30er Zone und service

Die Geschwindigkeit-Zonen sind ja nach außen klar durch Schilder begrenzt. Aber wie sieht es nach innen aus. Ich habe mir angewöhnt hier nur residentals zu beachten, service, track oder path bekommen keine Beschränkung. Ich gehe davon aus, dass die Zone nur für öffentliche Straßen gültig ist und nicht für Parkplatzwege oder Zugänge zu Privathäusern, wo man nicht klar erkennt, ob das ein Privatweg ist.
Gibt es dagegen Einwände?

Hm, ich habe hier in der Nähe einen Supermarkt-Parkplatz mit zwei Einfahrten, eine an der Hauptstraße, und eine in einer Zone-30 Nebenstraße … ich bin mir nicht sicher, aber ich kann mich an kein 30-Schild an der Nebenausfahrt erinnern …

Wäre interessant wie es ausgeht wenn man auf diesem Weg in die 30-Zone einfährt und dann mit 50 geblitzt wird? :wink:

https://www.bussgeldkatalog.org/privatstrasse/

wenn man ortskundig ist, wird man trotzdem bestraft werden, ansonsten kommt man ggf. drum herum, sofern wirklich ein Schild fehlt

highway=Service wird nicht ausschließlich für private Zufahrtsstraßen genutzt. Daher kann man sie nicht grundsätzlich bei Tempo 30 außen vor lassen.
Die Zone 30 gilt nach meinem Rechtsempfinden aber nicht automatisch für die davon abgehenden Feldwege, Privatwege, Parkplatzwege. Aber: Auf einem Parkplatz dürfte so oder so jemand Probleme bekommen, wenn er mit 50 drüberbrettert. Denn: Man hat sein Fahrweise den örtlichen Verhältnissen anzupassen. Und auf einem Parkplatz dürfte das i.d.R. Schrittgeschwindigkeit oder knapp darüber sein. Denn auf Parkplätzen wird laut mir bekannter Rechtssprechung darauf verwiesen, dass alle Verkehrsteilnehmer als gleichberechtigt anzusehen sind (also Fußgänger und PKW) und somit PKW-Fahrer stets in der Lage sein zu bremsen für Fußgänger oder wegen ausparkenden Fahrzeugen.
Daraus ergibt sich:

  • keine Höchstgeschwindigkeitsangaben auf Parkplätzen und privaten Zufahrten, sofern dort nicht ein Extra-Schild dies anordnet (ja, auf Privatwegen dürfen die Besitzer solche Verkehrsschilder aufstellen)
  • Ist aber eine öffentliche Zufahrt aufgrund ihrer Verkehrsbedeutung (Breite, Verkehrsbedeutung, führt nur zu einem einzelnen Siedlungsziel) als Highway=Service eingetragen, aber trotzdem eine öffentliche Straße innerhalb einer Zone 30, dann hier maxspeed=30 eintragen
    Es ist aus meiner Sicht auf jeden Fall richtiger, bei Parkplätzen ohne Extrabeschilderung keinen Eintrag zu maxspeed zu machen als einen falsche.

Schaun mer mal in Anlage 1, Abschnitt 7:

Das Tempolimit gilt also für alle Fahrzeuglenker, die sich innerhalb der Zone befinden (auch Radfahrer), unabhängig von der Straßensorte, auf der sie das tun.

Deine anschließenden Bemerkungen zur angepassten Geschwindigkeit gelten natürlich unabhängig davon. Eine Höchstgeschwindigkeit ist nur eine Obergrenze und keine Garantie, überall so schnell fahren zu können oder dürfen.

–ks

KS, natürlich gilt Tempo 30 innerhalb der Zone überall und für alle Verkehrsteilnehmer. Das habe ich gar nicht in Zweifel gezogen. Aber wenn z.B. Parkplatz auf der einen Seite eine Zufahrt aus einer Tempo-30-Zone hat und auf der anderen Seite eine Zufahrt von einer Straße, auf der Tempo 50 gilt, wird man dazwischen nirgendwo ein Schild sehen, dass das Ende der Tempo-30-Zone defniert. Und da ist doch die Frage, wo denn die Zone-30 endet. Ich denke, sie endet bereits dort, wo die öffentliche Straße verlassen wird und schließt nicht den Parkplatz mit ein.
Ebenso, wenn ein Feldweg von einer Wohngebietsstraße mit Zone-30 abgeht. Da steht auch oft kein Schild, dass das Ende der Zone-30 definiert. Gilt dann auf dem Feldweg, der von dort aus kilometerweit durch den Wald führt weiterhin Tempo 30? Sicherlich nicht.
Daher wäre es meiner Meinung nach falsch, einem Parkplatz, einem Privatweg oder einem Feldweg, der ohne Zone-Ende-Schild von einer Tempo-30-Zone aus abgeht, das Attribut maxspeed=30 zuzuweisen, zumal es bei einem Parkplatz eine höhere erlaubte Geschwindigkeit zuschreiben würde, als sie tatsächlich auf einem Parkplatz gefahren werden darf. Ich denke, jedes Gericht würde den Autofahrer für schuldig befinden, der auf einem Parkplatz eine Kollision mit einem anderen PKW verwickelt wäre und dazu sagen würde: Ich bin doch nur 30 gefahren. Ich gehe davon aus: Es gibt für Parkplätze keine klar bezifferte Höchstgeschwindigkeit, auch nicht, wenn die Zufahrt zu diesem Parkplatz von einer Zone-30 aus abgeht, ebensowenig, wie auf einem Parkplatz, dessen Zufahrt von einer Straße außerhalb von Ortschaften abgeht, die Höchstgeschwindigkeit 100 gilt. Man wird nach meiner Überzeugung auch auf einem vollkommen leeren Parkplatz nicht mit Tempo 100 fahren dürfen.
Ich bin auch davon überzeugt, dass es auch für meine private Grundstückszufahrt keinen Unterschied macht, ob sie von einer Tempo-30-Zone aus abzweigt oder von einer außerörtlichen Straße. Die offiziell aufgestellten Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten erst einmal nur für die öffentlichen Straßen und nicht für alle davon abzweigenden Privatwege und Privatplätze automatisch mit.

Es gilt nur im öffentlichen Straßenraum, auf Privatgrundstücken, vor allem wenn diese vom Straßenraum abgegrenzt sind, gilt es nicht, genauso wie der Rest der StVO dort nicht gilt

Das ist in dieser Pauschalität falsch. In der Einfahrt deines privaten Wohngrundstückes gilt die StVO nicht, das stimmt. Auf dem Lidl-Parkplatz gilt sie sehr wohl. Lies mal https://www.verkehrslexikon.de/Texte/ParkplatzStVO1.php.

–ks

das war überhaupt nicht pauschal, ich schrieb ausdrücklich, dass es auf die Trennung vom ôffentlichen Verkehr ankommt.

Pauschal und falsch war hingegen dieser Abschnitt, weswegen ich überhaupt was geschrieben habe:

Keineswegs kann man in OSM davon ausgehen, dass auf allen service Wegen innerhalb einer 30er Zone auch ein Tempolimit gilt. Auf Parkplätzen ist oft 30 schon zu schnell, wenn da abgesperrt ist und access=private könnte man auch 500km/h fahren, sofern es die Bedingungen zulassen. :wink:

… und man eine Ausrede findet, warum man § 39 (1a)
nicht beachten musste …
:sunglasses:

Wie so oft geht es bei unseren Diskussionen ab einer gewissen Zeit ums Grundsätzliche. Ich fasse mal meine Frage zusammen: Wir können uns bei der Angabe von max_speed (ist ja bei Tempo 50 das Gleiche) auf die residentals beschränken bei service kann man schauen, ob es sich wirklich um eine öffentliche Straße handelt, alles private interessiert hier nicht. Es gilt der Grundsatz, dass man angepasst fahren muss, daher machen max_speed auf track und path wenig Sinn.

+1. Man muss auch nicht für jeden Straßenmeter ein maxspeed taggen, in Kreiseln z.B. finde ich das dermaßen sinnlos.

Maxspeed-Tagging hat, soweit ich sehe, zwei gute Gründe: 1. für Router zur Fahrzeitbewertung und -berechnung, 2. unterwegs Warnungen ausgeben, wenn die maxspeed überschritten wird. Beides ergibt nur auf Strecken Sinn, nicht auf kurzen Zufahrten oder Verbindungswegen.

Will sagen: Wenn an einer Rechtsabbiegerampe einer Landstraßenkreuzung ausdrücklich ein Schild “50” steht, dann gehört das natürlich als maxspeed erfasst. Wenn da aber nichts steht, finde ich es ziemlich unsinnig, an die 20 Meter secondary_link ein maxspeed=100 + source:maxspeed=DE:rural zu pappen, auch wenn’s rechtlich zutrifft. Denn kein Mensch wird da 100 fahren, daher wird auch keiner das Limit überschreiten.

Andererseits sollten durchgehende Straßen in Ortschaften immer ein passendes maxspeed haben, vor allem bei Straßen oberhalb von residential, damit da nichts Falsches angenommen wird. Ich erinnere mich, dass mich MapFactor mal statt hier rum durch den Ort geschickt hat, weil’s kürzer war und kein maxspeed dranstand. Ja, ernsthaft :slight_smile:

–ks

gut zusammengefasst