor_vehicles=private.