$575,000 Investment für OpenStreetMap

http://mapbox.com/blog/knight-invests-openstreetmap/

Hat jemand darüber irgendwelche Details ? Ist die OSMF darüber informiert ?

Vielleicht direkt auf der Mailingliste nachfragen:
http://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk/2012-September/064385.html

Gruß,
Mondschein

was mit da einfällt…Wo sind eigentlich die 1 Mio US$ geblieben, die MapQuest gespendet hat?

<http://fakestevec.blogspot.de/2011/01/private-jet-trauma.html>

Die Frage kannst du an Oliver Kühn stellen, den alten und neuen “Treasurer” der OSMF.

Ich glaub die Spende ging nicht direkt an die OSMF und Oliver Kühn ist…wie sag ich es jetzt…nicht so gesprächig :wink:

Deswegen enthielt mein Beitrag auch Spuren von Erdnüssen. :wink:

Das war damals schon Thema als sich Mapbox um die Förderung bemüht hat und ja die OSMF war genau so wie alle anderen sich dessen bewusst. Das ganze is ein Beitrag von einer privaten Stiftung an eine private Firma (mapbox) die gerne zu diverse Verbesserungen an der OSM SW Infrastruktur mit den Mitteln beitragen würde.

Mapbox ist sicher kein völlig unbekanntes Mitglied der Community und mehrere ihrer Mitarbeiter sind sehr aktiv, aber ob das ganze auch nur ansatzweise funktionieren kann muss sich zuerst noch weisen.

Natürlich ist es durchaus erfreulich, dass OSM in der Zwischenzeit so arriviert ist, dass ein doch erheblicher Betrag an Förderung (ohne irgendwelche Garantien für den Erfolg) für ein Projekt im Umfeld verfügbar ist.

Um das nochmals ganz klar zu machen: nichts aus den Mitteln geht an die OSMF, noch war die OSMF an dem Antrag für die Mittel beteiligt.

Simon

Ich hab die ursprüngliche Meldung jetzt nicht mehr gefunden, aber IMHO war das nie eine Spende sondern die Summe der Mittel die sie vorhatten in Zusammenhang mit OSM in nächster Zukunft auszugeben. Sprich da dürften z.B. die Löhne von bekannten OSMler, die bei MQ arbeiten, dabei sein und ähnliches.

Simon

Also ich habe mal in der Höhle des Löwen (IRC) nachgefragt. Die 1 Mio, die da Mapquest angekündigt hatte, waren eine “interne Spende”. Witzig oder?
http://2010.stateofthemap.org/mapquest-announced-major-investment-in-osm/

Davon gingen dann 70K an die OSM(F). Über die Verwendung dieser Gelder kann man ja nachlesen

Wenn bei 575.000 US$ nichts bei rumkommt, sollte man als OMSF Board überlegen, ob man zukünftig bei Bitten um Spenden nicht einschreitet und sagt, dass diese für OSM unerwünscht sind. Wenn jemand den Namen von OSM nutzt um Spendengelder zu aquirieren, muss auch was rauskommen. Ansonsten schadet es dem ganzen Projekt.

Es ist ja keine Spende, sondern Förderung für ein Projekt(e) von mapbox in Zusammenhang mit OSM. Hätte mapbox um eine Spende für sich mit dem Namen OpenStreetMap gebeten, so hätte man sicher Einhalt geboten, der Fall liegt aber nicht vor.

Man kann durchaus über der Wortlaut der Pressemitteilung diskutieren, aber dass ist halt das “Klappern” Teil des Handwerks.

Es ist also nichts anderes als wenn du, sagen wir zu Wikimedia DE gehst, und um Förderung für ein Projekt in OSM-Zusammenhang bittest (was bei einem akuellen Projekt ja auch genau so passiert).

Natürlich könnte die OSMF auch selber versuchen über Spenden, Förderungen etc. Projekte zu finanzieren, aber das hat dann weitreichende Konsequenzen, die in die Richtung big OSMF gehen.

Simon

Ja, schauen wir mal. Klingt ja so, als wollte sie von dem Geld gleich mehrere Dinge neu entwickeln. Ob das allerdings wirklich so eine gute Idee ist, wage ich für den Moment zu bezweifeln. IMO täte man besser daran, damit die Entwicklung von bereits existierenden, wichtigen Bausteinen des OSM-Ökosystems zu fördern, JOSM und Mapnik zum Beispiel oder die zarten Anfänge der Zusammenarbeit auf dem 3D-Rendering Gebiet. Natürlich ist die Entwicklung eines eigenen Editors, den hinterher keiner nutzt, aber viel prestigeträchtiger, vor allem was die Einwerbung von Geldern angeht, als mal ein paar hundert Entwicklerstunden dafür zu finanzieren, unkritische aber nervige Bugs und fehlende Features in Kernkomponenten auszumerzen.

Alles verstanden…aber wenn mit dem Namen von OSM Spenden eingeworben werden und dabei nichts für OSM rauskommt, kann man als OSMF auch auf den Spender zugehen und sagen, dass diese Art von Spenden unerwünscht sind. Ich bin mir sicher, dass das eine Wirkung hat. Ich sage ja nicht, dass das hier passiert, aber ein negatives Beispiel a la “Spende für OSM versickerte”, egal ob an OSM(F) direkt oder nur im Namen von OSM, könnte auf uns alle zurückfallen

Ja, so war das wahrscheinlich.
Ich habe in einer “SoTM 2010”-Präsentation eines MapQuest-Mitarbeiters folgendes gefunden:

Quelle: http://www.slideshare.net/dnesbitt61/sotm-us-routing

Gruß,
Mondschein

Hier steht noch etwas mehr zu der MapQuest-Million:
http://corp.aol.com/2010/07/09/mapquest-opens-up-in-europe-with-open-source-mapping-with-uk-l/
http://www.slideshare.net/randyme/osmmapquest

Gruß,
Mondschein

Es muss sich in der Tat noch beweisen wie weit es zu nuetzlichen Resultaten fuehren wird, aber ich denke es hat eine gute Chance wenn beide Seiten es wollen.

Es gibt zumindestens mehrere gute Beispiele wo die von Privatunternehmen gesponserte Entwicklung OSM deutlich voran gebracht hat. Das erste Beispiel duerfte CloudMade gewesen sein. In 2008 und 2009 duerfte ein guter Teil der Entwicklung an OpenStreetMap.org von CloudMade gesponsort worden sein, inklusive der Testinfrastruktur, Teilen der API 0.6 Entwicklung, Teile der Internationalisierung von Osm.org und weiterer nuetzlicher Erweiterungen. Dies wurde dadurch erziehlt das ein guter Teil der core Entwickler community in England von CloudMade eingestellt wurde und dann Zeit gegeben wurde an der Infrastruktur weiter zu entwickeln. Weitere Beispiele duerften MapQuest sein, die, wenn ich es richtig verstehe, einige Entwicklung an Nominatim und Mapnik gesponsert haben in dem sie deren Entwickler bezahlt haben. Das wichtige dabei duerfte gewesen sein das Entwickler aus der Community weiter an Softwareprojekten gearbeitet haben die bereits von OSM gut angenommen waren.

Leider gibt es auch einige negativ Beispiele. Allen voran duerfte wieder CloudMade zu nennen sein mit ihrem Projekt einen Einsteiger freundlichen Editor zu entwickeln. Aus Mapzan ist nie etwas erfolgreiches geworden und duerfte inzwischen wieder komplett in der Versenkung verschwunden sein.

Das positive ist das mit Tom MacWright mindestens einer fuer Mapbox arbeitet der seit einiger Zeit nun schon einige gute Verbesserungen fuer osm.org programiert und designed hat und man ihn durchaus als aktiv in der Entwickler community bezeichnen kann.

Insofern sehe ich der Sache erst einmal recht postivive entgegen. Der Erfolg basiert aber auf Gegenseitigkeit und somit muss auch die OSM community sich entsprechend positiv verhalten.

Die CWG hat über die Meldung diskutiert, zumindest Richard Wait scheint mit der möglicherweise irreführenden Meldung nicht einverstanden zu sein:
http://www.osmfoundation.org/wiki/CWG_meeting_2012-09-24

Gruß,
Mondschein

Ich sehe an deren Meldungen eigentlich nichts irrefuehrendes. Naja, man kann darueber diskutieren ob Software als “Infrastruktur” zaehlt aber ansonsten sind die Meldungen von MapBox imho akurat.

Abgesehen davon, wenn man sich anschaut wie sich die OSMF in der Vergangenheit verhalten hat und sich derzeit bezueglich finanzieller Groesse positioniert, wuerde ich wahrscheinlich wenn ich eine 1/2 Million Dollar zur Verbesserung von OpenStreetMap zur Verfuegung haette auch nicht in die OSMF investieren.

Es macht eigentlich Sinn und war in der Vergangenheit auch eher so gewollt das solche Dinge nicht von der OSMF gehandhabt werden sonder das Softwareentwickler patches schreiben und diese dann, wenn sie die noetige Qualitaet erreichen, von den Admins in das laufende System eingebunden werden. Ob diese Patches nun von freiwilligen Entwicklern, von bezahlten Entwicklern die die Patches als neben Projekt schreiben, oder von Entwicklern die das als gesponsortes Hauptprojekt machen entwickelt wurden spielt dabei eigentlich keine Rolle.

Ich sehe also keinen Grund fuer “Anfeindungen” oder Anschuldigungen gegenueber MapBox und es passt eigentlich genau in die Arbeitsweise von OSM / OSMF: alles was geht dezentral zu organisieren und als do-ocracy durchzufuehren.

Vielleicht warten wir mal ab wie MapBox das Geld einsetzen möchte. Die Summe von 575.000 $ sollte man m.E. aber auch nicht überschätzen - es dürften vermutlich davon Entwickler bezahlt werden. Als Vergleichsgröße: Die Entwicklungskosten von JOSM werden auf 10.2 Mio $ geschätzt.

Gruß Klaus